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Südinsel Tour - Teil 1

am . Veröffentlicht in Marie´s Kiwi Blog

Foto: Marie Fuhr für KamenWeb.deDer Sommer hier in Neuseeland neigt sich nun langsam dem Ende zu. Der Wind wird wieder stärker, die Tage kürzer und die Temperaturen sinken. Daher wird es Zeit vom Highlight meines Sommers zu berichten: der dreiwöchigen Südinsel Tour.
Zunächst einmal will ich kurz meine Reisegefährten vorstellen. Zum einen ist da Natalie. Sie hat hier ein halbes Jahr als Au Pair gearbeitet und wir haben im selben Stadtteil gewohnt, wodurch wir uns kennengelernt haben. Wir sind über die Monate sehr gute Freundinnen geworden und mit ihr habe ich hier sicher am meisten unternommen. Und dann sind da noch Marco und Nicki. Marco ist Natalies Cousin, der extra zum Reisen für drei Monate von Deutschland nach Neuseeland geflogen ist und Nicki ist Natalies Freund, der nach zwei Praktika in Melbourne und Auckland zur selben Zeit wie wir in Neuseeland war. Mit diesen drein hatte ich zusammen ein Auto gekauft und mitten im Sommer starteten wir dann vor einigen Wochen unseren Roadtrip auf die Südinsel Neuseelands.
Am Samstag um 8 Uhr morgens ging unsere Fähre von Wellington nach Picton. Das Schiff war riesig und bot nicht nur Sitzecken mit tollem Panorama, sondern auch ein Kino, in dem wir die meiste Zeit der drei Stunden auf der "Cook Strait", der Meerenge zwischen den beiden Hauptinseln, verbrachten. Auf der Südinsel in Picton angekommen, wurden wir zunächst von Starkregen begrüßt. Für die 140 km von Picton nach Nelson, einer weiteren Stadt im Norden der Südinsel, brauchten wir dank der vielen Kurven, dem Tempolimit von 100 km/h und diversen Wohnmobilen vor uns über 3 Stunden. Nachdem wir uns noch eine Regenplane für unser Zelt besorgt hatten, ging es auf den ersten Campingplatz. Während die anderen drei im Zelt schliefen, bevorzugte ich, wie auch in den kommenden drei Wochen, das Auto. Durch einen komplett umgeklappten Beifahrersitz hat man mehr Platz zum Schlafen, als man denkt. Am nächsten Morgen durfte ich direkt Bekanntschaft mit der neuseeländischen Natur machen. Im Bad lagen etwa 10 riesige Kakerlaken auf dem Rücken und strampelten mit den Beinen in der Luft. Na das konnte ja interessant werden... Den Tag verbrachten wir in Nelson. Die Stadt an sich ist sehr klein und eher touristisch ausgelegt, denn das einzige was es außer einem Strand zu sehen gibt, ist eine Kathedrale. Hier kommt das Kuriose: Erbaut wurde sie in den 60er Jahren. Dementsprechend sah sie auch aus und wir waren uns alle sicher, dass das mit Kirchen, wie wir sie in Europa kennen, einfach mal gar nichts zu tun hatte.
MFKIWI316 3Abends ging es dann weiter nach Marahau. Die kleine Stadt ist der Startpunkt des Abel Tasman Walks, einer der schönsten Wanderwege Neuseelands, direkt an der Küste entlang. Wir hatten uns entschieden einen drei-Tagesmarsch zu machen. Jeden Tag würden wir mit Zelt, Schlafsäcken, Isomatten und Essen 4 Stunden laufen. So begeistert war ich von der Idee nicht, da ich eigentlich kein großer Wanderfan bin, aber der Abel Tasman Walk war einfach unglaublich. Wir liefen an Buchten mit türkisfarbenen Wasser vorbei, weißen Stränden oder auch mal ein paar Kilometer durch den Dschungel. So anstrengend das Ganze auch war, als wir mit einem Wassertaxi am dritten Abend wieder zurück zum Startpunkt fuhren und uns eine Pizza gönnten, waren wir einfach nur stolz und glücklich es geschafft zu haben.
Am nächsten Tag ging es dann weiter Richtung Süden zu den Gletschern. In Neuseeland gibt es zum einen den Franz Josef Gletscher und zum anderen den Fox Gletscher. Wir entschieden uns dazu, nur den Franz Josef Gletscher zu besichtigen, da dieser der größte Neuseelands ist. Als wir auf dem Parkplatz ankamen, sahen wir schon in einiger Entfernung den riesigen Gletscher vor uns. Nach einer halbstündigen Wanderung durch das Gletschertal, das noch vor 10 Jahren ebenfalls von dickem Eis bedeckt war, kamen wir zum Aussichtspunkt und blickten eine Felswand hoch, auf der sich der Gletscher befand. Zwar war es schon sehr beeindruckend, allerdings hatte ich den Gletscher auf Fotos, die ich im Vorfeld gesehen hatte, größer in Erinnerung. Dann sahen wir neben uns eine Tafel, die zeigte wie sehr der Gletscher in den letzten Jahren geschrumpft war. Zu wissen dass vor 10 Jahren dort wo wir standen, weit vom Eis entfernt, noch der Gletscher war, stimmte uns traurig.
An diesem Abend fuhren wir noch weiter zu einem Campingplatz des Department of Conservation, der neuseeländischen Umweltschutzbehörde. Dort kostet die Nacht nur $6, allerdings gibt es bei den meisten Plätzen, die es in ganz Neuseeland gibt, meist nur ein Dixiklo, manchmal noch nicht mal fließend Wasser, von Trinkwasser mal ganz zu schweigen. Aber als Au Pair muss man eben auch auf den Preis seiner Übernachtungsmöglichkeit achten.
So schnell war auch schon die erste Woche unserer Südinsel Tour vorbei. Teil 2 und 3 kommen in den nächsten Tagen online.
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