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Auf den Spuren von Frodo und Sam

am . Veröffentlicht in Marie´s Kiwi Blog

Auf den Spuren von Frodo und Sam (C) Marie FuhrAuf den Spuren von Frodo und Sam (C) Marie FuhrNeuseeland ist ja bekanntlich nicht nur das Land der Schafe, sondern auch der Drehort für Mittelerde. Für mich als Herr der Ringe und Hobbit Fan war daher klar, dass ich unbedingt die Originaldrehorte sehen wollte. Also buchte ich mit meiner Au Pair Freundin Josi eine "Wellington Movie Tour". Eine kleine Warnung vorweg: Wer weder "Der Herr der Ringe", noch den "Hobbit" gesehen hat, wird sich wahrscheinlich bei 80% dieses Posts fragen, wovon hier eigentlich die Rede ist, wenn ich über Bruchtal oder Aragorn rede.
Die Tour startete am Samstag um 10 Uhr. Nachdem Josi und ich kurz im Mc Donalds am Hauptbahnhof eine Kleinigkeit gefrühstückt hatten, holte uns ein Van ab. Unser Tour Guide hieß Ted und außer ihm war noch eine Frau aus Australien und eine Mann aus Kanada mit an Board. Den ersten Teil der Tour, die den ganzen Tag dauern sollte, verbrachten wir im Hutt Valley, was etwa eine halbe Stunde von Wellington entfernt ist. Unser erster Stopp war ein Steinbruch. Er war nicht besonders groß und mit Gras überwuchert. Kurzum: es sah nicht sonderlich spektakulär aus. Hier allerdings, so verriet uns Ted, wurden sowohl die Szenen für Helms Klamm, als auch Minas Tirith gedreht. Er zeigte uns einige Bilder, auf denen man die Burgen sehen konnte, die die Filmcrew in die Felswand gebaut hatte. Heute allerdings war von dem einzigen Set nichts mehr übrig.
Unser nächster Halt war da schon interessanter. Wir kamen an einem Fluss an, wo die Szene gedreht wurde, in der Aragorn von seinem Pferd am Flussufer gefunden wird. Es handelte sich um einen wunderschönen kleinen Strand am Fluss und anhand der Bilder, die uns wieder gezeigt wurden, konnte man sehen, dass die Felsformationen aus Film und Wirklichkeit tatsächlich übereinstimmten. Nachdem wir in einem Park waren, in dem die Außenszenen von Isengard gedreht wurden, fuhren wir zum Highlight der Tour. Der Filmort von Bruchtal liegt mitten in einem Wald, der von einem Fluss durchzogen ist. Ted beschrieb uns genau die Stellen, wo die Schauspieler vor 17 Jahren gestanden hatten und zeigte uns wieder einige Bäume oder Felsen, die auch im Film zu sehen sind und heute noch dort stehen. Schließlich zog er Pfeil und Bogen aus seinem Rucksack. „So, wer will jetzt Legolas nachspielen?“ Natürlich musste ich es mal wieder sein, die sofort rief: „Ja klar, ich!“ Genau dort auf den Baumwurzeln zu stehen, wo Orlando Bloom als Legolas für ein Filmplakat, das Ted mir vor die Nase hielt, gestanden hatte, noch dazu mit Pfeil und Bogen fand ich als Freak natürlich super. Als Ted dann allerdings sagte, ich solle meine Mütze abnehmen, die Jacke ausziehen und dann auch noch Elbenohren und einen grünen Umhang aus seiner Tasche zog, verflog meine Euphorie. „Nein, das zieh ich nicht an!“, sagte ich. Ich machte mich ja so schon zum Affen, aber auch noch mit Spitzohren? Josi konnte sich vor Lachen kaum noch halten, als Ted mir ohne weiter zu diskutieren das Kostüm überzog. Schließlich stand ich mit Pfeil und Bogen, einem Umhang und spitzen Elbenohren auf den Wurzeln und versuchte möglichst Legolas-Like in Josis Kamera zu gucken. Das Lachen von Josi, Ted und dem Kanadier machte die Sache ebenso unangenehm wie die Tatsache, dass die Australierin meine gesamte Verwandlung, sowie mein Elben-Gepose für Snapchat mitgefilmt hatte, um die verrückte Deutsche mit ihren Followern zu teilen. „Australia loves you!“, schrie sie. Für alle die dieses Bild jetzt unbedingt sehen wollen: Sorry, aber es reicht ja wenn ganz Australien schon über „German Legolas“ lacht.
Nach dieser Performance wollte natürlich niemand mehr aus unserer Gruppe Legolas spielen und so machten wir uns auf eine kleine Wanderung durch den Wald. Wir kamen an einem Tor vorbei, was von den Dreharbeiten noch zurückgeblieben war und waren von der Natur beeindruckt, als wir durch den Wald liefen und auf einer Hängebrücke den Fluss überquerten.
Ted hatte uns ein paar Sandwiches und Cookies von Subway zum Mittag geholt, die wir bei einem kleinen Picknick im Wald aßen.
Dann ging es zurück nach Wellington. Auf dem Weg dorthin schauten wir auf einem kleinen Fernseher ein paar Filmausschnitte von Drehorten, die wir bereits besichtigt hatten. Wir sammelten für den zweiten Teil der Tour noch ein paar Engländer und Italiener ein und dann ging es zum Mount Victoria, der Drehort für Frodos und Sams Weg nach Bree war. Auch hier spielten wir wieder einige Szenen nach und genossen die Aussicht auf Wellington.
Als Abschluss ging es in die Weta Caves, einem kleinen Museum. Dieses gehört zu Weta Workshops, der Produktionsfirma für die Specialeffekte von Herr der Ringe und dem Hobbit. Außerdem bekamen wir einen Einblick in der Herstellung der Rüstungen, Schwerter oder den  Gesichtszügen der Orks. Wir waren alle beeindruckt wie viel Arbeit in den ganzen Prozessen steckte.
Schließlich setzte uns Ted wieder in Wellington ab und zurück in meinem Bett gab es für mich nur eine Möglichkeit diesen Tag nach einer achtstündigen Mittelerde-Tour richtig abzuschließen: Herr der Ringe gucken natürlich!