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Olivenhaine, Pinienwälder, Sonne & Strand: Reisebericht aus Rhodos

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in KamenWeb.de on Tour

griechenland4 721JELindos, weiß gekalktes Inselstädtchen. Fotos: Julian Eckert für KamenWeb.de

von Julian Eckert

griechenland2 721JERHODOS. Über 3.000 Sonnenstunden zählt die griechische Mittelmeerinsel Rhodos jedes Jahr. Kein Wunder also, dass Olivenbäume, Weinreben, Pinien- und Kiefernwälder prächtig gedeihen. Unser Autor hat die viertgrößte Insel Griechenlands besucht.

"Do you also like organic olive oil?", fragt der freundliche Honigverkäufer George, während er seinen Honig in Papiertüten verpackt. Er steht mit seinem Pick-up am Straßenrand im rhodischen Pinienwald zwischen Epano Kalamonas und Archipoli. Die Pinie, die auf den Berghügeln der griechischen Insel Rhodos zuhauf wächst, kann bis zu 250 Jahre alt werden. Als wärmeliebende und robuste Pflanze wächst sie nicht nur in Griechenland, sondern zum Beispiel auch in der benachbarten Türkei. Bis dorthin reicht der Blick von der Nordwestküste Rhodos aus. Der Honig von Bienen, deren Revier sich in Pinienwäldern befindet, schmeckt herb-aromatisch und intensiv. Er erinnert an die griechische Sonne, die das Thermometer täglich auf über 35 Grad bugsiert. Unablässig scheint sie herab auf Olivenhaine, bewaldete Berg- und Tallandschaften und das Mittelmeer. Ein rauer Wind weht umso stärker, je näher man an den diversen Stränden der Insel ist. Diese sind meist steinig, oft von vielen Menschen besucht und nahezu immer ist das Wasser glasklar. Entlang der Mal gut, Mal sperlich ausgebauten Inselstraßen buhlen zahlreiche Tavernen um diejenigen Touristen, die nicht All-inclusive gebucht haben. Davon dürfte es je nach Inselregion jedoch nicht viele geben, was nicht mit der Corona-Pandemie zusammenhängt. Im Gegenteil: Hotels, Ferienorte und beliebte touristische Ausflugsziele sind durchweg gut besucht. Die griechische Regierung hat auf die Pandemie mit Verhaltensregeln reagiert, zu denen etwa die Maskenpflicht in Innenräumen zählt. Einerseits ist der Tourismus, der gut 20 % des griechischen Bruttoinlandsprodukts erwirtschaftet, für das Land von enormer Bedeutung. Andererseits zwingt die Pandemie zum Abstandhalten und der nicht vollständigen Auslastung der Kapazitäten. Und so wurden landein landaus Strandliegen und Restauranttische gut zwei Meter auseinandergerückt.

griechenland3 721JELindos, weiß gekalktes Inselstädtchen

Wenn das Leben an Mittelmeerstränden bei Zaziki, gefüllten Weinblättern und sonnenverwöhntem Weißwein leichter zu sein scheint, kann man Corona auch hier nicht vollständig vergessen. Während der Reise stufte die deutsche Regierung Griechenland als einfaches Risikogebiet ein. Die Folge: Es gilt eine Pflicht zur Einreiseanmeldung. Bei Nichtvorlage eines Test-, Impf- oder Genesenennachweises muss in Deutschland eine Quarantäne angetreten werden. Ganz ungewohnt sind infolge der Pandemie Situationen geworden, in denen man sich mit vielen anderen Touristen durch enge Gässchen drängt. Da ist zum Beispiel Lindos. Die 1.000-Einwohner-Stadt ist ein beliebtes Ausflugsziel aller Inseltouristen. Das Wahrzeichen der Stadt ist die auf einem Felsen gelegene Akropolis mit ihren gewaltigen Torbögen aus dem 4. Jahrhundert und mit Reliefs, die um 280 v. Chr. entstanden sind. Zwischen den weiß gekalkten Häusern schlendern schon früh morgens viele neugierige Touristen, nicht wenige davon in großen Reisegruppen. Ein Ausweichen und Abstandhalten erweist sich dabei gelegentlich als schwierig. Vor Corona ganz normal, inzwischen ungewohnt. Doch die Schönheit der Erde wollen eben viele Menschen entdecken.

Griechische Köstlichkeiten

Zurück auf der EO95, der Inselstraße die Rhodos-Stadt im Norden und Lindos in der Inselmittel miteinander verbindet. Die Route führt im wahrsten Wortsinn über Stock und Stein, schlängelt sich um die vielen Berge herum und auch die Straßenbreite ist, gelinde gesagt, flexibel gestaltet. Halbwilde Bergziegen und Bergschafe bewohnen die Natur links und rechts der Straße. Manchmal stehen sie auch seelenruhig hinter einer Kurve auf der Fahrbahn und schauen den vorbeifahrenden Menschen hinterher. An der Route entlang auf Bergen gelegene Tavernen werben mit Panoramablicken über Täler, Buchten und Wälder. Serviert werden die typischen griechischen Genüsse von gewohnt gastfreundlichen Gastronomen. Wie gut doch ein einfacher griechischer Bauernsalat schmeckt! Andere Salate werden mit rodia, Granatapfelkernen, garniert - den Namensgebern von Rhodos. Eine Gaumenfreude sind auch die verschiedenen Honigsorten von Georges Bienen. "Local honey" hat er auf ein an seinem Pick-up befestigtes Transparent geschrieben. Zuerst vorbeigefahren, wendete ich bei nächster Gelegenheit den Wagen und kehrte zu seinem Stand zurück. Er begrüßt seine Kunden herzlich und bietet ihnen zu all seinen Honigsorten Kostproben an. Ganz der Umgebung im Pinienwald getreu schmeckt der Pinienhonig unter allen von Georges Sorten besonders gut. Gesehen, geschmeckt, gekauft. Ein bisschen Sonne, ein bisschen Genuss und ein bisschen Lebensgefühl, eingepackt in den Reisekoffer, um den Alltag in Deutschland zu versüßen.

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