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Vor Corona war die Welt noch in Ordnung – Daten zeigen die Auswirkungen auf den heimischen Arbeitsmarkt noch nicht

am . Veröffentlicht in Amtliches

BAkamenKWKreis Unna. Im Kreis Unna reduzierte sich der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 368 auf 14.292. Im Vergleich zu März 2019 ging die Arbeitslosigkeit um 199 (-1,4 Prozent) zurück. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Punkte auf 6,7 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie 6,9 Prozent.
„In diesem Monat hat Corona mit großer Wucht das gesamte Leben erschüttert und zum Teil stillgelegt. Dies gilt natürlich auch für den Arbeitsmarkt im Kreis Unna, wenngleich es in den aktuellen Zahlen noch nicht zum Ausdruck kommt“, beschreibt Thomas Helm, Leiter der Hammer Arbeitsagentur. „Stichtag für die Zahlen, die uns aktuell vorliegen, war der 12. März und damit ein Zeitpunkt, zu dem die Einschränkungen noch moderat waren. Was seither wirtschaftlich und arbeitsmarktpolitisch geschehen ist, spiegelt sich in den Zahlen noch nicht wider, das wird erst im April der Fall sein. Somit ist die Aussagekraft der Statistik gerade sehr eingeschränkt und wir müssen mindestens den kommenden Monat für eine richtungweisende Aussage abwarten.“ An den generellen Effekten lässt der Arbeitsmarktexperte jedoch schon heute keine Zweifel aufkommen: „Corona hat den Arbeitsmarkt auch bei uns schwer getroffen und wird zu steigender Arbeitslosigkeit und sinkender Beschäftigung führen. Entscheidend für das Ausmaß ist, wie lange der derzeitige Stillstand andauern wird. Können wir in den nächsten sechs bis acht Wochen zur Normalität zurückkehren, rechnen wir ab der zweiten Jahreshälfte mit einer Entspannung und sinkender Arbeitslosigkeit. Dann profitieren wir davon, dass der Arbeitsmarkt vor Corona im Kreis Unna sehr stabil und die Nachfrage nach Arbeitskräften hoch war.“ 

Kurzarbeit
Besonders deutlich werden die Corona-Auswirkungen für den heimischen Arbeitsmarkt bei den Kennzahlen zur Kurzarbeit. Anfragen und Anzeigen von Unternehmen im Kreis Unna stiegen ab der Monatsmitte auf eine nie gekannte Größe an. Viele von ihnen, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen, sind das erste Mal mit Kurzarbeit konfrontiert. Bislang sind viele Anzeigen zu Kurzarbeit eingegangen, die teils schon geprüft und erfasst sind, teils aber auchnoch nicht. Zur Unterstützung werden die zuständigen Teams innerhalb der Organisation der Arbeitsagentur massiv durch Personalumsetzungen verstärkt. Die Verfahren werden so einfach und unbürokratisch wie möglich angewandt, um den Betrieben schnell zu helfen. Angesichts des Ausmaßes der Inanspruchnahme werden sich die Bearbeitungszeiten voraussichtlich zunächst verlängern.

Zu- und Abgänge auf dem ersten Arbeitsmarkt
Durch die Zu- und Abgänge in bzw. aus Arbeitslosigkeit kommt es zu einer erheblichen Fluktuation. Besonders die Veränderungen, die mit dem ersten Arbeitsmarkt zusammenhängen, lassen Rückschlüsse auf betriebliche Veränderungen zu.

Im Berichtsmonat meldeten sich 1.119 Personen aus Erwerbstätigkeit neu oder erneut arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat waren das 28 Personen (-2,4 Prozent) weniger. Im Vergleich zu März 2019 waren es 142 Personen (+14,5 Prozent) mehr.

Gleichzeitig beendeten im Berichtsmonat 947 Personen ihre Arbeitslosigkeit zu Gunsten einer Erwerbstätigkeit und damit drei weniger als im Vormonat (-0,3 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr waren es 158 Personen (-14,3 Prozent) weniger, die eine neue Beschäftigung aufnehmen konnten. Wegen der geringen Aussagefähigkeit angesichts der aktuellen Entwicklung wird auf eine detaillierte Darstellung der Entwicklung in den einzelnen Personenkreisen verzichtet.

Entwicklung in den zehn Kommunen des Kreises

Die Arbeitslosigkeit entwickelte sich im vergangenen Monat nahezu homogen im Kreis Unna. In neun der zehn Kommunen sank sie. Den prozentual höchsten Rückgang verzeichnete Bönen (7,8 Prozent bzw. 52 auf 616). Danach folgen Holzwickede (-5,4 Prozent bzw. 26 auf 458), Unna (-3,1 Prozent bzw. 58 auf 1.808), Kamen (-3,1 Prozent bzw. 49 auf 1.554), Werne (-3,0 Prozent bzw. 24 auf 788), Lünen (-2,3 Prozent bzw. 102 auf 4.415), Selm (-1,8 Prozent bzw. 16 auf 859), Fröndenberg (-1,3 Prozent bzw. sieben auf 537), Bergkamen (-1,1 Prozent bzw. 25 auf 2.174). In Schwerte stieg die Arbeitslosigkeit leicht an (+0,9 Prozent bzw. 11 auf 1.282).