-Anzeige-

Anzeige

Der Arbeitsmarkt im Kreis Unna: Saisonaler Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Jahresbeginn

am . Veröffentlicht in Amtliches

BAkamenKWKreis Unna. Im Kreis Unna stieg der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 1.197 auf 15.353. Im Vergleich zu Januar 2018 ging die Arbeitslosigkeit um 620 Personen (-3,9 Prozent) zurück. Die Arbeitslosenquote wuchs im Berichtsmonat auf 7,3 Prozent an und damit um 0,6 Punkte gegenüber dem Vormonat.

„Dass in diesem Monat die Arbeitslosigkeit steigen würde, war vorherzusehen und ist gut zu erklären“, beschreibt Thomas Helm, Leiter der Arbeitsagentur Hamm, die aktuelle Arbeitsmarktstatistik. Wie in jedem Winter sei auch in diesem Januar ein witterungsbedingter Rückgang der Betriebstätigkeit im Kreis Unna zu erkennen: „Gerade die Außenberufe zum Beispiel im Handwerk sind vom guten Wetter abhängig. Bei Regen, Schnee und Eis wird es jedoch unter anderem für Dachdecker, Garten- und Landschaftsbauer und den Tiefbau schwierig. Hinzu kommt das schwächere Geschäft in Einzelhandel und Gastronomie nach der Weihnachtszeit – all das sind typische Faktoren zu Jahresbeginn, die sich in einem Anstieg der Arbeitslosigkeit niederschlagen. Außerdem hat das Auslaufen des Bundesprojekts „Soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt“ zu einem vorübergehenden Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt.“ Für Thomas Helm steht jedoch fest, dass es ab dem Frühjahr bei offenerem Wetter wieder mit besseren Werten weitergehen wird: „Nach wie vor sind die wirtschaftlichen Aussichten gut und Fachkräfte sehr gefragt. Beides wird spätestens ab April zu einer sinkenden Quote führen.“

Entwicklung in einzelnen Personenkreisen
Im Kreis Unna leben derzeit 1.052 Arbeitslose, die das 25. Lebensjahr noch nicht erreicht haben. Die Anzahl der jungen Arbeitslosen stieg um 90 (+9,4 Prozent). Im Vorjahresvergleich ist der Bestand um 204 Jugendliche (-16,2 Prozent) gesunken. Gut ein Fünftel aller Arbeitslosen hat das 55. Lebensjahr überschritten. Im Januar wurden 3.279 ältere Arbeitslose in den Arbeitsagenturen und dem Jobcenter im Kreis Unna gemeldet. Dies entspricht einem Anstieg um 242 Personen gegenüber dem Vormonat (+8,0 Prozent). Vor zwölf Monaten gab es 43 ältere Arbeitslose (-1,3 Prozent) weniger. Aus der Statistik geht hervor, dass 3.809 Arbeitslose keinen deutschen Pass haben. Das sind 232 Arbeitslose (+6,5 Prozent) mehr als im Vormonat. Im Januar 2018 waren 44 ausländische Arbeitslose (-1,2 Prozent) weniger gemeldet. Neben dieser statistischen Auswertung weist eine weitere Erhebung Daten über Personen im Kontext von Fluchtmigration aus. Im Berichtsmonat liegt der Bestand bei 1.062 geflüchteten arbeitslosen Menschen. Die Langzeitarbeitslosigkeit erhöhte sich im Berichtsmonat um 84 Personen (+1,5 Prozent) auf 5.751. Im Vorjahresvergleich sind das 630 Personen (-9,9 Prozent) weniger. Im Berichtsmonat stieg die Anzahl der Arbeitslosen mit Behinderung um 83 (+6,2 Prozent) auf 1.424. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Bestand um 29 (-2,0 Prozent).

Geflüchtete Menschen am Arbeitsmarkt

Im Vergleich zum Vormonat stieg im Januar die Zahl der arbeitslosen geflüchteten Menschen im Kreis Unna um 82 auf 1.062. Damit hatten im Berichtsmonat 6,9 Prozent aller Arbeitslosen im Kreis Unna einen Fluchthintergrund. Als arbeitsuchend waren 2.446 geflüchtete Menschen gemeldet. Viele von ihnen belegen derzeit ein Programm zur beruflichen Eingliederung. Die größte Gruppe unter den arbeitslosen Geflüchteten bildeten 559 Menschen mit syrischer Staatsangehörigkeit, gefolgt von 110 aus dem Balkan, 83 aus dem Irak und 54 Afghaninnen und Afghanen. Insgesamt 64,3 Prozent waren Männer. Die geflüchteten Menschen waren im Durchschnitt vergleichsweise jung: 123 (11,6 Prozent) zwischen 15 und 25 Jahre, 375 (35,3 Prozent) zwischen 25 und 35 Jahre und 296 (27,9 Prozent) zwischen 35 und 45 Jahre

Entwicklung in den zehn Kommunen des Kreises
In allen zehn Kommunen des Kreises Unna stieg die Arbeitslosigkeit im vergangenen Monat an. Den prozentual stärksten Anstieg verzeichnete Selm (+13,0 Prozent bzw. 109 auf 946). Danach folgen Werne (+12,2 Prozent bzw. 94 auf 864), Kamen (+11,3 Prozent bzw. 170 auf 1.676), Unna (+9,7 Prozent bzw. 173 auf 1.961), Fröndenberg (+8,0 Prozent bzw. 42 auf 570), Bönen (+7,8 Prozent bzw. 47 auf 647), Bergkamen (+7,6 Prozent bzw. 162 auf 2.304), Lünen (+7,5 Prozent bzw. 320 auf 4.615), Schwerte (+5,7 Prozent bzw. 69 auf 1.273) und Holzwickede (+2,3 Prozent bzw. 11 auf 497).