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Corona-Lage | Ausgangssperre in Bayern

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in "Darf ich?"

darf ich500Titel "Darf ich?" enthält Datei: #166484651 | © pixelkorn / Fotolia.comvon Julian Eckert

Kamen. Bayern macht ernst: Wegen kontinuierlich hoher Zahlen bei den Corona-Neuinfektionen ruft der Freistaat den Katastrophenfall aus. Ab Mittwoch (9.12.) gilt eine allgemeine Ausgangssperre. Die NRW-Landesregierung plant derartige Verschärfungen aktuell nicht.

Neuinfektionen

Da am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter aktuelle Zahlen an das RKI melden, fallen die Werte an Sonn- und Montagen regelmäßig niedriger aus, als an allen anderen Wochentagen. Dennoch infizierten sich am Sonntag (6.12.) 3.021 Menschen in Bayern neu mit dem Coronavirus. Nur in einem anderen Bundesland lagen die Zahlen der Neuinfektionen noch höher: in Nordrhein-Westfalen. Auch bei dem Inzidenzwert (Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in 7 Tagen) liegt Bayern auf Platz 2. Bayern Ministerpräsident Söder nahm die kontinuierlich hohen Zahlen zum Anlass, am Nikolaussonntag eine Sondersitzung des bayerischen Kabinetts einzuberufen.

Katastrophenfall und Ausgangssperre

Die ab kommenden Mittwoch (9.12.) geltenden Maßnahmen sehen unter anderem eine allgemeine Ausgangssperre vor. Seine eigene Wohnung verlassen darf nur, wer dafür einen triftigen Grund hat. Diese Gründe sind: Arbeiten, Einkaufen, Arztbesuche. Während unsere europäischen Nachbarländer bereits in der ersten Welle auf Ausgangssperren gesetzt hatten, sind sie in Deutschland bislang selten. Spanien etwa hatte im März eine siebenwöchige allgemeine Ausgangssperre verhängt. Baden-Württemberg sieht sie nun in Hotspots mit Inzidenz über 200 vor, Bayern beschließt sie fürs ganze Bundesland. Weitere Maßnahmen in Bayern sind ein Alkoholverbot in der Öffentlichkeit und Distanzunterricht ab Jahrgangsstufe 8.

Keine Lockerungen an Silvester

Die für Weihnachten geltenden Lockerungen werden in Bayern, anders als in den anderen Bundesländern, zudem nicht auch an Silvester gelten. Nordrhein-Westfalens Landesregierung hat bislang nicht angekündigt, dass dies auch bei uns so kommen wird. Möglicherweise könnten bundesweite Verschärfungen aber noch vor Weihnachten beschlossen werden. Bayerns Ministerpräsident Söder hält es für „wahrscheinlich“, dass es noch vor Heiligabend zu einer erneuten Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Merkel (CDU) kommen wird. Bisher ist die nächste Konferenz für den 4. Januar 2021 geplant.

Noch keine Verschärfungen in NRW geplant

Die NRW-Landesregierung hat sich bislang nicht zu möglichen Verschärfungen in unserem Bundesland geäußert. Derweil sinkt in NRW die Zahl der freien Intensivbetten in den Krankenhäusern. Landesweit sind aktuell nur noch 18 Prozent der Betten frei. Das Katharinen-Hospital Unna meldet erste Engpässe. In Kamens Hellmig-Krankenhaus sind keine Kapazitäten mehr frei.

Innenstädte in NRW sind voll

Knapp 54.000 Menschen wurden am Adventssamstag (5.12.) auf dem Dortmunder Westenhellweg gezählt. Damit war die Einkaufsstraße die meistbesuchtestes in ganz NRW, sogar in Köln waren weniger Menschen unterwegs. Im Vergleich zu dem Monatsdurchschnitt zu Oktober und November ist das Besucheraufkommen von gestern ein Spitzenwert. Die Stadt Dortmund hat inzwischen Barrieren errichtet, um bei einer Überfüllung den Westenhellweg abzusperren und keine Menschen mehr einzulassen.

Nachdem in der Kamener Fußgängerzone bereits seit Freitag (4.12.) eine Maskenpflicht gilt, führt die Kreisstadt Unna diese ab Sonntag (6.12.) ein.