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BSV Heeren gegen Königsborn: Geldbuße nach Todesdrohung

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Gerichtsberichte

amtsgericht19KWvon Andreas Milk

Kamen. Die Stimmung war gereizt bei der Begegnung zwischen Gastgeber BSV Heeren und dem Königsborner SV am 29. Dezember 2019. Sie war so gereizt, dass ein Königsborner Spieler zu einem Heerener sagte: "Nach dem Spiel bring' ich dich um" - nachdem der Heerener mit dem Bruder des Königsborners zusammengerasselt war. Heute stand der Königsborner wegen Bedrohung vor dem Kamener Strafrichter.

Und schnell war klar: Erstens hatte der 25-Jährige seine Drohung nicht ernst gemeint, zweitens ist er kein notorischer Schlägertyp. Sein Vorstrafenregister ist leer. Er ist berufstätig und spielt eben in seiner Freizeit gern Fußball. Bei seinem Heerener Kontrahenten entschuldigte er sich; der Heerener nahm die Entschuldigung an. Alles wieder gut also.

Trotzdem: Todesdrohungen sind keine Lappalie - der Königsborner muss als Buße 300 Euro an die Westfälischen Kinderdörfer zahlen. Sobald er das getan hat, wird das Verfahren endgültig eingestellt, das Vorstrafenregister bleibt sauber.

Der Richter sagte, Prozesse um Ausraster auf dem Fußballplatz werden mehr. Er finde es gut und richtig, dass der Heerener Spieler wegen der Drohung zur Polizei gegangen war - zumal der Königsborner nach dem Abpfiff beim Abklatschen wohl auf Nachfrage hin trocken geantwortet hatte, ja, das mit dem Umbringen sei ernst gemeint gewesen. Weitere "Strafe" neben der Geldbuße: Der Königsborner darf seit dem Vorfall nicht mehr so häufig für seinen Verein auf den Platz wie früher.