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Surfen, Wandern, Raften! – Ein Actionwochenende

am . Veröffentlicht in Marie´s Kiwi Blog

Surfen, Wandern, Raften! – Ein Actionwochenende. Foto: Marie FuhrDie Zeit in Neuseeland vergeht nun wirklich wie im Flug. In den letzten 8 1/2 Monaten habe ich so ziemlich jeden Fleck von dem Land der Kiwis gesehen, den man gesehen haben muss. Mit nur noch 1 1/2 Monaten vor mir wird es Zeit, auch die letzten Highlights auf der  Landkarte abzuhaken. Also ging es über das letzte lange Wochenende nach Norden in die Stadt Tauranga und die Halbinsel Coromandel.
Surfen, Wandern, Raften! – Ein Actionwochenende. Foto: Marie FuhrNach einer achtstündigen Fahrt in unserem in Wellington gemieteten Leihwagen, kamen ich und die vier mit mir reisenden Au Pairs endlich in Tauranga an. Die Stadt am Pazifik gilt als absolutes Surferparadies Neuseelands und da wir alle sowieso immer schon mal die Wellen reiten wollten, nutzten wir die Chance und buchten uns einen Anfänger-Surfkurs. Unser Surflehrer erfüllte mit seinen von der Sonne gebleichten Haaren, der gebräunten Haut und seinem sportlichen Körper so ziemlich jedes Surferboy-Klischee und sollte uns innerhalb der nächsten zwei Stunden die Grundlagen des Surfens beibringen. Nach einer kurzen Einführung am Strand ging es dann auch endlich in die Wellen und schon im zweiten Versuch schaffte ich es immerhin in der Hocke zurück zum Strand zu fahren. Das Aufstehen auf dem Brett gestaltete sich dann aber doch schwieriger als gedacht und während zwei von uns Au Pair es immerhin für einige Sekunden schafften sich aufzurichten, machte ich dann doch eher mehr Bekanntschaft mit der Kraft der Wellen, die mich, immer wenn ich halbwegs auf den Beinen stand, ins Meer zogen. Trotzdem hat es riesig Spaß gemacht sich einmal wie ein Surfergirl zu fühlen. Surfen, Wandern, Raften! – Ein Actionwochenende. Foto: Marie FuhrTauranga hat außerdem einen kleinen Berg (na ja, eher einen Hügel) direkt am Strand, den Mount Maunganui. Da man von dort eine wunderschöne Aussicht auf Tauranga und Umgebung haben soll, wollten wir natürlich unbedingt auf die Spitze laufen. Nach 40 Minuten hatten wir es geschafft und wurden mit dem schönsten Ausblick über die Stadt und das Meer belohnt. Der einzige Nachteil: Dort oben gab es die bereits im Artikel über die Südinsel erwähnten Sandflies. Lange hielten wir es also leider nicht dort oben aus.
Am nächsten Tag ging es für uns auf die Halbinsel Coromandel, etwa 2 Stunden von Tauranga entfernt. Hier wollten wir unbedingt zu einem der angeblich schönsten Strände der Welt. An der „Cathedral Cove“ wurde beispielsweise schon der zweite Teil der Filmreihe "Narnia" gedreht. Nach einem 40minütigen Marsch vom Parkplatz durch den Wald, schoben wir schließlich einige Äste beiseite und sahen einen Strand mit Puderzucker-Sand, vorgelagerten Felsen und wunderschönem blauen Wasser. An einer Seite hatte das Wasser eine Höhle in den Sandstein geformt, in der man sich wie in einer Kathedrale vorkam, daher auch der Name Cathedral Cove. Und es stimmte wirklich, es handelt sich tatsächlich um einen absoluten Traumstrand. Nach einem Snack am Strand erkundeten wir den Rest des Tages noch die Coromandelhalbinsel und deren weitere Traumstrände, bevor es abends wieder auf den Weg richtig Süden ging.
Surfen, Wandern, Raften! – Ein Actionwochenende. Foto: Marie FuhrIn der Stadt Rotorua legten wir nicht nur Halt für die Nacht ein, sondern planten auch die Aktivität für den nächsten Tag: Raften! In Rotorua gibt es einen Fluss, der sich perfekt für das Raften eignet. In großen Gummibooten kann man mit bis zu sieben Leuten in einem Boot die Strömungen und Wasserfälle bewältigen. In der Hütte der Raftingorganisation angekommen, begrüßten uns drei junge vollbärtige Männer. Einer von ihnen stellte sich uns als Robb vor und sollte unser Guide für die heutige Fahrt sein. Mit uns sollten noch ein weiteres Boot und ein Guide im Kayak fahren, der für die Sicherheit garantieren sollte, denn: "...wenn wir unseren höchsten Wasserfall runterfahren, fallen wir sieben Meter in die Tiefe!", erklärte und Robb. Als er den Schock in unseren Gesichtern sah, fing er laut an zu lachen und erklärte uns, dass es völlig normal sei dabei aus dem Boot zu fallen. Sehr beruhigend.
Nach einer kurzen Einweisung trugen wir die Boote zum Fluss und ließen sie vorsichtig zu Wasser. Und dann ging es auch schon los. Die ersten Meter auf dem Wasser bestanden für uns daraus unser Gleichgewicht im Boot zu finden. Doch nach etwa 5 Minuten warnte uns Robb schon: "Girls, in 100 Metern kommt der erste Wasserfall!" Dieser war glücklicherweise nur 3 Meter hoch, doch das Kribbeln im Bauch war auch hier beim Runterfahren schon fantastisch. 10 Minuten später waren wir schließlich oberhalb des 7 Meter-Wasserfalls angekommen. Nach einem Schlachtruf von Robb paddelten wir fast bis zur Kante, setzten uns auf den Boden des Bootes, hielten uns fest... und fielen. Ich genoss das Kribbeln im Bauch. Plötzlich schlug mir das Wasser ins Gesicht, eine riesige Welle riss mich aus dem Boot und ich war unter Wasser. Ich zog die Beine an den Oberkörper und hielt diese umklammert, während ich die Luft anhielt und unter Wasser umher geschleudert wurde, wie Robb mir es vorher erklärt hatte. Nach einigen Sekunden wurde ich nicht mehr so stark herumgewirbelt, also löste ich mich aus der Kugel und schwamm nach oben zur Wasseroberfläche. Nachdem ich nach Luft geschnappt und mich umgeschaut hatte, stellte ich fest, dass alle fünf Au Pairs aus dem Boot gefallen waren. Der Mann im Kayak fragte mich, ob ich okay wäre und schickte mich dann zur Seite des Flusses. Von unserem Boot her hörte man Robb schallend lachen, er hatte sich als einziger im Boot halten können. Wir stimmten schließlich in sein Gelächter mit ein, da es trotzdem ein riesiger Spaß gewesen war. Nachdem wir wieder zurück ins Boot geklettert waren, bewältigten wir noch den Rest des Flusses und bedankten uns anschließend bei Robb für die tolle Erfahrung.
Den Rest des Tages verbrachten wir im Auto, bis wir abends wieder in Wellington angekommen waren. Dieses lange Actionwochenende war rückblickend mit dem Surfen, Wandern und Raften einfach fantastisch gewesen und das tollste Wochenende hier in Neuseeland überhaupt. Klar dass ich nach diesen Adrenalin-Tagen den Schlaf wirklich gut gebrauchen konnte.