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Ruppig im Kamener Kreuz: Geldstrafe plus Fahrverbot

am . Veröffentlicht in Gerichtsberichte

Foto: Amtsgericht Kamen (C) Andreas Milk für KamenWeb.devon Andreas Milk

Kamen. Fast hätte es gekracht am Nachmittag des 20. März im Kamener Kreuz. Die Beteiligten an diesem Beinahe-Unfall sahen sich jetzt im Amtsgericht wieder. Einer musste auf der Anklagebank Platz nehmen: ein Lastwagenfahrer aus Norddeutschland. "Ich schlag dir in die Fresse, wie fährst du eigentlich, du blödes Schwein" - diesen Satz soll er damals zu einem BMW-Fahrer gesagt haben. Folge war zunächst ein Strafbefehl: 1.200 Euro Geldstrafe, ein Monat Fahrverbot. Aber der LKW-Fahrer erhob dagegen Einspruch.

Im Gericht erklärte er, dass er zwar laut geworden sei, aber niemanden bedroht habe. Die Vorgeschichte: Der Lastwagenfahrer hatte von der A 2 auf die A 1 wechseln wollen. Beim Rüberziehen auf die linke Spur übersah er den BMW hinter sich. Dessen Fahrer machte eine Vollbremsung. Fazit: Alles nochmal gut gegangen - aber nur knapp. Der BMW war zwischen LKW-Anhänger und Leitplanke eingeklemmt; die Türen des Autos ließen sich nicht oder kaum öffnen. Und der LKW-Fahrer? Der stieg aus, ließ eine Schimpfkanonade hören, stieg wieder ein und fuhr weiter.

Fünf Eintragungen in Flensburg hat der Mann schon. Der Richter empfahl ihm dringend, den Einspruch gegen den Strafbefehl zurückzunehmen. Denn: Käme es zu einem Urteil, dann könnte das einmonatige Fahrverbot durch einen deutlich längeren Führerscheinentzug ersetzt werden. Dieses Argument zog. Der LKW-Fahrer akzeptierte den Strafbefehl. Binnen eines Monats muss er nun seinen "Lappen" beim Gericht abliefern - und bekommt ihn nach einem weiteren Monat zurück.