-Anzeige-

Anzeige

Ein "Krrrcht" am Koepeplatz - und die Fahrerseite war hinüber

am . Veröffentlicht in Gerichtsberichte

Foto: Amtsgericht Kamen (C) Andreas Milk für KamenWeb.devon Andreas Milk
Kamen. Die junge Frau aus Bergkamen war nur ein paar Meter entfernt, als am Vormittag des 27. Oktober 2016 am Kamener Koepeplatz ihr Auto demoliert wurde. Es sei "kein Bumm" zu hören gewesen - eher "so ein Krrrcht", erzählte Annika F. (Namen geändert) als Zeugin im Amtsgericht. Dort saß wegen Unfallflucht Sedat A. auf der Anklagebank. Er war seinerzeit einfach weggefahren. Annika F. allerdings merkte sich das Kennzeichen.
Schwarze Lackspuren auf ihrem Auto waren damals nicht zu übersehen: Sedat A. hatte mit seinem Golf beim Ausparken wohl die gesamte Fahrerseite am Fahrzeug der jungen Frau geschrammt; die Schadenshöhe betrug 2.000 Euro. Über seine Anlage habe er laute Musik gehört und von dem Unfall nichts bemerkt, sagte er.
Dass das akustisch durchaus hinkommt, wollte auch ein Sachverständiger nicht bestreiten. Aber: Gespürt haben müsse A. in jedem Fall etwas. Denn am Ende des Ausparkvorgangs habe er die Radkante des anderen Wagens "mitgenommen" - und das könne keinesfalls ohne Erschütterung passiert sein.
Der Richter schloss sich dieser Einschätzung an. Wie von der Staatsanwaltschaft beantragt, verhängte er eine Geldstrafe von 50 Tagessätzen à 20 Euro. Daneben hat A. - vorher nur durch Tempoverstöße und Handynutzung am Steuer aufgefallen - im Zusammenhang mit dem Gerichtsverfahren seinen Führerschein verloren. Einen neuen darf er laut Beschluss frühestens in neun Monaten bekommen.