Geldstrafe nach Bombendrohung im Jobcenter

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Gerichtsberichte

von Andreas Milk

amtsgericht19KWKamen. Vor seinem Besuch im Jobcenter am Kamener Rathaus hatte sich Valentin M. (Name geändert) ein paar Flaschen Bier gegönnt, auf nüchternen Magen, wie er jetzt vor dem Strafrichter erklärte. Der Alkohol war nur das eine Problem. Das andere: M. hatte im Jobcenter Hausverbot. Darum bekam er es mit einer Security-Mitarbeiterin zu tun. Folge: M. wurde sauer, drohte, er werde mit einer Bombe wiederkommen und "euch alle platt" machen. Angeklagt war er nun wegen Hausfriedensbruchs und wegen Bedrohung.

Dass er betrunken war und "schlimme Sachen gesagt" habe, gab er zu. Es habe schon lange Ärger mit dem Jobcenter gegeben. Stress habe er auch wegen einer Stromsperre in seiner Wohnung in Methler gehabt. Die Security-Frau, als Zeugin zur Verhandlung geladen, hatte den "Kunden" als "sehr ungehalten" in Erinnerung, halbwegs besänftigt von seiner Ehefrau, die ihn zum Jobcenter begleitet hatte. Und er sei leider "nicht der Einzige", der bei einem Besuch der Behörde schon üble Dinge geäußert habe. Das sei manchmal belastend - schlaflose Nächte, so die Frau, habe sie deshalb aber nicht.

Das Vorstrafenregister von Valentin M. hat 17 Einträge. Los ging es 2001: Diebstahl, Beleidigung, Sachbeschädigung... Oft spielte Alkohol eine Rolle. Meist trinke er nur Bier, erklärte M. - und signalisierte Einsicht: In Warstein wolle er einen Alkoholentzug machen. Nach dem Geburtstag seiner Mutter werde er einen Termin vereinbaren. Das veranlasste den Richter zu der Mutmaßung, vorher wolle M. sich womöglich "nochmal richtig die Kante geben".

Der Jurist fand auch: Eigentlich sei M. ja ein ganz friedlicher Mensch. "Die Sauferei bricht Ihnen irgendwann das Genick." Das Urteil diesmal: eine Geldstrafe von 120 Tagessätzen à 10 Euro.