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    Sanierung der Dortmunder Allee: Antwort von Verkehrsminister auf Gemeinschaftsschreiben macht Ratsmitglieder "fassungslos"

    Auf der Hochstraßenbrücke soll statt einer Komplettsanierung mit Neubau zunächst nur eine Deckensanierung vorgenommen werden - somit sieht das NRW-Verkehrsminsterium offenbar auch keine Priorität für die Sanierung der Dortmunder Allee. Foto: ArchivAuf der Hochstraßenbrücke soll statt einer Komplettsanierung mit Neubau zunächst nur eine Deckensanierung vorgenommen werden - somit sieht das NRW-Verkehrsminsterium offenbar auch keine Priorität für die Sanierung der Dortmunder Allee. Foto: Archiv

    Kamen. (AG) Ein Schreiben aus Düsseldorf sorgte auf der Ratssitzung am Donnerstag für Fassungslosigkeit: NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Bündnis90/Grüne) hatte jetzt auf ein gemeinschaftliches schriftliches Ersuchen von Bürgermeisterin Elke Kappen und allen Ratsfraktionen, die Sanierung der Dortmunder Allee noch vor der der Hochstraße in Angriff zu nehmen (wir berichteten), geantwortet - aber leider ganz anders als erwartet. Jetzt soll ein weiteres gemeinsames Schreiben aufgesetzt werden - in dem voraussichtlich einige Fragezeichen auftauchen werden.

    Kamens Politik ist sich einig: Bevor die Sanierung der Hochstraße in Angriff genommen wird, muss in jedem Fall die Sanierung der Dortmunder Allee abgeschlossen sein. Dies forderten Bürgermeisterin Elke Kappen und die Vorsitzenden der Ratsfraktionen in einem gemeinsamen Schreiben an NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer. In dem Antwortschreiben, das vor wenigen Tagen bei der Stadt einging, heißt es, das Landesstraßenerhaltungsprogramm sei noch nicht abgeschlossen, daher lägen noch keine Informationen zur Sanierung der Dortmunder Allee vor. Das Verkehrskonzept sehe nach aktuellem Stand zunächst eine reine Deckensanierung auf der Hochstraßenbrücke vor, die nur anderthalb Jahre statt drei Jahre dauern werde, und während der stets ein Fahrstreifen in jede Richtung befahrbar sein soll. Der Ersatzneubau für die B233-Brücke müsse erst Mitte der Dreißiger Jahre erstellt werden, bis dahin sei die Restnutzungsdauer aufrecht zu erhalten - was konträr zu den Aussagen der für Brückenbau zuständigen Ingenieurin Nicole de Witt vom zuständigen Landesstraßenbaulastträger Straßen.NRW steht, die zu dem Ergebnis gekommen war, dass die Restnutzungsdauer der Brücke aufgrund ihres Zustands nicht verlängerbar sei. Somit sei keine Überlastung der Dortmunder Allee zu erwarten, heißt es aus dem Landesministerium. Begründet wird die Verzögerung damit, dass für den Ersatzneubau zwar bereits Planungsrecht bestehe, der Planungsprozess aber mehrere Jahre dauern würde.

    "Ich will das schriftlich", machte Bürgermeisterin Elke Kappen im Rat eine klare Ansage und meint damit eine offizielle Versicherung seitens der Behörden, dass die Brücke über diesen langen Zeitraum sicher befahrbar ist. Dafür bekam sie die geschlossene Rückendeckung von allen Ratsfraktionen. SPD-Ratsfraktionsvorsitzender Daniel Heidler meinte kopfschüttelnd, dass allein die bisherigen Planungskosten für die B233-Sanierung wahrscheinlich schon für die Sanierung der Dortmunder Allee gereicht hätten. "Heißt das jetzt, dass kein Druck mehr für die Sanierung der Dortmunder Allee gemacht wird und diese auf den Sankt-Nimmerleinstag verschoben wird?", fragte sich Dennis Kobus, Co-Vorsitzender der Fraktion der Wählergemeinschaft Kamen. Wichtig sei zunächst, dass die Brücke sicher ist, solange sie benutzt wird, betonte Ralf Eisenhardt, Chef der CDU-Ratsfraktion, deren Unterstützung er der Bürgermeisterin versicherte. Auch Bündnis90/Grüne-Fraktionsvorsitzende Anke Dörlemann schloss sich dem an, und mahnte an, das Schreiben spätestens in der übernächsten Woche nach Düsseldorf zu schicken. Als eine "Frechheit" bezeichnete SPD-Ratsherr Dennis Aschhoff, der sich als Südkamener Bürger seit Jahren für die Sanierung der lautstarken Buckelpiste vor seiner Haustür einsetzt, die Antwort des Verkehrsministers. Er sei fassungslos, so Aschhoff mit Blick auf den dringenden Sanierungsbedarf. "Wir brauchen eine Dortmunder Allee, wo auch Leute leben können", so Aschhoff. "Es muss Verlässlichkeit in die Sache hineingebracht werden", betonte Bürgermeisterin Elke Kappen nochmals den Sicherheitsaspekt und wies darauf hin, dass Innenstadtbrücken in dieser Form eigentlich gar nicht mehr genehmigungsfähig seien. Wozu Sanierungsstaus an Brücken führen können, sehe man am Beispiel Dresden, wo im September letzten Jahres die Carola-Brücke einstürzte und komplett abgerissen werden musste.

    Bereits im November hatte die Bündnis90/Grüne-Ratsfraktion Kontakt zu ihrem Parteifreund Krischer aufgenommen, um auf die naheliegende Möglichkeit aufmerksam zu machen, die Dortmunder Allee zuerst zu sanieren, da die Hochstraßensanierung nach dem letzten Informationsstand von Straßen.NRW ins nächste Jahr verlegt wurde. Krischer reagierte jedoch erst auf das Gemeinschaftsschreiben von Bürgermeisterin und Ratsfraktionen. Nachdem das Schreiben nach Düsseldorf verfasst und abgeschickt ist, wartet man seitens Verwaltung und Rat auf eine verbindliche schriftliche Antwort.

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