© Bundesagentur für ArbeitAnzahl der Erwerbstätigen steigt überdurchschnittlich
Kreis Unna. Die Beschäftigung im Kreis Unna entwickelt sich weiter ausgezeichnet. Zum Stichtag 31. Dezember 2017 waren über 130.000 Frauen und Männer sozial-versicherungspflichtig beschäftigt. Das bedeutete allein im Vorjahresvergleich einen Anstieg um mehr als 5.500 Beschäftigte oder 4,4 Prozent.
Im Rahmen eines Pressegesprächs bei einem heimischen Unternehmen, der Werner Bauingenieure PartG mbB in Unna, präsentierte Thomas Helm, Vorsitzender der Geschäfts-führung der Agentur für Arbeit Hamm, die neuen Zahlen zur sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung: „Die Entwicklung im Kreis Unna ist in den letzten Jahren immer besser geworden. Auch die Großbetriebe tragen weiterhin dazu bei, dass es im Jahr 2017 geradezu in einen Beschäftigungsboom übergegangen ist. Die Zahl der Erwerbstätigen steigt hier deutlich stärker als im Ruhrgebiet und im Land NRW insgesamt“, sagt Helm. „Der Beschäftigungsboom bringt aber auch Probleme mit sich. Die Herausforderung, Fachkräfte zu finden, wird immer größer. Fachkräftesicherung hat viele Facetten. Zu diesen gehören alternative Wege bei der Rekrutierung von Mitarbeitern und Azubis und die Qualifizierung durch Fort- und Weiterbildung, durch Teilqualifizierung, durch Umschulung oder auch durch Förderung während der Ausbildung. Neue Wege werden potentiell das Regelgeschäft des Personalmanagements. Der Schlüssel zum Fachkräftebedarf ist Qualifizierung - Zeit, in Menschen zu investieren.“
Landrat Michael Makiolla zieht ebenfalls ein sehr positives Zwischenfazit zu den Beschäftigtendaten: „Jahrelanges Engagement hat sich gelohnt und den Kreis in die richtige Position gebracht, um als attraktiver Wirtschaftsstandort zu punkten. Die kontinuierlich steigende Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten beweist, dass unsere Wirtschaftsförderung ihr Handwerk versteht und die richtigen Partner an ihrer Seite hat.“
Dr. Michael Dannebom, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH (WFG) erklärt: „Die Unternehmen haben in den vergangenen Jahren deutlich bei der Zahl der hochqualifizierten Beschäftigten zugelegt. Hier gibt es aber auch in Zukunft im Kreis Unna noch Handlungsbedarf", und verweist auf das erfolgreiche Beispiel des gastgebenden Unternehmens. Dessen Mitinhaber Dr. Daniel Werner, Partner der Werner Bauingenieure PartG mbB, ergänzt: „Unna war bei der Suche nach einem neuen Bürostand-ort unsere erste Wahl. Die zentrale Lage für unsere Mitarbeiter und die Kunden in ganz NRW bietet uns beste Entwicklungsmöglichkeiten.“
Christian Scholz, stellvertretender Geschäftsführer des Jobcenters Kreis Unna, führt zu den positiven Auswirkungen für die Kunden in der Grundsicherung aus: „Durch die andauernde gute konjunkturelle Lage konnten auch Kunden des Jobcenters Kreis Unna häufiger Arbeit aufnehmen. Diese Entwicklung belegen auch die rückläufigen Arbeitslosenzahlen. Erfreulich ist, dass regionale Arbeitgeber vor allem Langzeitarbeitslose und Lebensältere einstellen.“
80 Prozent der Beschäftigten arbeiten auf dem Niveau einer Fachkraft und höher
Der größte Zuwachs im Kreis Unna ist im Vorjahresvergleich im Wirtschaftszweig Immobilien, freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen mit einem Plus von 2.219 Beschäftigungen (32,3 Prozent) zu verzeichnen. Danach folgen die Bereiche Verkehr und Lagerei (+ 1.494 bzw. 12,7 Prozent), die Arbeitnehmerüberlassung (+ 738 oder 8,9 Prozent) sowie Erziehung und Unterricht (+ 695 oder 23,1 Prozent). Ungünstig war die Entwicklung dagegen im Verarbeitenden Gewerbe. Hier waren es 6,2 Prozent oder 1.559 Berufstätige weniger. Bezogen auf die Anforderungsniveaus gab es zwar den prozentual stärksten Zuwachs bei den Helfern (um 9,4 Prozent auf 26.394), aber insgesamt arbeiten vier von fünf Beschäftigten mindestens auf dem Niveau einer Fachkraft. Bei ihnen stieg die Anzahl der Beschäftigten um 3,1 Prozent auf 80.441, bei den Spezialisten um 3,9 Prozent auf 11.956 und bei den Experten um 3,8 Prozent auf 11.181 Personen.
Positive Entwicklung in allen Personengruppen
2017 profitierten alle Personengruppen vom Beschäftigungsaufbau. Bei den Jüngeren stieg die Beschäftigung um 3,7 Prozent auf 15.227 Personen. In der Altersgruppe 25 bis 54 Jahre erhöhte sich die Anzahl der Beschäftigten um 3,3 Prozent auf 90.325, und bei den Arbeitnehmern über 55 Jahren gab es überwiegend demografiebedingt einen Zuwachs von 9,4 Prozent auf 23.773. Bei Arbeitnehmern ohne deutschen Pass stieg die Beschäftigung gegenüber dem Vorjahr um 15,2 Prozent auf 13.936 (in NRW um 10,6 Prozent, in Deutschland um 11,7 Prozent).
Bei der Betrachtung nach Geschlechtern war eine recht gleichmäßige Entwicklung festzustellen. Die Anzahl der beschäftigten Frauen stieg in zwölf Monaten um 4,3 Prozent, die der Männer um 4,6 Prozent. Der Anteil der Frauen an der Gesamtbeschäftigung beträgt damit aktuell 44,8 Prozent (58.289 Personen). Davon sind 27.520 Frauen in einer Vollzeitbeschäftigung tätig und mit 27.595 Arbeitnehmerinnen arbeiten ebenso viele in Teilzeit. In NRW liegt der Frauenanteil bei 45,3 Prozent (in Deutschland bei 46,4 Prozent).
Bei den geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen verschieben sich die Strukturen
Die Anzahl der geringfügig Beschäftigten hat sich innerhalb des letzten Jahres kaum verändert. Es gab einen Zuwachs von 0,1 Prozent auf 34.317. Die Struktur veränderte sich aber sehr wohl. Die geringfügig Beschäftigten im Nebenjob nahmen im Vergleich zum Vorjahresstichtag um 5,0 Prozent zu, während die ausschließlich ausgeübten Jobs um 1,8 Prozent zurückgingen.