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Mit Ecstasy an der A 1

am . Veröffentlicht in Gerichtsberichte

amtsgerichtKamen AMvon Andreas Milk

Kamen. Sein jahrelanger Umgang mit Justizbehörden hat den 38-jährigen Paul M. (Name geändert) zum Fachmann werden lassen. Als er jetzt wegen unerlaubten Besitzes von zwei Ecstasy-Pillen vor dem Kamener Amtsrichter stand, regte er wortgewandt eine Verfahrenseinstellung wegen Geringfügigkeit an. Später erklärte er noch, er habe sich von seinem "Umfeld inzwischen losgesagt" - auch so etwas kommt im Gerichtssaal sonst eher aus dem Mund von Leuten, die Roben tragen. M. allerdings war in Handschellen gebracht worden. Er verbüßt derzeit eine Haftstrafe in der JVA Detmold - wegen eines früheren Falls von Drogenbesitz.

Was nun die beiden Ecstasy-Pillen angeht: Die wurden am frühen Morgen des 16. Juni von Polizisten bei Paul M. gefunden. Nicht bei ihm zuhause - sondern an der A 1. Ein Autofahrer hatte die Beamten alarmiert, weil jemand sich an einem Baustellencontainer zu schaffen mache. Dieser Jemand war dann wohl Paul M. Ob er in den Container einbrechen wollte, ist bis heute unklar. Der Fund der Pillen reichte.

Noch bis Juni 2020 bleibt M. wegen der früheren Vergehen ohnehin erst mal in der JVA. Für die beiden Pillen gab es nun eine Geldstrafe von 600 Euro obendrauf. Die Vertreterin der Staatsanwaltschaft hatte zwei weitere Monate Haft beantragt - das hielt der Richter zur "Einwirkung auf den Angeklagten" sowie zur "Verteidigung der Rechtsordnung" aber für entbehrlich.