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Angriff auf die "Ex": Haft auf Bewährung

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Gerichtsberichte

amtsger19NKWvon Andreas Milk

Kamen. Am Abend des 26. Januar sah die 19-jährige Jaqueline M. (Namen geändert) am Kamener Freibad ihren "Ex" wieder, den inzwischen 25-jährigen Marvin B.. Dieses Wiedersehen führte zu einer Strafanzeige. Wegen gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung saß B. jetzt als Angeklagter im Amtsgericht.

Jaqueline M. und Marvin B. waren damals gerade ein Vierteljahr getrennt. In Ruhe gelassen habe ihr Exfreund sie nicht, sagte die junge Frau als Zeugin im Gerichtssaal. An jenem Januarabend muss er sie wohl abgepasst haben: Sie arbeitete zu dem Zeitpunkt noch im Altenheim am Koppelteich. Laut Anklage versetzte er ihr Faustschläge, außerdem griff er sie mit einem Teleskopschlagstock an. Ob es tatsächlich ein solcher Schlagstock oder ein anderer Gegenstand war, ist allerdings offen: Jaqueline M. konnte das laut eigener Aussage nicht genau sehen. Der Schlagstock ist eine Mutmaßung der Polizei. Ein Radler, der angehalten hatte, um Jaqueline M. zu helfen, vermutete einen Gürtel.

Ein ärztliches Attest bescheinigt eine Prellung am Arm von Jaqueline M., außerdem wurde ihr Auto beschädigt. Marvin B. gibt zu, er habe seiner Ex eine oder zwei Backpfeifen verpasst - mehr nicht. Denn sie habe ihn einen Hurensohn genannt und ihm ein paar Tage vorher "in die Eier getreten". Er beschuldigte Jaqueline M. außerdem, Leute gegen ihn aufgehetzt zu haben. Und im übrigen: An ihrem Auto habe es gar nichts zu beschädigen gegeben, denn das sei sowieso längst "Kernschrott". Den Zeugen auf dem Rad verdächtigte Marvin B. der Schwarzarbeit, schließlich habe er Arbeitskleidung getragen, obwohl es ein Sonntag war.

"Schuld sind die Anderen", fasste der Richter Marvin B.s Aussagen zusammen. Einsicht? Keine Spur. B., mehrfach wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis vorbestraft, wurde für die Attacke auf Jaqueline M. zu acht Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Erst verließen B. und zwei Begleiter das Gericht. Dann begleitete ein Justizwachtmeister Jaqueline M. nach draußen.