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Levadas, Wälder und Winde: Unterwegs auf Madeira

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in KamenWeb.de on Tour

Madeira 01 422CVMadeira trägt Beinamen wie „Insel des ewigen Frühlings“ oder „Blumeninsel“ - treffende Beschreibungen für das portugiesische Eiland. Fotos: Christoph Volkmer für KamenWeb.de

von Christoph Volkmer | Fotostrecke >>>

Madeira 02 422CVGeflochtene Sessel auf Holzkufen werden in Funchal zu Korbschlitten, mit denen Touristen ins Tal transportiert werden. Madeira trägt Beinamen wie „Insel des ewigen Frühlings“ oder „Blumeninsel“ - treffende Beschreibungen für das portugiesische Eiland. Für viele gehört die Insel vulkanischen Ursprungs zu den schönsten Europas. Grund genug, dem Ziel im Atlantik einen Besuch abzustatten.

Begünstigt durch den Golfstrom und der Nähe zu Nordafrika herrscht auf Madeira ein ganzjährig mildes Klima. Ganz so einfach ist es aber leider nicht immer, auf die Insel zu kommen, beziehungsweise auf dem nach Fußball-Star Cristiano Ronaldo benannten Flughafen zu landen. Wer Pech hat, kommt deutlich verspätet ans Ziel, denn aufgrund der unmittelbaren Lage an einem Steilküstenhang und der damit verbundenen Scherwinde gehört der Bau zu den besonders schwierig anzufliegenden Flughäfen und zu den gefährlichsten in Europa. Nur speziell geschulte Piloten dürfen hier landen. Deshalb müssen recht häufig bei schlechtem Wetter Maschinen umgeleitet werden. Auch unsere Anreise klappt erst deutlich später - unterbrochen unter anderem durch eine Nacht in Cran Canaria.

Im Zuge der Pandemie und den ausbleibenden Touristen haben etliche Mietwagenanbieter ihre Flotten reduziert, was sich auf die Verfügbarkeit und die Mietpreise auswirkt. Doch erst einmal unterwegs, ist der Ärger darüber schnell beim Anblick dichter Wälder, schöner Täler und hoher Berggipfel vergessen. Über die Autobahn Via Rapida geht es zügig in die Zielregion. Während der Verkehr über diese Hauptstrecken in der Regel gut rollt, ist beim Weg zu anderen Zielen oft eine erhöhte Aufmerksamkeit nötig. Je kleiner und unübersichtlicher die Straßen werden, desto öfter laufen freilaufende Hunde ungebremst über die Straße, dazu haben es die Steigerungen - teilweise von rund 30 Prozent - in sich.

Je nach Reisezeit ist das Wetter sehr abwechslungsreich. Da ist es gut, wenn man sich nicht nur auf entsprechende Apps verlässt, sondern zudem das Personal im Hotel befragt. So kommt es vor, dass es im Landesinneren wie aus Eimern gießt, es im Küstenbereich aber fast trocken ist. Das wiederum kann dazu führen, dass geplante Tagestouren schnell einmal geändert werden müssen. Ein Garten von gigantischen Dimensionen benötigt eben viel Wasser, dafür gedeihen auf der Insel nicht nur Strelitzien und Orchideen, sondern auch Bananen und Avocados. Überdies wird erfolgreich Wein angebaut.

Madeira 03 422CVFrischer Wind ist bei einer Wanderung auf der östlichsten Halbinsel Madeiras garantiert.Die schöne Natur samt der einzigartigen Vegetation verführen zu ausgiebigen Wanderungen. Nur auf Madeira gibt es die Levadas. Das sind Bewässerungskanäle, die die ganze Insel durchziehen und die Wanderer durch Höhlen, Wälder und unter Wasserfälle führen. Teils sind die Kanäle und die daneben verlaufenden Wege in Felswände gehauen, da ist wieder Aufmerksamkeit angesagt, denn nicht selten geht es von dort ungesichert und steil in die Tiefe. Wer es nicht so mit Wanderungen am Rande großer Höhenunterschiede hat, sollte das Paul da Serra Plateau nicht verpassen. Hier finden sich in über 1400 Meter Höhe wunderbare Wege durch die Moorlandschaft, auch bis zum nächsten Lorbeerwald ist es nicht weit.

Die Atlantikinsel hat für jeden Interessenten den richtigen Wanderweg zu bieten, vom gemütlichen Spaziergang bis zur alpinen Tour. Wer nicht in Eigenregie und mit dem Mietwagen unterwegs ist, kann in vielen Hotels und in der Hauptstadt Funchal geführte Touren buchen. Wer nicht in der größten Stadt der Insel wohnt, sollte trotzdem mindestens einen Besuchstag einplanen.

Um einen Überblick zu bekommen, ist eine Fahrt mit der Seilbahn (Teleférico do Funchal) ratsam. Diese transportiert Besucher in rund 15 Minuten vom Rand der Altstadt hinauf nach Monte - spektakuläre Ausblicke auf die Stadt und die Küste samt Hafen sind dabei inkludiert. Oben angekommen, gibt es die Möglichkeit, einen der exotischen Gärten zu besichtigen oder eine der beliebtesten Touristen-Attraktionen auszuprobieren. Mit einem Korbschlitten kann man sich hier mit einer rasanten Fahrt durch die kurvenreichen Gassen von Schlittenlenkern in Richtung Tal transportieren lassen.

Ein Besuch lohnt ebenso in den Markthallen. Den farbenfrohen Anblick der vielen besonderen Früchte gibt es kostenlos, die Preise der Produkte sind jedoch stark überhöht. Oft laden die Händler Besucher zum Probieren ein, teilweise geschieht das etwas aufdringlich. Gern verkaufen einige Standbetreiber dabei die sogenannte Ananasbanane, die für einen Kilopreis von rund 20 Euro angeboten wird. Ein größerer Einkauf sollte daher lieber in einem Supermarkt getätigt werden. Besser als Mitbringsel und Erinnerung sind ohnehin die auf der Insel hergestellten Weine und Liköre zu transportieren.

Fotostrecke >>>

Madeira 04 422CVDas zentrale Hochplateau Paul da Serra bietet sehr viele eindrucksvolle Motive.