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Doppel-Schwarzfahrt: Nun 700 Euro "Beförderungsentgelt"

am . Veröffentlicht in Gerichtsberichte

amtsgericht19KWvon Andreas Milk

Kamen. Am 27. August 2018 saß der Kamener Ardian K. (Name geändert) ohne Fahrkarte im Zug von Schwerte nach Iserlohn und wurde geschnappt. Am 28. August saß er ohne Fahrkarte im Zug von Iserlohn nach Schwerte - und wurde nochmal geschnappt. Die doppelte Schwarzfahrerei brachte ihn auf die Anklagebank im Amtsgericht.

Bei der ersten Fahrt sei er noch sicher gewesen, ein Ticket eingesteckt zu haben, berichtete er. Ein Irrtum. "Ich fahre doch nicht ohne Ticket mit dem Zug!" - bei der Rückfahrt am nächsten Tag tat er genau das schon wieder, diesmal bewusst. Und das gab er in der Verhandlung auch zu.

Wegen einer früheren Verurteilung - es ging um eine gefährliche Körperverletzung - stand Ardian K. zum Zeitpunkt der beiden Schwarzfahrten unter Bewährung. Seine Bewährungshelferin sagte, sie habe es mit ihm nicht leicht: An Termine halte er sich nicht, er sei kaum greifbar, "ich telefoniere mehr mit seiner Verlobten als mit ihm selbst". Das habe weniger mit bösem Willen K.s zu tun als vielmehr damit, dass er seinen Alltag nicht in den Griff kriege.

Weil er geständig war und der Schaden für die Bahn gering, beließ es das Gericht bei einer Geldstrafe: 700 Euro. Die Tickets für den Zug hätten jeweils 5,10 Euro gekostet.