Erstes digitales Wirtschaftsgespräch der IHK aus Kamen

Die Teilnehmer des Online-Wirtschaftsgesprächs der IHK(v. l.): Stefan Schreiber (IHK zu Dortmund), Oliver Kaczmarek (SPD), Hubert Hüppe (CDU), Suat Gülden (FDP), Elke Kappen (Bürgermeisterin Kamen), Andreas Meier (Die Linke), Michael Sacher (Bündnis 90/Grüne), Achim Dries (Paul Vahle GmbH) und Simone Krichel (IHK zu Dortmund). Fotos: Christoph Volkmer für KamenWeb.de

von Christoph Volkmer

IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber informierte auch über die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge. Kamen. Das Wirtschaftsgespräch der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Dortmund in Kamen ist in der Regel immer gut besucht. In Zeiten der Pandemie erfolgte die Veranstaltung nicht wie gewohnt als große Präsenzveranstaltung, sondern erstmals als Online-Meeting, das aus der Firmenzentrale der Gemeinschaftsstadtwerke übertragen wurde.

Für IHK-Vollversammlungsmitglied Achim Dries, Geschäftsführer der in Kamen ansässigen Paul Vahle GmbH, eine ungewohnte Situation, galt es doch, die Zuhörer nicht vor Ort, sondern online am Bildschirm zu begrüßen. Dries bedankte sich Stefan Peltzer für sein zwölf Jahre andauerndes Engagement als Regionalbetreuer für Kamen: „Peltzer ist das Gesicht der IHK bei der Stadt Kamen gewesen.“ Nachfolgerin ist Simone Krichel, Leiterin des Referats für Existenzgründungsberatung.

IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber gab einen Überblick über den aktuellen Stand der bewilligten und bereits ausgezahlten Corona-Hilfen des Staats für Unternehmen. Nicht für alle passte diese Hilfe genau. „Bei mir im Büro haben Menschen gesessen, die geweint haben, weil sie nicht für die Hilfe berechtigt waren oder diese zu spät kam“, sagte Schreiber, der danach noch auf die beruflichen Bildung einging. „Nur wer ausbildet, hat in Zukunft auch Fachkräfte“, stellte Schreiber einmal mehr fest. Während der Pandemie sei man in diesem Bereich durch eine „sehr harte Phase“ gegangen.

Dennoch - aktuell liege die Zahl der neu eingetragenen Ausbildungsverhältnisse im Bezirk trotz andauernder Pandemie mit einem Minus von 0,5 Prozent nur leicht unter dem Vorjahreswert. Der Einbruch im Vergleich zu 2019 ist dennoch deutlich. In Kamen lag da die Anzahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge bei 58, im vergangenen Jahr waren es 29, in diesem Jahr waren es bis Ende Mai 30 Verträge. Das mit Abstand beste IHK-Ergebnis kommt aus Bönen. Hier ist die Zahl der abgeschlossen Ausbildungsverträge während der Pandemie sogar gestiegen. 2019 lag die Zahl noch bei 43 Verträgen, 2020 waren es 39 Verträge und aktuell sind es bereits 51. In Bergkamen ist die Entwicklung dagegen nicht so positiv. 2019 wurden noch 71 Verträge unterschrieben, im Vorjahr waren es nur noch 26, aktuell sind gerade einmal 22.

Kamens Bürgermeisterin Elke Kappen erläuterte in einem kurzen Vortrag die Lage der Kommune. Die befürchtete Insolzenzwelle sei in Kamen ausgeblieben, auch durch die vom Bund eingesetzten Soforthilfen. Als eine der Aufgaben für die nahe Zukunft bezeichnete Kappen ein aktives Herangehen für die Belebung der Innenstadt.

Im Anschluss führte Gregor Schnittker eine Diskussion mit den Bundestagskandidaten Hubert Hüppe (CDU), Suat Gülden (FDP), Oliver Kaczmarek (SPD), Andreas Meier (Die Linke) und Michael Sacher (Bündnis 90/Grüne). Alle stellen sich im Wahlkreis Unna I zur Wahl, zu dem neben Kamen, auch Bergkamen, Bönen, Fröndenberg, Holzwickede, Schwerte und Unna gehören.

Die Kandidaten wurden vom Moderator bei Einzelinterviews zum wirtschaftspolitischen Programm ihrer Parteien befragt. Thematische Schwerpunkte waren dabei Bürokratieabbau, Klimapolitik, Digitalisierung, sowie Steuer- und Verkehrspolitik. Input von Außen war ebenfalls möglich, denn auch Zuschauer konnten ihre Fragen an die Kandidaten stellen, zudem wurden Clips von lokalen Geschäftsleuten eingespielt, die Problematiken aus ihrem Alltag schilderten und dies Forderungen an die Politik verbanden.
Ein Videomitschnitt des Wirtschaftsgesprächs ist unter folgendem Link zu finden: www.dortmund.ihk24.de/kamen