Großbrand im Gewerbegebiet an der Gutenbergstraße
von Christoph Volkmer | Galerie vom Großbrand an der Gutenbergstraße
Kamen. Ein Lagerhallenbrand in der Gutenbergstraße hat am Freitag rund 150 Feuerwehrkräfte sowie viele weitere Kräfte von Polizei und Rettungsdienst in Atem gehalten und zu großräumigen Straßensperrungen geführt. Zudem mussten etwa 2.500 Schülerinnen und Schüler vorsorglich länger in der Schule bleiben.
Es war teils ein unwirklich wirkendes Szenario. Wer am Freitag gegen zur Mittagszeit rund um das Schulzentrum und das Industriegebiet an der Gutenbergstraße unterwegs war, konnte zwischenzeitlich keine 30 Meter weit sehen. Kräftige Windböen sorgen dafür, dass schwarzer Rauch vom Brandort in der Gegend verteilt wurde. Ein Schüler der Gesamtschule, der das Szenario mit seinem Handy filmte, verglich die Szene, bei der ein Polizeiwagen, der zur Absperrung der Straße seinen Posten bezogen hatte, nach und nach im Rauch verschwand, nicht ganz unpassend mit dem Gruselklassiker „The Fog - Nebel des Grauens“.
Feuer auf Dach der Lagerhalle
Alarmiert wurde die Feuerwehr um 11.28 Uhr. Schon wenige Minuten später seien die ersten Fahrzeuge vor Ort eingetroffen, schilderte der stellvertretende Feuerwehr-Pressesprecher Björn Stübe im Gespräch mit KamenWeb.de. „Beim Eintreffen der Einsatzkräfte stand das Dach der Lagerhalle in Flammen, sodass umgehend weitere Kräfte alarmiert wurden“, so der Hauptbrandmeister.
Die Halle gehört zur Firma Wolff, einer bekannten Firma für Heizung-, Sanitär- und Bad-Montage. Zudem sei der Platz in der Halle von weiteren angrenzenden Unternehmen genutzt worden, so der Feuerwehr-Sprecher. Der Meisterbetreib Wolff habe noch Glück im Unglück gehabt, denn eine Brandschutzwand habe weitestgehend ein Übergreifen der Flammen auf den großen Ausstellungsbereich verhindert. Ein wenig habe sich das Feuer zudem auf das Dach des angrenzenden Modelleisenbahn-Fachgeschäfts ausgebreitet, so Björn Stübe.
Der kräftige Wind habe das Feuer begünstigt, sodass die Halle sich schnell in Vollbrand befand. Durch das Feuer kam es zu Geruchsbelästigung und Rauchniederschlag. Das Schulzentrum und das Kamener Hallenbad waren nicht vom Feuer betroffen, der schwarze Rauch allerdings zog lange Zeit in diese Richtung. Da gesundheitliche Beeinträchtigungen nicht auszuschließen waren, wurden die Kinder und Jugendlichen über den eigentlichen Unterricht hinaus in den beiden Schulen, der Fridtjof Nansen Realschule und der Gesamtschule, betreut. Aufgrund der weitreichenden Sperrungen war überdies eine Zufahrt zum Schulzentrum nicht möglich.
Im engen Austausch zwischen Stadt, Polizei, Feuerwehr, Schulen und VKU wurde eine Evakuierung vorbereitet und begleitet. Diese fand ab 14.30 Uhr statt. Lehrkräfte, Polizei und Mitarbeitende der Stadt Kamen begleiteten die Schülerinnen und Schüler zu Ersatzhaltestellen, die an der Poststraße eingerichtet wurden, weil wegen der anhaltenden Löscharbeiten und der Sperrung der Heerener Straße weiterhin keine Busse auf das Schulgelände fahren durften. Das ebenfalls benachbarte Seniorenzentrum Haus Volkermann war aufgrund der Windverhältnisse nicht direkt von dem Großbrand betroffen. Hier mussten allerdings spontan etliche Dienste verlängert werden, weil Pflegekräfte aus Sicherheitsgründen ebenfalls nicht zum Gelände gelangten.
Verletzte gab es durch das Feuer nicht. Einige Personen wurden mit leichten Atemwegsbeschwerden vom Rettungsdienst vor Ort untersucht, mussten jedoch nicht transportiert werden. Die Ursache des Brands ist noch nicht bekannt. Das Feuer brach auf dem Dach aus. Dort befinden sich flächendeckend Photovoltaikanlagen. Zur Ermittlung der Brandursache wird die Polizei Ermittlungen durchführen.
Die Löschmaßnahmen und Sperrungen dauerten am Freitagabend noch an. Zudem war ein Messwagen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucher Nordrhein-Westfalen vor Ort, um Messungen der Luftverunreinigungen im Umfeld der Brandstelle vornehmen. Galerie vom Großbrand an der Gutenbergstraße
Archiv: Großeinsatz der Feuerwehr in Kamen an der Gutenbergstraße