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Der Wähler bockt? - Das Los entscheidet!

am . Veröffentlicht in Jetzt mal unter uns…

muster stichwahl2018von Andreas Milk

Kamen. Reichlich Kommentare in den sozialen Medien - reichlich Zuschauer bei den Podiumsdiskussionen der Kandidaten: Das Interesse an der Kamener Bürgermeisterwahl schien hoch. Aber vielleicht war's ja so eine Filterblasengeschichte. Jedenfalls blieben am 17. Juni sechs von zehn Wahlberechtigten zuhause, im Biergarten, im Freibad und wer weiß wo.

Diesen Sonntag nun ist Stichwahl: Es geht um die Entscheidung zwischen der SPD-Kandidatin Elke Kappen und Tanja Brückel, die von CDU, Grünen, FDP und Freien Wählern aufgestellt worden ist. Kappen holte im ersten Wahlgang 45 Prozent der Stimmen - Brückel 30.

Welche der beiden Frauen auch immer gewählt wird: Ihr wäre zu wünschen, tatsächlich von einer Mehrheit der Bürger ins Amt gebracht worden zu sein - nicht nur von einer Mehrheit innerhalb der kleinen Minderheit, die sich die Mühe gemacht hat, wählen zu gehen. Vielleicht kann das hier zur Motivation beitragen: Bei exakt gleicher Stimmenzahl für Brückel und für Kappen würde das Los entscheiden. Kein Scherz! Wenn die Bevölkerung sich nicht entscheiden kann, darf so ein Rathaus schließlich nicht führungslos bleiben.

Ich habe da so ein statistisches Bauchgefühl, das mir sagt: Je höher die Wahlbeteiligung, desto niedriger die Gefahr, dass am Ende gelost werden muss. Denn: Wenn 10 Leute zwischen zwei Bewerbern wählen, ist das 5-zu-5-Risiko recht groß. Wenn aber 10.000 Leute wählen, ist das 5.000-zu-5.000-Risiko recht klein.

Drum: Wählen gehen! Mal ehrlich: Möchte sich unter uns Nicht-Bürgermeistern irgendjemand nachsagen lassen, seinen Job doch bloß in der Lotterie gewonnen zu haben? - Na also.