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Junge Frau angespuckt: Sechs Monate Haft

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Gerichtsberichte

amtsger19NKWvon Andreas Milk

Kamen. Am Nachmittag des 8. Mai 2020 hat Abdul M. (33, Namen geändert) in der Nähe des Kamener Kirchplatzes die 25-jährige Miriam K. angespuckt: Davon war der Strafrichter am Ende der Verhandlung überzeugt. Er verhängte gegen M. sechs Monate Haft. M. hatte schon mehrfach mit dem Gericht zu tun - auch wegen einer anderen Spuckattacke. Opfer war ein Nachbar. "Ich meine, dass von Ihnen weitere Straftaten drohen", erklärte der Richter jetzt.

An jenem Mainachmittag war Miriam K. zusammen mit ihrer Mutter zu Fuß in der Innenstadt unterwegs. Ein Wagen hielt auf die beiden Frauen zu. Abdul M. war Beifahrer. Laut Anklage nannte M. - geboren in Beirut, Staatsangehörigkeit unklar - Miriam K. eine "Scheißdeutsche" und "dreckige Hure". Die beiden kennen sich seit Jahren. Dass es immer wieder Zoff gibt, dafür haben sie völlig verschiedene Erklärungen. Abdul M. sagt, Miriam K. sei sauer auf ihn, weil er einen Bekannten gewarnt habe, eine Beziehung mit ihr einzugehen. Miriam K. sagt, früher habe Abdul M. sie mit Haschisch versorgt, zuletzt habe es aber Streit um 10 Euro gegeben, die sie ihm angeblich schuldete. Seither verfolge er sie mit seinem Hass. Ihre Angst vor ihm sei so groß, dass sie nach dem 8. Mai für drei Wochen regelrecht aus Kamen geflüchtet sei.

Gegen die Haftstrafe kann Abdul M. Berufung vor dem Landgericht einlegen. Dort bekam er schon einmal Bewährung: Es reichte den Dortmunder Richtern, dass er erklärte, an einem Anti-Aggressions-Training teilnehmen zu wollen. Das hat er später auch tatsächlich getan. Sein Vorstrafenregister umfasst Drogenhandel, Bedrohung, Beleidigung und Körperverletzung. Unter anderem wurde er schon wegen Misshandlung seiner Schwester verurteilt.