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TESTCOV-Chef verteidigt Zentrum in Rünthe: Begehung vom Gesundheitsamt war eine Routinekontrolle

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Gesundheit

Symbolbild Corona Test 0321CVFoto: Christoph Volkmer Archiv KamenWeb.devon Alex Grün

Kamen/Bergkamen. Die Begehung des Corona-Testzentrums bei POCO in Rünthe seitens des Gesundheitsamtes vor rund drei Wochen sei eine Routinemaßnahme gewesen, die keinerlei akuten Anlass hatte - das betont der Leiter des TESTCOV-Zentrums, Erik Schreurs, im Gespräch mit KamenWeb.de.

Wie berichtet, war eine Leserin dort positiv auf Covid getestet worden, was später durch einen PCR Test widerlegt wurde. "Ein positiver Antigen-Test wird immer im Nachgang durch einen PCR Test validiert. Das ist gängige Praxis in allen Bundesländern. Es freut mich für die Kundin dass in Ihrem Fall Entwarnung gegeben werden konnte. Das ein Schelltest entgegen dem nachfolgenden PCR Test positiv anschlägt kann viele Ursachen haben, die Fehlerquote liegt dort aber bei einer kleinen einstelligen Prozentzahl", erklärt Schreurs. So könne beispielsweise der vorherige Genuss eines Energy-Drinks, das Ergebnis verfälschen, so der Standortleiter des lokalen Covid-Schnelltest-Dienstleisters TESTCOV, der wiederum Teil der Handelsgesellschaft Eliware mit Sitz in Moers ist. 25 Test-Standorte in ganz Nordrhein-Westfalen betreibe seine Firma, sagt Erik Schreurs.

Dass es in der Branche auch schwarze Schafe gebe, sei ihm bewusst, aber: "wir sind ein anerkanntes Arbeitsschutzunternehmen und können uns unseriöses Vorgehen gar nicht erlauben", so Schreurs. So seien alle Mitarbeiter, auch in Rünthe, für ihre Aufgaben ärztlich  geschult. Dass offenbar nicht nach der Email-Adresse der positiv getesteten Bergkamenerin gefragt wurde, sei zwar ein gewisses Versäumnis gewesen, aber die Kontaktverfolgung sei ansonsten in ganz normalem Rahmen über die Bühne gegangen. Sowohl die Handynummer als auch die kompletten Adressdaten seien ordnungsgemäß aufgenommen und an das Gesundheitsamt übermittelt worden. Die Telefonnummer ist in so einem Fall das bevorzugte Kontaktmittel für der Behörden

Erik Schreurs kann die Verärgerung der Kundin durchaus verstehen, allerdings stellt er klar dass er im Anschluss an den Test, die Daten eines positiv getesteten an die Behörden übergibt und den Kunden informiert. "Was dann passiert fällt nicht mehr in den Einflussbereich der Firma Testcov", sagt er. Das es gerade Richtung Wochenende zu Problemen bei der Kontaktaufnahme mit den zuständigen Behörden kommt ist Erik Schreurs durchaus bekannt. Allerdings habe er auch Verständnis für die Mitarbeiter der Gesundheitsämter, die mit knappen Personal Unmengen an Fällen bearbeiten müssten, so der Zentrumsleiter.

Was die Begehung seitens des Gesundheitsamtes betrifft, sei dies gängige Praxis - "und das ist auch gut so", sagt Schreurs. Vom Kreis inspiziert würden dabei etwa die hygienischen Bedingungen, das Vorhandensein von Desinfektionsmitteln oder die Möglichkeit der Einhaltung der Abstandsregeln - rund 100 Begehungen habe es schon in seinen Zentren gegeben, erklärt Schreurs. Aber die gehörten nun einmal dazu. Einen akuten Anlass habe es beim letzten Besuch des Gesundheitsamtes im Rünther Testzentrum nicht gegeben und  der vom Ordnungsamt ins Spiel gebrachte Begriff des Durchsuchungs- bzw. Begehungszeugen klinge zwar im ersten Moment "kriminell", in Wirklichkeit sei aber auch dieser Vorgang eine reine Routinemaßnahme, versichert Schreurs. "Wir haben bei dieser Begehung wie gewohnt bestens mit den Behörden zusammengearbeitet, entscheidend ist ja das beide Seiten das gleiche Ziel haben, nämlich einen einwandfreien Ablauf bei dem so wichtigen Thema", beteuert Erik Schreuers. "Die Testzentren in Deutschland", sagt er, "haben einen großen Anteil an der vergleichsweise guten Corona-Lage in Deutschland, es wurden unzählige 'Positive' erkannt und konnten so keine weiteren Menschen mehr infizieren". Neben dem Impfen sei dies der wichtigste Schlüssel zur Bekämpfung der Pandemie.

Skandalös bleibt indessen die Ablehnung der positiv getesteten Bergkamenerin seitens des ärtzlichen Notdienstes in Lünen, mit der Begründung, sie habe keine Symptome. Auch auf dem vom Zentrum ausgestellten Testformular wird ausdrücklich darauf hingewiesen: "Die positiv getestete Person hat zur Bestätigung oder Widerlegung Anspruch auf einen PCR-Test". Der Dienst begründete die Verweigerung des Tests mit einer Anordnung seitens der Kassenärztlichen Vereinigung, ausschließlich Symptompatienten mit PCR-Tests zu versorgen. Damit hat aber das Testzentrum in Rünthe freilich nichts zu tun.

Archiv: Bergkamenerin erlebt nach positivem Coronatest Farce - Testzentrum in Rünthe im Visier des Gesundheitsamtes