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"Bastard" und Prügel am Kalthof: Geldstrafe

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Gerichtsberichte

amtsgerichtKamen AMvon Andreas Milk

Kamen. In dem Mehrfamilienhaus am Kalthof wurde es sehr laut am späten Abend des 21. Juni 2021. Am Ende kam die Polizei. Und nun saß der 26-jährige Maximilian R. (Namen geändert) auf der Anklagebank des Amtsgerichts: wegen Körperverletzung, Beleidigung, Sachbeschädigung, Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz.

Laut Akte der Staatsanwaltschaft hatte er seinem Widersacher Tobias F. Faustschläge ins Gesicht verpasst, ihn als "Bastard" beschimpft, seine Wohnungstür demoliert und eine Vase im Flur zerschmettert. Und schließlich fand die Polizei bei ihm auch noch 0,3 Gramm Marihuana.

"Es stimmt eigentlich alles", kommentierte Maximilian R. die Vorwürfe. R. hielt sich seinerzeit bei seiner Freundin auf. Die lebte - gemeinsam mit dem kleinen Kind des Paars - in der Etage über Tobias F. Was R. in jener Nacht so in Rage brachte: Tobias F. soll Haschisch geraucht haben und der Geruch bis ins Kinderzimmer im Stockwerk darüber gezogen sein. Dass Maximilian R. selbst ziemlich betrunken war, trug auch nicht gerade zur Entschärfung des nachbarschaftlichen Konflikts bei.

Wie viele Schläge wer wem verpasste, ob die Vase vorsätzlich zertrümmert wurde oder eher versehentlich im Handgemenge zu Bruch ging: Das blieb in der Verhandlung offen. Zumindest erlitt Tobias F. durch die Attacke von Maximilian R. aber keine bleibenden Schäden: Kieferschmerzen und Pfeifen im Ohr waren nach wenigen Tagen verschwunden.

Maximilian R. verbüßt derzeit eine sechsmonatige Haft. In rund vier Wochen kommt er raus. Sein Vorstrafenregister enthält ein Dutzend Einträge - überwiegend wegen Eigentumsdelikten. Für den Zwischenfall mit Tobias F. muss der junge Mann nun eine Geldstrafe zahlen: 160 Tagessätze à 10 Euro. Der Richter sagte, er habe eine gewisse Hoffnung, dass die aktuelle Haftverbüßung erst mal reiche, Maximilian R. zu beeindrucken.