SportCentrum Kaiserau: Teuren Poller umgenietet
von Andreas Milk
Kamen. Einmal kurz nicht aufgepasst - und schon viereinhalbtausend Euro Schaden angerichtet. Das passierte dem 23-jährigen Djamal K. (Name geändert) am Mittag des 11. Dezember 2023 auf dem Gelände des SportCentrums an der Jakob-Koenen-Straße. Er war als Paketfahrer unterwegs. Beim Zurücksetzen mit seinem Kleintransporter erwischte er einen elektrisch betriebenen Poller. Der Zwischenfall brachte ihm eine Anklage wegen Fahrerflucht ein. Verhandelt wurde darüber jetzt im Amtsgericht. Und K.s Verteidiger hat wohl recht, wenn er sagt: Das Ganze ergibt nicht wirklich Sinn.
Denn es ist unstrittig, dass K. nach dem Zusammenstoß mit dem Poller nicht etwa Gas gegeben hat. Vielmehr lieferte er noch pflichtgemäß ein Paket an der Rezeption des SportCentrums ab. Dort, so sagt er, habe er auch den Schaden an dem Poller zur Sprache gebracht - warum auch nicht, er habe ja nichts zu befürchten gehabt. Doch die damalige Rezeptionistin - als Zeugin vorgeladen - widerspricht. Sie ist sicher: Hätte K. beim Aushändigen des Pakets von dem kaputten Poller gesprochen, hätte sie das unverzüglich ihrem Chef gesagt. Es sei aber nichts dergleichen geschehen.
Die Geschichte geht noch weiter. Nachdem K. wegen der mutmaßlichen Fahrerflucht erst mal seine Fahrerlaubnis los war, fiel er im Juli dieses Jahres auf der Dortmunder Borsigstraße auf - am Steuer eines Autos. K.s Erklärung vor Gericht: Er sei rund drei Kilometer gefahren, um seiner Schwester ein Asthmaspray zu besorgen. Dafür habe ihm ein Kollege seinen Wagen geborgt.
Djamal K. hat mehrere Vorstrafen; auch Einträge in Flensburg gibt's. Der Staatsanwältin reichte es: Sie beantragte fünf Monate Haft, ausgesetzt auf Bewährung. Der Richter entschied aber: Djamal K. soll zahlen - eine Strafe von 130 Tagessätzen à 15 Euro verhängte er gegen den Sozialhilfebezieher. Dazu kommt eine Führerscheinsperre: Frühestens in sechs Monaten soll K. wieder legal fahren dürfen.