6-Jährigen angefahren: Geldbuße geht an Kinderschutzbund

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Gerichtsberichte

von Andreas Milk

amtsgericht19KWKamen. Er fuhr nach Vorschrift. Aber plötzlich war der kleine Junge mit dem Kettcar vor ihm auf der Straße. Gut ein halbes Jahr nach dem Unfall auf einer Wohnstraße im Kamener Osten musste sich Malte P. (27, Namen geändert) wegen fahrlässiger Körperverletzung vor dem Amtsgericht verantworten.

Es war am späten Nachmittag des 10. Mai. P. fuhr nach eigenen Angaben Tempo 30. Er kannte sich aus; seine Wohnung ist nur einige Meter entfernt. Auf einmal sei der kleine Murat hinter einem geparkten Auto aufgetaucht und auf die Fahrbahn gerollt, "ohne zu schauen", erinnerte sich P. - und schob gleich hinterher: "... ist halt ein Kind". Die Mutter des Jungen war in der Nähe, bekam aber nichts von der Kollision "Auto gegen Kettcar" mit. Murat erlitt eine Unterschenkelfraktur und ein Weichteiltrauma. Er wurde in eine Kinderklinik gebracht. Sechs Tage später durfte er nach Hause.

Manchmal sei eben auch Tempo 30 zu viel, sagte der Richter. Er räumte ein: Sicher ausschließen könne auch er nicht, dass ihm so etwas passiere. Mit der Vertreterin der Staatsanwaltschaft war er sich einig: Malte P. hat sich nicht in einem Maße schuldig gemacht, dass er verurteilt werden müsste.

Das Verfahren wird gegen Zahlung einer Geldbuße eingestellt: 500 Euro wird Malte P. an den NRW-Kinderschutzbund überweisen. Sobald er das getan hat, ist der Fall strafrechtlich erledigt.