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Demenz Café: Projekt für betroffene Patienten im Hellmig-Krankenhaus

am . Veröffentlicht in Gesundheit

demenzcafe1118Zum Start des Demenz Cafés im Hellmig-Krankenhaus nahmen Mitarbeiterin Mareike Frank und Werner Knöpper vom Lionsclub Kamen/Bergkamen auf dem Sofa Platz. Chefarzt Dr. Dieter Metzner, der das AltersTraumaZentrum am Hellmig-Krankenhaus leitet und hier viele Patienten mit Demenzerkrankungen betreut, sowie Verwaltungsleiter Holger Hintze (v.l.) freuen sich mit ihnen über das neue Angebot. Foto: Klinikum Westfalen GmbHvon Alex Grün

Kamen. Im neuen Demenz Café im Hellmig-Krankenhaus werden Erinnerungen wach – und genauso soll es sein. Jeden Dienstag und Mittwoch gibt es hier Beschäftigungsangebote für demenzerkrankte Patienten.

Hier, im Zimmer in der in der fünften Etage, kommt man sich vor wie in Omas guter Stube: Über dem Sofa hängen Ölgemälde, eine Stehlampe spendet warmes Licht. Auf dem großen Esstisch stehen goldverzierte Gläser und geblümtes Porzellan für eine Kaffeetafel bereit. Mehr als 1,5 Millionen Menschen leiden in Deutschland an einer Demenzerkrankung. Entsprechend sind auch unter den Patienten des Hellmig-Krankenhauses viele Betroffene, die alle Beteiligten vor besondere Herausforderungen stellen. Ihnen bietet das Hellmig-Krankenhaus im Demenz-Café vielfältige Angebote, die zum Erhalt der Selbstachtung, Sicherheit und Orientierung beitragen, aber zum Beispiel auch ein jeweils zehnminütiges Aktivierungsprogramm mit Sitzgymnastik oder spezieller Ergotherapie. Für das Projekt verantwortlich ist Mareike Frank von der Familialen Pflege, einem Modellprojekt, das pflegende Angehörige im Übergang vom Krankenhaus in die poststationäre Versorgung unterstützt. Die Stationsschwestern informieren sie stets, welche Patienten Hilfe brauchen, diese holt sie dann aus den Krankenzimmern ab. Auf der fünften Etage leistet sie bei Kaffee und Kuchen Orientierungshilfe im Tagesablauf. Gesellschaftsspiele wie „Memory“ oder „Mensch ärgere dich nicht“, gemeinsame Bastelarbeiten und Materialkisten mit Werkzeug, Küchenutensilien oder alten Handtaschen regen zu Gesprächen an. Vorlesen aus Zeitungen und Büchern mit anschließender Diskussion oder das Einprägen und Wiederholen von Fakten gehören ebenfalls zum Programm, das stets die individuellen Fähigkeiten und die Konzentrationsfähigkeit der Patienten berücksichtigt. Tatkräftige Unterstützung gibt es dabei von ehrenamtlichen Helfern, eine Finanzspritze zum Start leistete der Lionsclub Kamen/Bergkamen. Im neuen Jahr wird es im Demenz Café auch Pflegekurse und Gesprächskreise für Angehörige geben. Denn diesen verlangt eine Demenzerkrankung besonders viel ab. Bereits seit einigen Jahren reagiert das Projekt der Familialen Pflege auf diese Situation. Das Konzept „Demenz Café“ soll nun auch ein Baustein für die weitere Versorgung im privaten Umfeld sein.