Tanja Wronski (r.) wurde auf der rappelvollen Jahreshauptversammlung der Musikerinitiative Laut&Lästig zur neuen Kassenprüferin gewählt. Der "Rest" des Vorstands bleibt mindestens bis nächstes Jahr im Amt. Foto: Alex Grün für KamenWeb.de
von Alex Grün
Kamen. Die Bedeutung der Musikerinitiative Laut&Lästig in der Kulturszene der Stadt Kamen wächst stetig. Mit einer Rekord-Mitgliederzahl von mittlerweile 135 Musikbegeisterten, einem trotz der hoffentlich überstandenen Corona-Krise ordentlichen Kassenbestand und einer neuen Kassenprüferin startete der Verein am Freitagabend auf seiner Jahreshauptversammlung im Haus der Stadtgeschichte ins musikalische Jahr 2023.
Dass sich die seit mehr als 30 Jahren bestehende Musikerinitiative, wie Ehrenvorsitzender Frank Hilgenfeld eingangs betonte, zu einer "tollen Bewegung innerhalb der Kamener Kulturschaffenden entwickelt hat", bewies auch die hohe Teilnahme an der Jahreshauptversammlung: Der Saal im Stadtmuseum war rappelvoll, mehr als 50 Mitglieder waren angerückt, um den Vorstand zu entlasten, ihre Stimmen über die Besetzung des Kassenprüfungsamtes abzugeben und das kommende Jahr zu planen. Die Wahl fiel auf Tanja Wronski, die Tobias Betke ablöst.
Im letzten Jahr konnte der Verein einen Mitgliederzuwachs von 20 Personen verzeichnen - neue Gesichter sind weiterhin immer willkommen. "Je mehr, desto besser", sagt Laut&Lästig-Mitbegründer Hilgenfeld und weist auf den hohen Aufwand hin, der von den Mitgliedern Jahr für Jahr in das Open-Air, die Quartalskonzerte im Jugendkulturcafé und in die zahlreichen sonstigen Veranstaltungen gesteckt wird - sei es auf den Weihnachtsmärkten in der City und in Methler, zur musikalischen Unterstützung des Flüchtlingshilfevereins ProMensch bei seiner Sommerveranstaltung im Postpark oder bei der Teilnahme am Musikfest in der französischen Partnerstadt Montreuil-Juigné. Zum Dank für die musikalische Unterstützung bei einer mittlerweile großen Zahl von städtischen Veranstaltungen wurde Laut&Lästig im letzten Jahr der erste Heimatpreis verliehen. Aus dem Bürgerhaushalt gab es im letzten Jahr 3000 Euro für einen dringend benötigten Anhänger.
Insgesamt nehme die Stadt Laut&Lästig als kulturellen Veranstaltungspartner immer öfter in Anspruch, so Vorsitzender Nils Dauk - eine Tatsache, über die sich der Fachbereich Kultur und der Verein gleichermaßen freuen. Zum tollen Jahresergebnis trug nach der mehr oder weniger ertragslosen Zeit der Corona-Krise in erster Linie das beim letzte Open-Air mit den Dortmundern Kult-Punks "Idiots" bei, auf dem eine ebenso rekordverdächtige Zahl von Besuchern an Getränke-, Essens- und Merchandise-Ständen ordentlich Bares ließ. Auch die Spendeneinnahmen konnten sich sehen lassen - ein Zeichen dafür, wie hoch die Musikerinitiative in den Reihen der Kamener geschätzt wird. Jeder Euro wird satzungsgemäß in die Vereinsarbeit investiert, die Anschaffung einer transportablen Bühne ist dabei ebenso geplant, wie neue Boxen und Pavillons für kleinere Freiluftveranstaltungen.
Nach dem musikalischen Jahresauftakt mit Vintage Colour und Somewhere in Nowhere können sich die Kamener Fans von Hard- und Heavy-Rock als nächstes auf Samstag, 4. März, freuen, wenn es im Jugendkulturcafé an der Poststraße "Laut & Episch" wird: Auf der Setlist stehen die Bands Metascope, Mayze und Oceansoul, Einlass ist um 19.30 Uhr, der Eintritt beträgt 5 Euro. Am Samstag, 6. Mai, vertritt die Vereins-Band Westwerker die Stadt Kamen in Soest, wo sie sich mit Honigdieb, einer der Bands der Dortmunder Punk-Legende Sir Hannes Smith, die Bühne teilen dürfen. Auf die Antwort darauf, wer in diesem Jahr Headliner beim Laut&Läst-Open Air wird, dürfe indessen noch eine Weile mit Spannung gewartet werden, sagt Nils Dauk.