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Kamen Backstage: Der Weltmarktführer in der Westicker Straße

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Kamen Backstage: Der Weltmarktführer in der Westicker Straße (C) Julian Eckert für KamenWeb.devon Julian Eckert | Fotostrecke >>>

Kamen. Heute präsentieren wir den zweiten Teil unserer Serie „Kamen Backstage“. Die Firma Vahle ist der größte Industriearbeitgeber in Kamen und Weltmarktführer auf ihrem Gebiet. Wir durften hinter die Werkstore schauen.

Eine über 10.000 Quadratmeter große Fläche befindet sich hinter dem Vahle-Gebäude an der Westicker Straße. Hier entstehen Produkte, die weltweit in Produktionshallen, an Häfen, in Freizeitparks oder in der Personenbeförderung zum Einsatz kommen. Kurz: Überall da, wo mobil Strom benötigt wird, könnte Technik aus Kamen zum Einsatz kommen.

Die Geschichte der Firma Vahle beginnt früh. Schon 1912 entstand das Unternehmen in Dortmund-Brackel, wo bis heute noch ein Teil der Produktserie von Vahle hergestellt wird. Seit 1959 befindet sich der Hauptsitz in Kamen, „für die Expansion war in Dortmund einfach kein Platz“, erzählt Karsten Bigalke, Vertriebsleiter für Deutschland. Seitdem ist das Unternehmen auch in Kamen stets gewachsen, der Umsatz stieg kontinuierlich an und betrug 2013 ganze 83 Millionen Euro.
652 Mitarbeiter weltweit, davon 433 in Kamen, sorgen dafür, dass die Stromschienen von Vahle international sehr gefragt sind. „Unsere Stromschienen kommen überall dort zum Einsatz, wo ein Stromkabel im Weg oder schlicht nicht möglich ist“, sagt Marketing-Leiter Frank Niewerth. „Wenn Sie die Formel 1 in Singapur geschaut haben, haben Sie auch das weltgrößte Riesenrad „Sigapore Flyer“ gesehen. Der Strom für die Kabinen wird durch Vahle-Stromschienen geliefert“, ergänzt Karsten Bigalke. Auch der in Shanghai fahrende Transrapid würde durch Vahle-Stromschienen mit Strom versorgt.

 

Ebenso wurden die 381 und 278 Meter hohen Wolkenkratzer des Central Market in Abu Dhabi mit Technik aus Kamen ausgerüstet. Damit die Fenster dieser Gebäude gereinigt werden können, mussten Stromschienen von Vahle angebracht werden.

Weitere prominente Kunden des Kamener Unternehmens sind unter anderem Audi, BMW, VW, der Hongkonger Hafen, das SWR-Fernsehen, der Movie Park, Ikea und Veltins. Überall dort sorgen „Stromschienen made in Kamen“ für mobilen Strom.

90.000 verschiedene Artikel

Doch längst ist das Produktsortiment nicht mehr nur auf Stromschienen begrenzt: Über 90.000 verschiedene Artikel umfasst der Vahle-Katalog. „Produziert werden auch Schleifleitungen und Systeme für berührungslose Energieübertragung sowie die Datenübertragung“, so Bigalke. Für diese unterschiedlichenProduktesei auch ein breitgefächertes Berufsspektrum notwendig. „Bei Vahle fangen deshalb jedes Jahr etwa 6 Auszubildende an“, erzählt Niewerth. „Die Ausbildungsberufe reichen vom Industriekaufmann über den Fertigungs- und Industriemechaniker bis hin zum Produktdesigner und Elektroniker für Geräte und Systeme“. Dafür betreibe das Unternehmen offensiv Werbung. So gehörten Vorträge in Schulen, Stände auf Ausbildungsmessen und Anzeigen in Schülerzeitungen zur jährlichen Aufgabe. „Wenn man einmal bei Vahle anfängt, ist eine Betriebszugehörigkeit von 40 oder mehr Jahren keine Seltenheit“, sagt Bigalke. „Es ist bekannt, dass bei uns ein sehr angenehmes Betriebsklima herrscht – und so etwas wird durch Mundpropaganda weitergetragen.“
Neben den regulären Angestellten würden auch 100 behinderte Menschen des Perthes Werks für Vahle arbeiten. „Zu ihre Aufgaben zählen verschrauben, zusammenstecken und sortieren“, erklärt er weiter.

Der Alltag bei Vahle

Wenn morgens um 6:15 Uhr die Schicht beginnt, geht in allen Hallen auf dem Gelände das Licht an. Neben der Fertigung neuer Artikel beginnt auch dann das Versuchslabor mit seiner Arbeit. Hier wird das gesamte Sortiment stets auf gleichbleibende Qualität getestet, auch Langzeittests werden durchgeführt. Die Mitarbeiter der Versandabteilung beginnen mit der Zusammenstellung der neuen Bestellungen, unterdessen sind die Kollegen der Montageabteilung schon unterwegs zum Kunden.
Auch in Frankreich, China, Brasilien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, und den USA, sowie sechs weiteren Ländern beginnt die Arbeit von Vahle-Mitarbeitern. Dort vertreiben die Kollegen Kamener Produkte in aller Welt.
Als Wertschätzung für das Unternehmen wurde 2012 zum 100-jährigen Jubiläum der an den Firmensitz angrenzende „Grenzweg“ in „Paul-Vahle-Straße“ umbenannt. Die Stadt Kamen sei „stolz, eine Firma zu beheimaten, die auf ihrem Gebiet Weltmarkführer“ sei, so Bürgermeister Hermann Hupe damals. 
Dazu beigetragen haben alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wenn Sie das nächste Mal an der Westicker Straße entlang fahren, achten Sie einmal auf das „Danke“-Plakat am Vahle-Gebäude. Im Hintergrund sind die Portraits aller 652 Mitarbeiter zu sehen. Sie alle sind der Weltmarktführer in der Westicker Straße.
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