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KamenWeb.de on Tour – Rock am Ring 2017

am . Veröffentlicht in KamenWeb.de on Tour

RAR17 MFvon Marie Fuhr

Nürburg / Kamen. Das diesjährige Wochenende von Rock am Ring machte nicht nur wegen der vielen Bands und Künstler Schlagzeilen. Vor allem der vorläufige Abbruch wegen einer „terroristischen Gefährdungslage“ bleibt nach drei Tagen am Nürburgring in Erinnerung. Oder? Marie Fuhr war für KamenWeb.de in der Eifel dabei.

Seit Monaten steigt die Vorfreude. Im Zug von Kamen nach Dortmund werden nur noch die Playlists mit Titeln wie „Festivals 2017“ oder „Rock am Ring“ gehört. Und am vergangenen Donnerstag (1. Juni) war dann der große Tag gekommen. Die Taschen, Zelte und Pavillons wurden ins Auto geworfen und los ging es mit zwei Freunden zu Rock am Ring 2017.

Nach drei Stunden Fahrt von Kamen zum Nürburgring und einer Stunde Suche nach unseren Freunden, die bereits einen Zeltplatz für uns reserviert hatten, konnten auch wir uns endlich auf dem Campingplatz, etwa 40 Minuten vom Festivalgelände entfernt, einrichten. Nach drei Jahren in Mendig war Rock am Ring in diesem Jahr wieder zu seinem ursprünglichen Veranstaltungsort zurückgekehrt. Sehr zur Freunde der Besucher.

Nachdem wir uns als Gruppe von etwa 20 Leuten am Donnerstag zunächst etwas organisiert hatten, auf dem extra für das Festival aufgebautem Lidl auf dem Gelände einkaufen waren und einen wunderbaren ersten Grillabend hatten, ging es am Freitagnachmittag endlich auf das Festivalgelände, um die ersten Bands zu sehen. Auf dem Gelände fanden sich zahlreiche Buden für Essen und Getränke, sowie Stände der großen Sponsoren, die viele verschiedene Aktionen anboten. Wir jedoch wollten zum ersten Headliner des Festivals: Rammstein. Die Band spielte natürlich auf der großen Hauptbühne und man bekam das Gefühl, dass etwa 95% der 85.000 Besucher die deutschen Rocker sehen möchten. Also machten wir uns früh auf den Weg. Der Eingang in die ersten Wellenbrecher, also ganz nah vor die Bühne, erfolgte über die Start- und Zielgerade des Rings, sowie durch die Boxengasse. Ein unglaubliches Gefühl mit so vielen anderen Menschen dort entlangzulaufen, wo sonst DTM oder Formel 1 Rennwagen entlang rasen.

Nach einiger Wartezeit hatten wir es schließlich alle in den zweiten Wellenbrecher geschafft, doch die Freude hielt nicht lange. Das Konzert der Band Broilers, die vor Rammstein spielten, wurde plötzlich unterbrochen und die Veranstalter traten auf die Bühne. Sie verkündeten der Menge, dass das Festival aufgrund einer „terroristischen Gefährdungslage“ abgebrochen werden müsse. Obwohl die Enttäuschung bei uns und beim restlichen Publikum unglaublich groß war, machten sich die 85.000 in einer unfassbaren Ruhe und positiven Stimmung auf den Weg zurück zu den Zeltplätzen. Nicht in einem Moment spürte ich einen Anflug von Panik oder Unruhe. Stattdessen wurden positive Gesänge angestimmt und die Menge feierte anschließend auf den Zeltplätzen friedlich weiter.

Am nächsten Morgen dann die frohe Nachricht: Das Festival kann weitergehen. Lachend lagen wir uns mit unseren Campnachbarn in den Armen und machten uns früh auf den Weg zum Gelände, um nach dem enttäuschenden Vorabend umso mehr Bands sehen zu können. Auffallend war, dass beim Einlass auf das Gelände die Personenkontrollen nochmals verstärkt worden waren. Unsicher fühlten wir uns trotzdem nicht. Die Stimmung war den ganzen Abend lang positiv und viele Bands wie etwa Die Toten Hosen oder Kraftklub verurteilten auf der Bühne den Terrorismus und lobten die Besucher des Festivals für ihre positive Stimmung.

Als am nächsten Tag fanden wieder wie geplant alle Bands statt und das Konzert des Rappers Marteria wurde nachgeholt, da es am Freitag ebenfalls ausgefallen war. Zu dem Zeitpunkt war die Enttäuschung über den ersten Abend bereits fast vergessen und jeder Moment, den wir in der Menge mit unseren Lieblingskünstlern verbringen durften, genossen wir umso mehr. Die positive Stimmung der Besucher von Rock am Ring war letztlich ein herausragendes Beispiel für den Zusammenhalt gegen den Terror.