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Der Arbeitsmarkt im Kreis Unna: Frühjahrsbelebung setzt bereits im Winter ein

am . Veröffentlicht in Amtliches

BAkamenKWKreis Unna. Im Kreis Unna sank der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 514 auf 14.839. Im Vergleich zu Februar 2018 ging die Arbeitslosigkeit um 796 Personen (-5,1 Prozent) zurück. Die Arbeitslosenquote verringerte sich im Berichtsmonat um 0,3 Punkte auf 7,0 Prozent.

„Das war der kürzeste Winter, den man sich vorstellen kann, jedenfalls bezogen auf den Arbeitsmarkt. Denn schon im Februar verzeichnen wir über 500 Arbeitslose weniger und läuten damit die Frühjahrsbelebung mit großem Schwung ein“, fasst Thomas Helm, Leiter der Arbeitsagentur Hamm, die aktuelle Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt im Kreis Unna zusammen. Dass trotz Kälte und Eis die Nachfrage nach Arbeitskräften gestiegen und Arbeitslosigkeit in nennenswertem Umfang zurückgegangen sei, belege die ungebrochen stabile wirtschaftliche Lage der Unternehmen: „Betriebe im Kreis schauen mit vollen Auftragsbüchern optimistisch in die Zukunft und sichern sich jetzt noch die besten Kräfte. Dies wird jedoch in absehbarer Zeit nicht mehr reibungslos funktionieren, wie es einige Branchen, allen voran das Handwerk, jetzt schon erleben. Denn die verfügbaren Mitarbeiter werden demografisch bedingt immer weniger und das Anforderungsniveau der Stellen stimmt in vielen Fällen nicht mehr mit dem der verfügbaren Kandidaten überein“, so Thomas Helm. Auf Anfrage erarbeitet die Arbeitsagentur gemeinsam mit Betriebsinhabern und Personalverantwortlichen einen langfristigen Plan zur Fachkräftesicherung und stellt Fördermöglichkeiten vor, die auch bereits beschäftige Mitarbeiter mit einbezieht. Auch im März rechnet der Agenturchef mit einem weiteren Abbau der Arbeitslosigkeit, der bis zum Sommer auch jüngere Menschen unter 25 Jahren erreichen wird: „Diese befinden sich aktuell nach Beendigung von Schule oder Ausbildung in einer kurzfristigen Übergangsarbeitslosigkeit, die sich aber aufgrund der hohen Nachfrage nach gut ausgebildeten Kräften rasch beenden lassen wird.“

Entwicklung in einzelnen Personenkreisen
Im Kreis Unna leben derzeit 1.078 Arbeitslose, die das 25. Lebensjahr noch nicht erreicht haben. Die Anzahl der jungen Arbeitslosen stieg um 26 (+2,5 Prozent). Im Vorjahresvergleich ist der Bestand um 165 Jugendliche (-13,3 Prozent) gesunken. Gut ein Fünftel aller Arbeitslosen hat das 55. Lebensjahr überschritten. Im Februar wurden 3.177 ältere Arbeitslose in den Arbeitsagenturen und dem Jobcenter im Kreis Unna gemeldet. Dies entspricht einem Rückgang um 102 Personen gegenüber dem Vormonat (-3,1 Prozent). Vor zwölf Monaten gab es einen älteren Arbeitslosen mehr. Aus der Statistik geht hervor, dass 3.715 Arbeitslose keinen deutschen Pass haben. Das sind 94 Arbeitslose (-2,5 Prozent) weniger als im Vormonat. Im Februar 2018 waren 25 ausländische Arbeitslose (+0,7 Prozent) mehr gemeldet. Neben dieser statistischen Auswertung weist eine weitere Erhebung Daten über Personen im Kontext von Fluchtmigration aus. Im Berichtsmonat liegt der Bestand bei 1.070 geflüchteten arbeitslosen Menschen. Die Langzeitarbeitslosigkeit sank im Berichtsmonat deutlich um 189 Personen (-3,3 Prozent) auf 5.562. Im Vorjahresvergleich sind das 679 Personen (-10,9 Prozent) weniger. Im Berichtsmonat sank die Anzahl der Arbeitslosen mit Behinderung um 40 (-2,8 Prozent) auf 1.384. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Bestand um 27 (-1,9 Prozent).

Geflüchtete Menschen am Arbeitsmarkt

Im Vergleich zum Vormonat stieg im Februar die Zahl der arbeitslosen geflüchteten Menschen im Kreis Unna um acht auf 1.070. Damit hatten im Berichtsmonat 7,2 Prozent aller Arbeitslosen im Kreis Unna einen Fluchthintergrund. Als arbeitsuchend waren 2.431 geflüchtete Menschen gemeldet. Viele von ihnen belegen derzeit ein Programm zur beruflichen Eingliederung. Die größte Gruppe unter den arbeitslosen Geflüchteten bildeten 586 Menschen mit syrischer Staatsangehörigkeit, gefolgt von 99 aus dem Balkan, 80 aus dem Irak und 58 Afghaninnen und Afghanen. Insgesamt 64,1 Prozent waren Männer. Die geflüchteten Menschen waren im Durchschnitt vergleichsweise jung: 135 (12,6 Prozent) zwischen 15 und 25 Jahre, 376 (35,1 Prozent) zwischen 25 und 35 Jahre und 294 (27,5 Prozent) zwischen 35 und 45 Jahre.

Entwicklung in den zehn Kommunen des Kreises
In neun von zehn Kommunen des Kreises Unna sank die Arbeitslosigkeit im vergangenen Monat. Den prozentual stärksten Rückgang verzeichnete Selm (-7,5 Prozent bzw. 71 auf 875). Danach folgen Werne (-6,0 Prozent bzw. 52 auf 812), Unna (-4,8 Prozent bzw. 95 auf 1.866), Bergkamen (-4,6 Prozent bzw. 105 auf 2.199), Fröndenberg (-4,6 Prozent bzw. 26 auf 544), Kamen (-4,4 Prozent bzw. 73 auf 1.603), Holzwickede (-2,6 Prozent bzw. 13 auf 484), Lünen (-2,1 Prozent bzw. 98 auf 4.517) und Schwerte (-0,2 Prozent bzw. zwei auf 1.271). Einzig in Bönen stieg die Arbeitslosigkeit an (+3,2 Prozent bzw. 21 auf 668).