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Roadtrip zum Mount Taranaki

am . Veröffentlicht in Marie´s Kiwi Blog

Roadtrip zum Mount Taranaki Natürlich bin ich nicht nur zum Arbeiten nach Neuseeland gekommen, sondern auch um dieses wunderschöne Land zu sehen. Die Südinsel wird mit zwei Freunden im Sommer (also Januar) bereist und die Nordinsel erkunde ich hauptsächlich an Wochenendausflügen. Am letzten Wochenende bin ich mit einigen Freunden zum Mount Taranaki gefahren.
MFKIWI150915 2Der Taranaki ist ein ca. 2500m hoher Vulkan, der ganz im Westen der Nordinsel Neuseelands liegt und das letzte Mal vor etwa 150 Jahren ausgebrochen ist. Es gibt eine schöne Maorilegende zu dem Taranaki und den anderen zentral gelegenen Vulkanen, die ich ja bereits bei meinem Skitrip besucht habe. Die Legende besagt, dass Taranaki einst ebenfalls unter den anderen Vulkanen im Landesinneren lebte. Doch dann entflammte ein Streit zwischen ihm und dem Vulkan Tongariro um die Liebe zu der mit grünem Wald überwachsenen Pihanga. Taranaki wurde schließlich von Tongariro in den Westen verdrängt und lebt seitdem dort einsam, beobachtet jedoch noch immer die anderen 200km entfernten Vulkane.
Am Samstagmorgen machten sich also zwölf Leute in zwei Autos auf den vier Stunden Trip zum Berg. Ich war mit drei Freundinnen aus meinem Vorort in einem gemieteten Auto, während sich die anderen acht in einem Van gequetscht hatten. Nach einer langen Fahrt, vorbei an endlosem Grün und vielen Schafen, tauchte schließlich der Taranaki in Sichtweite auf. Wir waren alle unglaublich beeindruckt von diesem völlig einsamen Berg, der Mitten aus dem Nichts und dem grünen Land ragte. Die ersten Höhenmeter legten wir noch mit dem Auto zurück, bis wir auf einen Parkplatz kamen, von dem aus wir zu Fuß weiter mussten. Im Vorfeld wollten wir „unbedingt bis zur Schneegrenze laufen“. Das Ganze war allerdings gar nicht nötig, denn bereits auf dem Parkplatz auf etwa 500 Höhenmetern lag bereits ziemlich viel Schnee. Ein paar meiner Freunde und ich blickten besorgt auf unsere Schuhe herunter. Nike Free waren bei dem Schnee natürlich nicht die beste Idee, aber irgendwie hatte keiner bereits hier mit der Menge an Schnee gerechnet. Na ja, zum umkehren war es jetzt eh zu spät, denn wir wollten unbedingt wandern gehen. Lukas, der den Trip hauptsächlich organisiert hatte, suchte eine Route für uns heraus und ging dann vor. Wir liefen durch dichtes Grün, mit moosbewachsenen Bäumen und überquerten kleine Flüsse. Ständiger Begleiter war zunächst das Schmelzwasser und danach der immer höher werdende Schnee. Nach etwa einer halben Stunde hatten wir unser erstes Ziel erreicht: ein etwa 40m hoher Wasserfall, der sich die Felswand herunterstürzte. Von dort aus konnte man auch den wunderschönen Blick über das Tal bis auf den Ozean genießen. Dann ging es weiter auf eine 1 ½ Stunden Etappe bis auf ein Plateau. Der Weg dahin war der reinste Horror. Im Schnee vor uns waren keine Fußspuren mehr zu sehen und der Weg war oftmals von vielen Pflanzen überwuchert, wodurch wir glaubten, dass diesen Weg seit Wochen niemand mehr benutzt hatte. Das kalte Schmelzwasser in unseren Schuhen machte die Sache natürlich auch nicht besser. Als wir endlich oben angekommen waren, wurden wir von einem eisigen Wind empfangen, aber auch mit einem atemberaubenden Ausblick in das Landesinnere auf die anderen Vulkane belohnt. Nachdem jeder sein Foto bekommen hatte, machten wir uns auf den eiskalten, zweistündigen Rückweg zu unseren Autos, die wir nach der Ankunft wie eine Sauna aufheizten. Wir konnten es kaum erwarten endlich heiß zu duschen und so machten wir uns sofort auf den Weg in den etwa 45 Minuten entfernten Küstenort New Plymouth, wo wir unser Hostel gebucht hatten. Nachdem sich alle etwas ausgeruht hatten, gingen wir erst in ein Restaurant und danach zurück ins Hostel, wo wir bis spät in die Nacht Tabu mit ein paar Kanadiern und einem Amerikaner spielten.
Roadtrip zum Mount TaranakiAm nächsten Morgen fühlte ich mich besser als ich es nach diesem Tiefschneewandern gedacht hätte. Wir fuhren in einen Supermarkt, um uns unser Frühstück zu kaufen, was wir dann in der Sonne am Strand aßen. Danach wollten wir unbedingt zum Black Beach, einem Strand, der vom Vulkan mit schwarzem Sand bedeckt war, was unfassbar schön aussah. Die nächsten Stunden verbrachten wir bei strahlendem Sonnenschein im Botanischen Garten in New Plymouth, der uns mal wieder zeigte, wie wunderschön die neuseeländische Natur doch ist. Am frühen Nachmittag wollten wir uns dann auf den Rückweg nach Wellington machen, aber nicht ohne einen Stopp an einem berühmten See einzulegen. Am Lake Mangamahoe hat man das perfekte Panorama. Den wunderschönen See im Vordergrund, in dessen Wasser sich der riesige mit Schnee bedeckte Taranaki spiegelt. Es war definitiv der schönste Anblick den wir auf dieser Tour, die sowieso schon voll mit schönen Anblicken war, gehabt hatten.
Erschöpft, aber glücklich kamen wir dann 4 ½ Stunden später wieder in Wellington an. Dieses Wochenende in einem der schönsten Teile der Nordinsel hatte sich auf jeden Fall gelohnt.