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Auch pflegende Angehörige müssen mal Urlaub machen

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Gesundheit

Über 6.600 Menschen im Kreis Unna können Verhinderungspflege beantragen

Kreis Unna. Jemanden pflegen und trotzdem Urlaub machen oder eine gemeinsame Auszeit mit der zu pflegenden Person? Diese Frage stellt sich in vielen Familien mindestens einmal im Jahr. Allein im Kreis Unna werden über 6.600 pflegebedürftige AOK-Versicherte von ihren Angehörigen zu Hause gepflegt. Wenn pflegende Angehörige zum Beispiel wegen eines geplanten Urlaubs nicht in der Lage sind, das pflegebedürftige Familienmitglied zu Hause zu versorgen, kann die Verhinderungspflege helfen. Während der Abwesenheit der Pflegeperson können ein ambulanter Pflegedienst, Einzelpflegekräfte, ehrenamtlich Pflegende, aber auch Nachbarn oder nahe Angehörige die Versorgung übernehmen. „Private Pflegepersonen stehen täglich vor der Herausforderung, die Pflege eines Angehörigen mit Familie, Beruf und eigener Freizeit zu vereinbaren. Eine Auszeit von der Pflege kann auch hier wie im herkömmlichen Berufsleben für beide Seiten hilfreich sein, um ein wenig Abstand zu gewinnen, neue Eindrücke zu sammeln und sich danach wieder erholt auf die Pflegesituation einzulassen“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock.

Die Pflegekasse stellt Pflegebedürftigen ab Pflegegrad zwei jährlich 1.612 Euro für die Verhinderungspflege zur Verfügung. Voraussetzung ist, dass die Pflegeperson die pflegebedürftige Person bereits seit insgesamt sechs Monaten pflegt.

Die Verhinderungspflege kann höchstens bis zu sechs Wochen (42 Tage) in Anspruch genommen werden. Das zuvor bezogene Pflegegeld wird für den ersten und den letzten Tag der Abwesenheit voll und dazwischen hälftig ausgezahlt. Pflegebedürftige können Verhinderungspflege aber auch stundenweise in Anspruch nehmen und abrechnen, zum Beispiel für Termine, Freizeitgestaltung oder ähnliches. Reicht das von der Pflegekasse im Rahmen der Verhinderungspflege zur Verfügung gestellte Budget nicht aus, können Pflegebedürftige zusätzlich einen Teil des Kurzzeitpflege-Budgets in Höhe von bis zu 806 Euro in Anspruch nehmen und damit die Leistungen für die Verhinderungspflege aufstocken. Das Kurzzeitpflege-Budget reduziert sich dann um den jeweiligen Anteil, höchstens jedoch um 806 Euro.

Wichtig: Wenn nahe Angehörige oder Personen aus dem gleichen Haushalt die Verhinderungspflege übernehmen, sieht der Gesetzgeber eine geringere Kostenerstattung vor, als dies beispielsweise beim Einsatz eines ambulanten Pflegedienstes der Fall wäre.

Eine gemeinsame Reise mit der pflegenden und der zu pflegenden Person ist natürlich eine Alternative. Gemeinsame Erlebnisse in neuer Umgebung können der Beziehung guttun. Auch hier sind im Vorfeld einige Fragen zu klären. Die Wahl des Urlaubsortes, der Unterkunft, die Anreise und mögliche Aktivitäten vor Ort müssen auf die Bedürfnisse des zu pflegenden Angehörigen abgestimmt sein. Werden beispielsweise Pflegeprodukte oder Medikamente benötigt, müssen diese vorher besorgt werden oder geklärt sein, dass diese am Urlaubsort erhältlich sind. „Auch viele Pflegebedürftige wünschen sich ab und zu einen „Tapetenwechsel“ oder eine Auszeit. Damit der Urlaub für alle erholsam wird, gibt die Pflegeberatung gute Tipps und unterstützt bei der Antragstellung zum Beispiel für Verhinderungspflege oder die Umstellung auf die passende Pflegeleistung“, sagt Kock.

Gründung einer neuen Selbsthilfegruppe: Post-Vac-Syndrom-Nebenwirkungen / Impfschaden

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Gesundheit

impfungKWKreis Unna. Für Menschen, die durch die Covid-19 Impfung langandauernde Impfnebenwirkungen bzw. Schädigungen davongetragen haben, bietet sich im Gesundheitshaus in Unna die Möglichkeit, sich mit anderen Corona Impfgeschädigten in einer Selbsthilfegruppe auszutauschen.

Die Symptome von Long Covid/Post Covid ähneln denen der Post-Vac-Syndrom-Nebenwirkungen. Daher ist es sowohl für Betroffene als auch für Ärzte nicht immer einfach, diese Symptome entsprechend zu diagnostizieren.

Betroffene berichten von Kopfschmerzen bzw. Kopfdruck bei Belastung, Schwindel, hohem Blutdruck, Gliederschmerzen, Nervenschäden, einer veränderten Wahrnehmung, Schlafstörungen, permanenter Anspannung, Multisystemischem Entzündungssyndrom, Brain Fog (Gehirnnebel), Fatique-Syndrom.

Gegenseitige Unterstützung

In der Öffentlichkeit hat das Post-Vac-Syndrom noch wenig Beachtung gefunden und die Forschung steckt noch in den Kinderschuhen. Daher finden Betroffene bisher wenig Beachtung, um mit ihren Belangen gehört zu werden. Die Suche nach Fachleuten und Fachkliniken ist für sie sehr mühsam und mit langen Wartezeiten verbunden.

Die Selbsthilfegruppe soll helfen, sich über medizinische, behördliche, rechtliche, psycho-soziale Hilfsmöglichkeiten zu informieren und sich gegenseitig zu unterstützen.

Interessierte können sich bei der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen des Kreises Unna (K.I.S.S.) im Gesundheitshaus in Unna, Massener Straße 35, melden. Ansprechpartnerin ist Margret Voß, erreichbar per Fon 0 23 03 27 28 - 29 oder E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Alle Anfragen werden selbstverständlich vertraulich behandelt. PK | PKU

Gruppentreffen für Angehörige psychisch Erkrankter in Kamen

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severinshausKWKreis Unna. Zum nächsten Treffen des Gesprächskreises für Angehörige von Menschen mit einer psychischen Erkrankung, sind interessierte betroffene Angehörige herzlich eingeladen. Das Treffen findet am Dienstag, 6. Juni, in der Zeit von 18 bis 19.30 Uhr im Besprechungsraum des Hellmigium im Severinhaus Kamen, Nordenmauer 18 statt. Treffpunkt ist der Haupteingang des Hellmig Krankenhauses.

Bei den Gruppentreffen geht es um gegenseitigen Erfahrungsaustausch und um den Umgang mit Problemen, die sich im Zusammenleben mit einem psychisch erkrankten Angehörigen ergeben. Durch die Gespräche sollen die Teilnehmenden Entlastung finden, Orientierungshilfen erhalten und psychosoziale Einrichtungen kennenlernen. Es ist auch möglich, zu besonderen Themen (Betreuungsrecht, Medikament etc.) Referenten einzuladen.

Für das Gruppentreffen ist eine Voranmeldung erforderlich. Kontakt und Anmeldung: Michelle Hoffmann (Sozialpsychiatrischer Dienst Kreis Unna), Fon 0 23 03 27-21 29, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Weitere Informationen gibt es bei der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen des Kreises Unna (K.I.S.S.) im Gesundheitshaus Unna, Massener Straße 35. Ansprechpartnerin ist Margret Voß, Fon. 0 23 03 27-28 29, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Alle Anfragen werden vertraulich behandelt. PK I PKU

Weniger Magen-Darm-Infektionen im Kreis Unna

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wartezimmer23Kreis Unna. Die Grillsaison hat begonnen: Im Kreis Unna steigt jetzt wieder die Gefahr, an Magen-Darm-Infektionen zu erkranken. Die können vor allem durch Grillen von rohem Geflügelfleisch entstehen. 408 Erkrankungen an Salmonellose und Campylobacter-Enteritiden wurden im vergangenen Jahr im Kreis Unna gemeldet. Das teilte heute die AOK NordWest auf Basis aktueller Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin mit. Beide Keime sind typische Krankheitserreger, die sich hauptsächlich in Fleisch, Milchprodukten sowie Waren aus rohen Eiern befinden und teils heftige Durchfallerkrankungen, Fieber und Erbrechen auslösen können. „Mit den steigenden Temperaturen wird wieder vermehrt gegrillt. Damit der Grillgenuss nicht krank macht, sollte das Grillgut stets gut durchgegart sein und wichtige Hygieneregeln beim Umgang mit Lebensmitteln beachtet werden", sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock.

Die Anzahl der Infektionen mit Salmonellen und Campylobacter ist im Kreis Unna im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2021 zurückgegangen. Wurden in 2022 insgesamt 408 Infektionen gemeldet, waren es im Vorjahr 427. „Trotz der sinkenden Zahlen ist Vorsicht geboten“, so Kock. Denn Salmonellen und Campylobacter gehören zu den häufigsten Erregern bakterieller Durchfallerkrankungen und unterliegen der Meldepflicht. Besonders in den Sommermonaten ist ein deutlicher Anstieg festzustellen. Häufig erfolgt die Übertragung über Geflügelfleisch, das nicht durchgebraten wurde. Um eine Infektion zu verhindern, ist Hygiene sehr wichtig. Dazu gehören: die Hände gründlich waschen, Marinaden oder Verpackungen nicht mit anderen Lebensmitteln in Kontakt bringen. Da Campylobacter auch im Kühlschrank und auf gefrorenen Produkten überleben, sollte das Tauwasser sofort weggegossen werden. Schneidebretter, Teller oder Messer sind nach dem Kontakt mit rohem Fleisch gründlich zu reinigen und erst dann wieder für die Zubereitung anderer Speisen zu nutzen.

Eine Erkrankung beginnt meist mit Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, kurz darauf folgen heftige Bauchschmerzen und -krämpfe, Übelkeit und Durchfälle. Die Durchfälle können sehr wässrig oder sogar blutig sein. In der Regel dauert eine Campylobacter-Erkrankung bis zu einer Woche. Normalerweise verläuft sie ohne Komplikationen und die Beschwerden klingen von selbst ab. Viele Campylobacter-Infektionen verlaufen auch ganz ohne Krankheitszeichen. Als Komplikation können in Ausnahmefällen rheumatische Gelenkentzündungen oder Hirnhautentzündungen auftreten.

Wenn die mittleren Lebensjahre zum Problem werden

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Midlife-Crisis betrifft insbesondere die Männer im Kreis Unna

wartezimmer23Kreis Unna. Eine 50-jährige Managerin verlässt ihren Mann. Ein 46-jähriger Zahnarzt eröffnet ein Café. Keine Frage: Die mittleren Lebensjahre bringen häufig Veränderung und bergen manchmal Sprengstoff. Die sogenannte ‚Midlife-Crisis‘ scheint auch bei Menschen im Kreis Unna mehr als ein Mythos zu sein. In der Lebensmitte, häufig zwischen dem 40. und 55. Lebensjahr, fühlen sich viele Menschen zunehmend unzufrieden. „Interessanterweise findet sich dieses Phänomen über alle Geschlechter, Kulturen und sozialen Hintergründe hinweg. Deutlich häufiger betroffen sind Männer. Eine anerkannte Krankheit ist die Midlife-Crisis jedoch nicht. Die wahrgenommene mentale Belastung kann aber in eine psychische Erkrankung, beispielsweise eine Depression, münden. Daher sollten Betroffene ernst genommen werden“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock.

Wenn Menschen ein mittleres Alter erreichen, haben manche den Eindruck, dass ihre weiteren Entwicklungsmöglichkeiten begrenzt sind oder dass das Alter körperlich spürbar ist. Es ist wie beim „Das Glas ist halb leer oder halb voll“-Spruch: Während einige entspannt betrachten, was sie privat oder beruflich erreicht haben, sehen andere eher, was sie verpasst haben, was sie hätten besser machen können oder welche Fehlschläge es gab. Wissenschaftliche Studien haben belegt, dass Menschen insbesondere in diesem Lebensabschnitt anfällig für etwas sind, das mit „Midlife-Crisis“ gut beschrieben wird. Die Zufriedenheit als junger Mensch sinkt dabei zur Lebensmitte hin auf einen Tiefpunkt, um dann im höheren Alter wieder anzusteigen. „Das bedeutet allerdings nicht, dass alle Menschen zwangsläufig in eine Midlife-Crisis rutschen, wenn sie ein gewisses Alter erreichen", betont Kock.

Eine Studie von 2007 mit Daten aus 55 Ländern kommt zu dem Ergebnis, dass der durchschnittliche Tiefpunkt der Lebenszufriedenheit weltweit bei 46,1 Jahren liegt – in Deutschland bei 47,5. Zuverlässige Aussagen darüber, wie lange eine Midlife-Crisis individuell anhält, gibt es nicht. Sie scheint aber auf die mittleren Lebensjahre begrenzt zu sein. In höherem Alter bessert sich in aller Regel die Lebenszufriedenheit wieder.

Eine Midlife-Crisis trifft überwiegend, aber nicht ausschließlich Männer ungefähr im Alter zwischen 40 und 55 Jahren. Die tief empfundene Sinnkrise geht gelegentlich mit ungewöhnlichen Verhaltensweisen wie verstärktem Konkurrenzdenken, plötzlicher Beschäftigung mit Krankheit, Tod und Sterben sowie einer auffallend erhöhten Reizbarkeit einher, die für Familienangehörige oder Kollegen zur Belastung werden können. Frauen können ebenfalls mit ihrem Leben unzufrieden sein oder darüber verzweifeln. Dass Frauen seltener unter diesem Phänomen leiden, begründen Experten vor allem mit deren Sozialverhalten. Frauen tauschen sich in ihrem Umfeld tendenziell stärker über Probleme aus als Männer. Sozialer Austausch hat eine ausgleichende Wirkung. Krisen werden so frühzeitig angesprochen und abgemildert. Männer hingegen lassen es weniger zu, sich mit ihrem eigenen Gefühls- und Seelenleben auseinander zu setzen und sich darüber mit anderen auszutauschen. So kann es sein, dass Männer die Krise stärker erwischt und sie möglicherweise auch umfassendere Konsequenzen ziehen: Sie schmeißen womöglich ihren hochdotierten Job oder trennen sich von der langjährigen Partnerin.

Für Männer wie für Frauen geht es in dieser schwierigen Zeit darum, das Gefühl von Sinnhaftigkeit (wieder) zu erlangen. Ob das durch eine langersehnte Reise erreicht wird oder durch neue Aufgaben im Beruf, mehr Zeit mit Freunden, einen Sprachkurs oder einfach durch einen anderen Weg zur Arbeit, sollten die Betroffenen in einer bewussten Auseinandersetzung mit sich selbst klären. Auch kleine Veränderungen können neue Perspektiven aufleuchten lassen. „Für Betroffene kann es ein erster Schritt aus der Krise sein, sich lähmender Routinen und Rituale bewusst zu werden, diese aufzubrechen und wieder mehr das zu tun, was zufrieden macht", sagt Kock.

Weitere Infos zum Thema und Unterstützung für eine mentale Gesundheit erhalten Betroffene und Angehörige im Internet unter www.aok.de/nw in der Rubrik ‚Gesundheitsmagazin‘ unter dem Stichwort ‚Midlife-Crisis‘.

Welt-Nichtrauchertag am 31. Mai: Bereits über 22.500 chronisch Lungenerkrankte im Kreis Unna

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Gesundheit

Aschenbecher KWKreis Unna. Sowohl Aktiv- als auch Passivrauchen erhöhen das Risiko für eine Vielzahl von Erkrankungen. Über zwei Drittel aller Todesfälle durch Lungenkrebs weltweit sind durch Rauchen bedingt. Häufigste Krankheit, die vor allem durch das Rauchen verursacht wird, ist die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD). Im Kreis Unna leben etwa 22.500 COPD-Patienten im Alter ab 40 Jahren. Das entspricht 9,6 Prozent der Gesamtbevölkerung. „Rauchen ist nach wie vor der größte vermeidbare Risikofaktor für Krebs und COPD. Wir dürfen daher nicht nachlassen, über die Gefahren des Rauchens aufzuklären und für die Vorteile des Nichtrauchens zu werben. Und das so früh wie möglich, damit Kinder und Jugendliche im Kreis Unna idealerweise erst gar nicht mit dem Rauchen anfangen“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock anlässlich des Weltnichtrauchertages am 31. Mai.

COPD zeigt sich vor allem durch Atemnot, Husten und Auswurf. Die Krankheitshäufigkeit steigt ab dem 40. Lebensjahr mit zunehmendem Alter deutlich an.

Im Jahr 2021 wurden in Nordrhein-Westfalen insgesamt 99.925 Patientinnen und Patienten stationär in einer Klinik behandelt wegen COPD, einer bösartigen Neubildung im Kehlkopf, in der Luftröhre, den Bronchien oder der Lunge.

„Rauchen ist neben Stress, mangelnder Bewegung und ungesunder Ernährung einer der wichtigsten Risikofaktoren für chronische Atemwegserkrankungen, Krebs, Herz-Kreislaufkrankheiten und Diabetes“, so Kock.

Die Mehrheit der Raucher hat schon mindestens einmal versucht, mit dem Rauchen aufzuhören, in vielen Fällen leider ohne Erfolg. Die physische und psychische Abhängigkeit ist meist stark und das Rauchen hat eine wichtige Funktion: Es gibt dem Alltag eine Struktur, dient dem Stressabbau oder spielt bei sozialen Kontakten eine wichtige Rolle. „Doch mit Unterstützung und einem klaren Bekenntnis zum Aufhören ist ein dauerhafter Rauchverzicht möglich“, so Kock.

Die AOK NordWest engagiert sich seit Jahren mit unterschiedlichen Präventions- und Behandlungsprogrammen und hilft ihren Versicherten bei der Rückkehr in ein nikotinfreies Leben. Dazu gibt es spezielle Kursangebote vor Ort oder Liveonline-Kurse im Internet. In den Programmen lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sich endgültig und dauerhaft von der Zigarette zu verabschieden. Und Nichtraucher profitieren ebenfalls davon, denn Passivrauchen verursacht grundsätzlich dieselben Erkrankungen.

Menschen mit einer chronisch atemwegsverengenden Lungenerkrankung (COPD) können mit dem speziellen Behandlungsplan AOK-Curaplan zum Beispiel lernen, das Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten und ihre Lebensqualität zu verbessern. Neben einer regelmäßigen ärztlichen Beratung und Koordination der Behandlung gehören auch besondere Schulungen dazu. Weitere Informationen gibt es im Internet unter aok.de/nw Stichwort ‚Curaplan‘.

Allgemeinverfügung: Engpässe bei Antibiotika für Kinder

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behandlung23KWKreis Unna. Durch eine Allgemeinverfügung erleichtert der Kreis Unna öffentlichen Apotheken, die ihren Sitz im Kreisgebiet haben, den Bezug und die Bevorratung von antibiotikahaltigen Säften für Kinder, die im Ausland zugelassen sind. Hintergrund sind die andauernden Lieferengpässe bei Antibiotika für Kinder.

Bei antibiotikahaltigen Arzneimitteln in Form von Säften handelt es sich um Arzneimittel, die zur Vorbeugung oder Behandlung lebensbedrohlicher Erkrankungen eingesetzt werden. Für diese Arzneimittel steht oftmals keine alternative gleichwertige Arzneimitteltherapie zur Verfügung.

Zusätzlicher Beschaffungsweg

Durch diese Allgemeinverfügung wird den Apotheken eine weitere Möglichkeit zur Beschaffung und Bevorratung entsprechender Arzneimittel eröffnet: "Apotheken sind die Eckpfeiler der wohnortnahen Gesundheitsversorgung. Jetzt können sie unbürokratisch und schnell handeln", so Sandra Pflanz, Amtsapothekerin beim Kreis Unna. "Um die Sicherheit der Medikamente müssen sich Verbraucher übrigens keine Gedanken machen: Die Antibiotika sind im Ausland zugelassen und entsprechend geprüft und getestet."

Die Maßnahme ist auf den Versorgungsmangel befristet und endet spätestens am 31. Dezember 2023. Am 19. April hatte das Bundesgesundheitsministerium bekannt gegeben, dass ein Versorgungsmangel besteht. Dadurch ist eine befristete Abweichung vom Arzneimittelgesetz möglich, bis der Versorgungsmangel in Deutschland behoben ist. PK | PKU

Risikofaktor abgelaufene Arzneimittel

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Menschen im Kreis Unna sollten keine Medikamente nach Ablauf des Verfallsdatums einnehmen

medikamenteKW622Kreis Unna. Viele Menschen im Kreis Unna gehen unbewusst ein hohes Risiko ein, in dem sie angebrochene oder nicht benötigte Arzneimittel weiter aufbewahren. Die AOK NordWest warnt jedoch, diese Medikamente auch nach Ablauf des Verfallsdatums einzunehmen. Denn rein äußerlich ist es den Kapseln, Tropfen, Tabletten und Salben meistens nicht anzusehen. „Abgelaufene Arzneimittel verlieren ihre Wirksamkeit und können dann sogar gesundheitsschädlich sein. Auch wenn die Verpackung und das Arzneimittel äußerlich unversehrt aussehen, warnen wir vor der weiteren Einnahme“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock. Hinzu kommt, dass diese Medikamente sicher und umweltgerecht entsorgt werden sollten. In 2021 verordneten die niedergelassenen Ärzte in Westfalen-Lippe für die rund 7,4 Millionen gesetzlich Versicherten Medikamente im Wert von über 4,8 Millionen Euro.

Damit Medikamente nicht vor Ablauf des Verfalldatums verderben, sollten sie sachgemäß gelagert werden, indem sie beispielsweise dabei keiner Feuchtigkeit oder zu hohen oder zu tiefen Temperaturen ausgesetzt werden. Aber was passiert mit dem Medikament, wenn es in der Hausapotheke verbleibt und das Haltbarkeitsdatum überschritten wird? Viele Menschen tendieren dann dazu, bei akuten Beschwerden dennoch auf das abgelaufene Medikament zurückzugreifen. Experten raten hiervon jedoch eindeutig ab. Nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums sollten Medikamente unbedingt aus der Hausapotheke entfernt werden. Aber wie genau soll und kann entsorgt werden? Was oft nicht bekannt ist: Sofern die Gebrauchsinformation (Beipackzettel) eines Arzneimittels keine speziellen Hinweise für die Entsorgung enthält, können diese über den Restmüll entsorgt werden. Jedoch nur, wenn der Müll in der Kommune oder im Landkreis verbrannt wird. Auf der Webseite der jeweiligen städtischen Müllabfuhr kann das in Erfahrung gebracht werden. Bei der Restmüll-Entsorgung sollte zudem unbedingt darauf geachtet werden, dass die abgelaufenen Präparate dadurch nicht in die Hände von Unbefugten oder Kindern gelangen können.

Viele Städte und Gemeinden bieten neben der Hausmüllentsorgung weitere Möglichkeiten für eine Entsorgung von Altarzneimitteln wie zum Beispiel ‚Medi-Tonnen‘, gesonderte Schadstoffsammelstellen und Schadstoffmobile an. Auskünfte dazu erteilen die Städte-/Gemeindeverwaltungen. Die Internetseite www.arzneimittelentsorgung.de zeigt unter Angabe der eigenen Postleitzahl den richtigen lokalen Entsorgungsweg auf. Auch Apotheken nehmen Alt-Arzneimittel zurück – sie sind dazu jedoch nicht verpflichtet. „Auf keinen Fall sollten jedoch abgelaufene Medikamente über die Toilette oder das Waschbecken entsorgt werden. Die Substanzen gelangen hierdurch in die Kanalisation, belasten stark die Umwelt und gelangen so unter Umständen erneut in den Nahrungsmittelkreislauf von Mensch und Tier“, sagt Kock.

Es gibt außerdem Arzneimittel, die grundsätzlich schnell verderben oder Keime bilden, wie zum Beispiel Augentropfen oder Nasenspray. Bei diesen Mitteln ist direkt auf der Packung oder in der Packungsbeilage angegeben, wie lange das Präparat nach der ersten Anwendung noch haltbar ist. „Wir empfehlen, das

Anbruchdatum auf der Packung zu vermerken und eventuelle Reste sofort nach Ablauf der Haltbarkeit zur entsorgen. Wenn Medikamente sich verfärben, anders riechen oder die Verpackungen sich aufblähen, sollten sie auf keinen Fall weiterverwendet werden“, sagt Kock. Weitere Informationen hierzu unter www.aok.de unter dem Such-Titel ‚Hinweise zur Medikamenteneinnahme‘. Gute Tipps zur Entsorgung und Aufbewahrung unter www.bundesgesundheitsministerium.de/arzneimittelentsorgung-und-aufbewahrung.html.