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Ikea: Selbst eingescannt war halb geklaut

am . Veröffentlicht in Gerichtsberichte

Foto: Amtsgericht Kamen (C) Andreas Milk für KamenWeb.devon Andreas Milk
Kamen. Das junge Paar wollte einkaufen für die gemeinsame Wohnung: Allerhand Leuchten und andere Einrichtungsgegenstände standen auf der Liste. Also: ab zu Ikea. Nach Überzeugung des Kamener Amtsrichters wurde aus der Einkaufs- allerdings eine  (versuchte) Diebestour in Ikeas SB-Kassenzone. Heute setzte es für den 31-jährigen Thomas F. (Namen geändert) eine Geldstrafe von 30 Tagessätzen à 50 Euro. Freundin Jessica (25), die als Zeugen zu seiner Entlastung ausgesagt hatte, muss mit einem Verfahren wegen Falschaussage rechnen.
Die beiden waren am 5. Juli 2016 zu Ikea ins Kamen Karree gefahren. Ein Detektiv beobachtete sie beim Einscannen der Waren an der SB-Kasse. Und ihm fiel auf, dass da längst nicht alles erfasst wurde, was im Einkaufswagen lag. Konkret: 36 Artikel für insgesamt rund 200 Euro wurden gescannt. Acht Artikel für insgesamt rund 240 Euro dagegen wurden "übersehen".
Es sei so einiges durcheinander gelaufen an der Kasse, sagte Thomas F. dem Richter zur Entschuldigung. Aber: Stehlen wollen hätten er und Freundin Jessica nichts. Eine Aussage, die sowohl  Richter als auch Staatsanwältin für unglaubwürdig hielten.  Der Detektiv hatte betont, das Kassendisplay zeige überdeutlich an, wenn eine Ware erfasst worden sei - und hätte es Probleme gegeben, etwa mit einem beschädigten oder unlesbaren Barcode, dann hätte das Paar dies zweifellos mitbekommen. Obendrein wäre es schon ein merkwürdiger Zufall, wenn ausgerechnet die teureren Sachen beim Scannen übersehen worden sein sollten.
Es war nicht das erste Mal, dass Ikeas SB-Kasse als "Tatort" vorm Kamener Gericht eine Rolle spielte - schon vergangenen Herbst war ein ähnlicher Fall verhandelt worden.

Ikea: Die Tücken des Selbst-Einscannens