"Teufel hat mich überredet" - zum Klamottenklau

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Gerichtsberichte

von Andreas Milk

amtsgerichtKamen AMKamen. Eine ungewöhnliche Erklärung hatte der junge Kamener vor dem Amtsgericht für sein Tun: "Der Teufel hat mich dazu überredet." In Filmen oder Romanen würde man diesen Satz wohl am ehesten mit einem Serienmörder in Verbindung bringen. Hier ging's aber bloß um Ladendiebstahl. Im vergangenen September war Roman H. (24, Name geändert) erwischt worden, als er im "New Yorker" in Hamm Klamotten klaute. Wert: gut 70 Euro. H. hatte die Sachen mit in die Umkleide genommen, die Etiketten entfernt, die Kleidungsstücke angezogen und war aus dem Laden spaziert. Sein Rucksack samt Etiketten blieb in der Umkleide zurück.

Leise, geradezu schüchtern trat Roman H. vor Gericht auf. "Ich bete zu Gott, dass ich sowas nicht wieder mache", sagte er. Ob er in ärztlicher Behandlung sei, fragte der Richter. H. verneinte. Sein Vorstrafenregister umfasst Betrug, Diebstahl, Fahren ohne Führerschein.

Das Urteil diesmal: eine Geldstrafe von 70 Tagessätzen à 10 Euro. Es sei wohl weniger der Teufel, vielmehr H. selbst für sein Tun verantwortlich, hielt der Richter das Offensichtliche fest. Beim nächsten Mal drohe Gefängnis. Schon bei seinem letzten Auftritt vor Gericht hatte H. versichert, er werde nichts mehr anstellen. Diesmal tat er es wieder.