-Anzeige-

Anzeige

Fast 400 Impflinge von Schulen und Kitas kriegen den ersehnten Pieks gesetzt

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Gesundheit

Impfung321AGLehrer Andreas Antepoth von der Eichendorffschule war einer der ersten Impflinge, die sich im Rahmen der Aktion in der Stadthalle ihren Pieks abholten. Foto: Alex Grün für KamenWeb.devon Alex Grün

Kamen.

Kamen. Die ersten 384 Mitarbeiter der Kamener Schulen und Kindertagesstätten ließen sich am Freitag in der Stadthalle gegen das Corona-Virus impfen.

Fast alle registrierten Impf-Kandidaten waren angetreten, um sich den Pieks abzuholen, nur einige wenige waren offenbar abgesprungen, was womöglich mit aktuellen Berichten über Todesfälle in Zusammenhang mit dem auch in Kamen verimpften Stoff Astra-Zeneca zusammenhing. Die geringen Mengen "eingesparten" Impfstoffs kamen im späteren Verlauf über Ersatzlisten der Schulen zur Anwendung, so dass das komplette abgezählte Kontingent von 384 Dosen verabreicht werden konnte. Abgefragt und registriert wurden die Patienten bereits seit letzter Woche über die Schulen und Einrichtungen, wie Stadtsprecher Peter Büttner berichtet. Dr. Oliver Heine, Leiter des mobilen Impfteams der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen Lippe sei bereits am Donnerstag vor Ort und angetan von der Infrastruktur gewesen, die die Stadt Kamen den Impfärzten zur Verfügung stellte. Die Normen der KV seien strengstens eingehalten worden, versichert Büttner, Heine habe nichts einzuwenden gehabt und sei am Ende der Aktion hochzufrieden gewesen. Rund 25 Mitarbeiter aus der Verwaltung, die sich freiwillig für diesen Dienst gemeldet hatten, waren als Betreuungspersonal und Rettungskräfte dabei. Am Freitagvormittag trafen die Ärzte und Mitarbeiter der Kassenvereinigung und die Astra-Zeneca-Impfdosen ein - die entgegen genommene Ladung sei gerade einmal so groß wie ein Schuhkarton gewesen, berichtet Stadtsprecher Büttner fast schon enttäuscht. Gelagert wurde sie während der Impfaktion in eigens leer geräumten Kühlschränken, in denen sonst die Getränke für Mitarbeiter und Besucher kalt gestellt werden.

Ab 14 Uhr fanden sich die Impflinge zum eingeteilten Zeitfenster am Eingang der Stadthalle ein - natürlich mit Masken - und gingen von dort aus nach links in Richtung Stadthalle, wobei linkerhand eine Trennwand steht. Dadurch entsteht dort ein Gang, in ein dem ein Wartebereich mit bis zu 18 Stühlen in angemessenem Abstand eingerichtet war. Nach dem Aufruf zur Impfung wurden die Patienten zu einem von vier verschiedenen Checkpoints gebeten, wo die mitgebrachten Unterlagen in Augenschein genommen wurden. Von dort aus ging es durch eine der vier Impfstraßen zu einem der vier medizinischen Arbeitsplätze in der Halle, sobald die entsprechende Kapazität frei wurde - für insgesamt 384 Impflinge im Zeitraum von sechs Stunden war die Aktion ausgelegt. Dort angekommen, gab es ein kurzes Aufklärungsgespräch und dann den ersehnten Pieks. Anschließend wurden die Daten jedes Patienten in einer digitalen Liste registriert und direkt an das Robert-Koch-Institut weitergeleitet - auch dafür musste seitens der Stadt erst einmal für die technischen Möglichkeiten gesorgt werden. Bevor es danach durch einen der separierten Ausgänge sozusagen in die Freiheit ging, wurden die Geimpften erst einmal für zehn Minuten zur Nachkontrolle in den hinteren Teil der Stadthalle geschickt und von Rettungsassistenten beaufsichtigt - was zumindest einer Patientin zugute kam, der, wahrscheinlich maskenbedingt, schwindelig geworden war. Ansonsten lief alles reibungslos über die Bühne. Anfangs hätten die Leute rund eine halbe Stunde gewartet, im späteren Verlauf der Aktion habe sich die Frequenz abgeschwächt und am Ende sei alles noch schneller über die Bühne gegangen, als erwartet - der Zeitplan wurde locker eingehalten, berichtet Büttner. Eine Menge Aufwand also, der der Stadt und der Kamener Betriebsgesellschaft als Betreiberin der Stadthalle am jetzigen Freitag ins Haus stand und am kommenden Freitag, 19. März, erneut stehen werden. Aber es hat sich gelohnt: Spaßeshalber habe man seitens der Verwaltung hochgerechnet und festgestellt, dass mithilfe dieser Logistik ganz Kamen innerhalb weniger Wochen durchgeimpft sein könnte, schmunzelt Peter Büttner - wenn denn der Stoff da wäre. Was sowohl der KV als auch der Verwaltung in die Hände spiele, sei natürlich auch die direkte Nähe der Stadthalle zum Rathaus, die manchen Vorgang beschleunigt habe. Insgesamt sei man froh, die Halle nutzen zu können, auch aufgrund ihrer Ebenerdigkeit und damit Behindertenfreundlichkeit. Man hoffe, dass die Hallenmiete, die bei der KBG anfällt, vom Kreis übernommen wird. Den optionalen dritten Termin in diesem Monat werde man wohl nicht brauchen, berichtet Dietmar Lerch, Leiter des Bürgermeisterbüros. Seitens der Verwaltung sei man sehr optimistisch, alle registrierten Impflinge im Zuge der beiden anstehenden Termine durchgeimpft zu bekommen. In zwölf Wochen, wenn es an die Zweitimpfungen geht, gehe das Spiel mit den gleichen Leuten und unter gleichen Bedingungen praktisch von vorne los. Die Termine sind am 4. und 11. Juni, wieder freitags zur gleichen Uhrzeit am selben Ort. Danach gibt es für die Mitarbeiter der Kitas und Schulen sowie für die Tageseltern hoffentlich zumindest ein Stück Erleichterung und Normalität in ihrem Berufsalltag.

Archiv: Update: Lehrer, Erzieher und auch Tageseltern werden ab sofort freitags in der Stadthalle geimpft