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Verein Pro Mensch stellt hauptamtliche Geschäftsführerin ein

am . Veröffentlicht in Aus den Vereinen

PM1018AGKassierer Johannes Meute und Sprecherin Bilitis Naujoks mangelt es nicht an Ideen für die Zukunft der Vereinsarbeit von Pro Mensch - dafür an aktiven Mitgliedern. Foto: Alex Grün für KamenWeb.de

von Alex Grün

Kamen. Der Verein Pro Mensch stellt zu Jahresbeginn seine erste hauptamtliche Kraft ein. Das gaben Sprecherin Bilitis Naujoks und Kassierer Johannes Meute im Rahmen eines Zwischenstandsberichts für Mitglieder, Spender und Interessierte bekannt, von denen im Zuge des Ziels der Kommunikationsverbesserung demnächst mehr folgen sollen.

Als geschäftsführende Koordinatorin soll Kamenerin Petra Timmler demnächst die Geschicke des Vereins lenken. Bei der künftigen 400-Euro-Kraft sollen ab nächstem Jahr alle Fäden zusammenlaufen, die die integrativen Baustellen der Vereinsarbeit hinter sich herziehen. Und das sind eine Menge, vom Café International im Jugendkulturcafé über das "Bunte Nähen" beim Netzwerk Familienbande, dem Versuch einer Rettung der Fahrradwerkstatt, bis hin zur Organisation von Zoo- und Zirkusbesuchen und natürlich den Beratungsangeboten im O-Punkt in der Weststraße. Ihre Berufserfahrung im Bereich Immobilienverwaltung wird Petra Timmler dabei sicherlich zugute kommen, die wichtigste Qualifikation aber sei, dass sie ins Team passe und "ein heller Kopf" sei, so Naujoks. Finanziert werde die Stelle ausschließlich über das Spendenaufkommen, da Landesfördermittel nicht für Personalien eingesetzt werden dürften, erklärt die Pro Mensch-Sprecherin. Dies sei derzeit in einem Bereich angekommen, wo man, sozusagen in Vorleistung, den Bestand der Stelle für den Zeitraum von zunächst einmal zwölf Monaten gewährleisten könne. In wieweit der Verein im nächsten Jahr mit Landesförderungen rechnen könne, stehe, so Naujoks, "noch in den Sternen".
Neu ist bei Pro Mensch seit diesem Monat auch der Anschluss an den Paritätischen Wohlfahrtsverband, von dem in erster Linie auf informationeller Ebene profitiert werden soll. Für demnächst geplant sind verschiedene Aufklärungsprojekte in Schulen, eine Infoveranstaltung mit einer Referentin, die über ihre Erlebnisse im berüchtigten Flüchtlingslager "Morea" auf Lesbos berichten soll sowie der Vertrieb des Bildbandes "Das erste Mal, als ich das Meer sah" und die Veranstaltung einer dazugehörigen Ausstellung in Kamen. Interviews mit sieben Kamener Flüchtlinge sind darin, professionell bebildert, von der Mediendesignstudentin Christina Hartmann veröffentlicht worden. Da die Produktionskosten mit 100 Euro pro Exemplar für den Verein zu hoch sind, um den Vertrieb auszudehnen, sollen die Bände gegen entsprechend hohe Spenden abgegeben werden. An Ideen mangelt es dem Verein, der längst nicht mehr in der klassischen, niedrigschwelligen Flüchtlingsarbeit angesiedelt ist, also offenbar nicht - dafür aber an neuen Mitgliedern. Wer beispielsweise Zeit und Lust habe, das gemeinsame Kochen mit Geflüchteten weiterzuführen, bei dem exotische Gerichte aus Syrien, Afghanistan oder Eritrea auf die Teller gezaubert werden, sei dringend gebeten, sich beim Verein zu melden - und das sei nur eine von unzähligen Einbringungsmöglichkeiten, erklärt Sprecherin Naujoks.

Mit rund 200 Geflüchteten stehe der Verein Pro Mensch nach eigener Schätzung derzeit in Kontakt. Die nächste Aktion findet statt am Sonntag von 11.30 bis 13.30 Uhr im Jugendkulturcafé in der Poststraße: Hier bekommen interessierte Geflüchtete die Möglichkeit zum Erwerb eines so genannten Mieterführerscheins. Dieser soll als eine Art Zertifikat bei der Suche nach Wohnungen helfen. Die Aktion läuft in Kooperation mit der Verbraucherzentrale.