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Grüne beißen mit "Volldampf-Anträgen" zum Klimaschutz im Umweltausschuss auf Granit

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kommunalpolitik

uka1 621SKCDU-Fraktionvize Ralf Langner, SPD-Fraktionschef Daniel Heidler, Ausschussvorsitzender Denis Aschhoff, UKBS-Geschäftsführer Matthias Fischer, Erster Beigeordneter Dr. Uwe Liedtke und Architekt Martin Kolander (v.l.) sowie weitere Mitglieder des Umwelt- und Klimaschutzausschusses nahmen im Vorfeld von dessen Sitzung das im Entstehen begriffene Solarhaus der UKBS in der Wilhelm-Bläser-Straße unter die Lupe - ein klimatechnisches Vorzeigeprojekt, das auch im Ausschuss auf große Begeisterung stößt. Foto: Stadt Kamen

von Alex Grün

Kamen. Den Mangel an Ambitioniertheit kann man den Bündnisgrünen im Rat der Stadt Kamen beleibe nicht vorwerfen - den an Konkretheit offenbar schon: mit drei Anträgen, die sie in die Sitzung des Umweltausschusses am Montag einbrachten, wollten sie Dampf in Sachen Klimaschutz machen - mit eher mäßigem Erfolg.

Denn mit der Forderung nach einer Anpassung des Integrierten kommunalen Klimaschutzkonzeptes, der Erstellung eines Konzeptes zur Klimaneutralität 2045 sowie der Initiierung eines städtischen Klimaschutzgremiums sorgten sie im Ausschuss nicht nur bei der Verwaltung für Stirnrunzeln, sondern auch bei den Vertretern der Ratsparteien. Für ihr Credo "lieber gestern als heute" ernteten die Grünen zwar ein gewisses wohlwollendes Verständnis, aber auch deutliche Hinweise auf eine gewisse allgemeine Genervtheit - nach dem Motto: "was genau wollt ihr eigentlich?". Antrag numero uno beziehe sich darauf, dass das städtische Klimaschutzkonzept den aktuellen Beschlüssen des Bundesverfassungsgerichts angepasst und diesen genüge getan werden solle. Der Ratsbeschluss zum Konzept liege mittlerweile fünf Jahre zurück, schon daher sei eine Überprüfung und Aktualisierung satzungsrechtlich erforderlich, begründete Antragsstellerin und Grünen-Fraktionsvorsitzende Anke Dörlemann den Antrag. Dieser habe die Verwaltung schwer irritiert, so Erster Beigeordneter Dr. Uwe Liedtke. Denn die Fortschreibung des Integrierten kommunalen Klimaschutzkonzeptes sei bereits in mehreren vorangegangen Sitzungen des Gremiums angekündigt worden. Er verstehe nicht, weshalb ein Antrag für etwas gestellt werde, an dem man schon längst dran sei, so Liedtke. "Das Handlungskonzept ist das, welches der Rat beschlossen hat, das kann auch gar nicht anders sein", sagte Liedtke und verwies auf die Pflichtwahrnehmung seitens der Verwaltung, regelmäßig Bericht zu erstatten. Was der Gesetzgeber den Kommunen in punkto Klimaschutzkonzept vorschreibe, werde selbstverständlich auch nach Möglichkeit umgesetzt, versicherte SPD-Fraktionschef Daniel Heidler. "Ansonsten würden wir uns schließlich rechtsbeugend verhalten", fügte er hinzu. Für CDU-Vizefraktionschef Ralf Langner sei der Antrag schlichtweg "überflüssig". Klimaschutzmanager Tim Scharschuch brachte es auf den Punkt: Höhere Ziele zu haben sei in Ordnung, dies sei aber schwierig, wenn man keine konkreten Vorschläge habe, sagte er. Mit drei Befürwortungen seitens der Grünen und einer Enthaltung seitens der Linken wurde der Antrag abgelehnt.

Mit exakt dem gleichen Ergebnis wurde auch über den zweiten drangvollen Grünen-Antrag abgestimmt. Gefordert wurde, dass die Stadt ein Konzept zur Umstellung ihrer Aktivitäten in den Sektoren Wärme, Energie und Fuhrpark bis zur Klimaneutralität im Jahr 2045 entwickelt und umsetzt. Die Stadt solle eine Vorreiterrolle bei der Verwendung neuer Technologien einnehmen und damit für Nachahmungseffekte in der Bevölkerung sorgen. Es reiche nicht aus, Klimaschutzziele "nur in Form von Appellen und mit Aufklärung" voranzutreiben. "In höchstem Maße ärgerlich" fand Erster Beigeordneter Liedtke diese Wortwahl, die letztlich suggeriere, die Stadt würde im Sinne der Klimaneutralität nichts unternehmen. Solarflächen auf den Dächern städtischer Liegenschaften, deren energetische Sanierung, die Nutzung von Elektrofahrzeugen im städtischen Dienst sowie die Tatsache, dass die Stadt zu einhundert Prozent mit Ökostrom arbeite, sollten eigentlich für sich sprechen, so Liedtke. Zudem erfülle die Stadt mit regelmäßigen Energieberichten alle vom Gesetzgeber geforderten Rechtsgrundlagen. Schützenhilfe bekam Liedtke von SPD-Fraktionschef Heidler, der die Empörung über den Sprachduktus "durchaus verständlich" fand. Das Ziel der Klimaneutralität sei schließlich "in den Köpfen drin" und der Wille dazu auf fast allen Seiten da, so Heidler. Man könne es aber nur gemeinsam erreichen. Alle Akteure, auch die in der Wirtschaft, müssten da "ran", so Heidler auf den Einwand von Antragsstellerin Dörlemann, die Aussage "viel mehr können wir aufgrund von Abhängigkeiten nicht tun" reiche ihrer Fraktion nicht. CDU-Fraktionsvize Langner betonte, dass dieser Einwand bei Förderanteilen von teils mehr als 60 Prozent aber nicht ganz von ungefähr komme und nannte als Beispiel die energetische Sanierung des Gymnasiums. SPD-Sachkundiger Heinrich Behrens machte seinem Unmut über die langatmige Kontroverse mit dem Zwischenruf Luft, man drehe sich mit solchen "nebulösen Anträgen" schlicht im Kreis und stellte am Ende einer ermüdenden Diskussion einen eigenen - nicht ganz ernst gemeinten - Antrag auf sofortige Abstimmung. Klimaschutzmanager Scharschuch machte den Ausschussmitgliedern abschließend den Vorschlag, die allzu verbrauchsintensiven städtischen Liegenschaften einfach zu benennen und anschließend mit entsprechender Priorisierung im Ausschuss zu thematisieren. Auf die voraussehbare Peinlichkeit, sich auch den dritten Antrag mit der Forderung nach der längst beschlossenen Initiierung eines städtischen Klimaschutzgremiums um die Ohren hauen zu lassen, verzichteten die Bündnisgrünen und zogen ihn von sich aus zurück.

Mit insgesamt drei gemeinsamen Anträgen gehen die SPD-Fraktion und CDU-Fraktion in die nächste Ratssitzung

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kommunalpolitik

ratssaal2020KWAntrag: Mehr leben für die Kamener Innenstadt

Kamen. Mit insgesamt drei gemeinsamen Anträgen gehen die SPD-Fraktion und CDU-Fraktion in die nächste Ratssitzung am 24. Juni 2021.

„Wir starten nun auch in die gemeinsame inhaltliche Arbeit“, erklärt Daniel Heidler von der SPDFraktion. Neben einem Antrag zur Ertüchtigung der Skateranlage am Postpark haben SPD und CDU
Innenstadtthemen als erstes auf die AGENDA gesetzt. „Das Leben in der Innenstadt geht langsam wieder los, deshalb ist nun auch die Zeit, Anregungen zur Weiterentwicklung in die politische Beratung zu geben“, sagt Ralf Eisenhart von der CDU.

Inhaltlich geht es um zwei Zielgruppen, von denen SPD und CDU glauben, dass diese mehr Angebote in der Kamener Innenstadt benötigen. Hier geht es zum einen um die Familien zum anderen um Seniorinnen und Senioren. „Man muss sich problemlos mehrere Stunden in der Innenstadt aufhalten können, um die Bandbreite von Kultur, Handel und Gastronomie in der Innenstadt auch erleben zu können, deshalb wollen wir mehr Aufenthaltsmöglichkeiten für junge Familien. Dazu gehören Spielflächen, aber auch eine Betreuungsmöglichkeit an manchen Tagen der Woche. Der letzte Adventsmarkt war eine Blaupause in diesem Bereich. Kunst für Kinder und Vorlesemärchen waren tolle Angebote, die die ganze Familie zum verweilen einladen“, erklärt Daniel Heidler.

Ralf Eisenhardt nimmt ergänzend die Gruppe der Seniorinnen und Senioren in den Blick: „Diese haben einen großen Anteil an der Kaufkraft in der Stadt und nutzen die Innenstadt um Kontakte zu erhalten. Dies wirkt auch Vereinzelungsinteressen entgegen. Dies wollen wir mit einem konkreten Anlaufpunkt unterstützen.“

SPD und CDU sind sich einig, dass eine moderne Innenstadt von der Vielfalt lebt. Die wollen beide Fraktionen nun verstärkt in den Blick nehmen.

Archiv: CDU und SPD legen Planungen für Gestaltung der Stadt vor: Teil 1

SPD und CDU legen Planungen für Gestaltung der Stadt vor: Teil 2

SPD und CDU legen Planungen für Gestaltung der Stadt vor: Teil 3

Sonderprogramm gegen Schlaglöcher im ganzen Stadtgebiet

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kommunalpolitik

muv3 621AGAuch hier im Mersch gibt es auf einer Fläche von 2500 Quadratmetern Schlaglöcher und sonstige Schäden zu beheben. Foto: AG/Archiv KamenWeb.de

von Alex Grün

Kamen. Erster Beigeordneter Dr. Uwe Liedtke hatte in der letzten Sitzung des Mobilitäts- und Verkehrsausschusses gute Nachrichten für schaglochgebeutelte Anwohner und Anlieger vieler Kamener Straßen.

Im Rahmen eines Sonderprogramms, für das der Betriebsausschuss in der letzten Woche bis zu 1,3 Millionen Euro aus Überschüssen der Stadtentwässerung und aus dem Haushalt zur Verfügung stellte, sollen ab Herbst umfangreiche Straßenerneuerungsmaßnahmen im gesamten Kamener Stadtgebiet vorgenommen werden. Mit der Bestandsaufnahme der schadhaften Stellen sei man bereits fertig. Fast 30 Straßen mit Erneuerungsbedarf in allen Stadtteilen sollen in Angriff genommen werden, darunter die Westenmauer, der Spiek, die Gutenbergstraße, die Breslauer Straße, die Schlägelstraße, die Karl-Arnold-Straße, die Ludwig-Schröder-Straße, die Straße Im Mersch sowie die Mittelstraße und das Toedtfeld. Insgesamt rund 2,6 Hektar Straßen- und Gehwegefläche, das entspreche etwa dreieinhalb Fußballfeldern, werden im Zuge der Maßnahmen wieder in einen erträglichen Zustand versetzt werden, der über mehrere Jahre halten soll, erklärte Liedtke. Zwar sei eine Grundsanierung derzeit nicht geplant, so Liedtke, es sei aber "auf den Kamener Straßen einiges möglich" - unter anderem im Kaltasphaltverfahren, aber auch mittels Fräsarbeiten soll den Schäden an den Fahrbahn- und Gehwegdecken zu Leibe gerückt werden. Rund 70 Euro sollen im Durchschnitt pro Quadratmeter investiert werden. Die Arbeit reiche für zwei Maßnahmenpakete, die theoretisch auch von zwei Tiefbauunternehmen gestemmt werden könnten. Mit den Ausschreibungen für das Projekt werde jetzt begonnen, voraussichtlich zum Herbst solle es starten. "Danach", so Liedtke, "sollten die Straßen erst einmal wieder für einige Jahre halten".

Auf Anfrage der CDU, warum die Kämertorstraße nicht auf der Liste stehe, gab es die plausible Antwort, die Straße werde bewusst erst einmal außen vor gelassen, da hier zunächst Kanalerneuerungsarbeiten anstünden und anschließend eine neue Fahrbahn verlegt werde. Bis dahin lohne sich deshalb dort auch keine provisorische Erneuerung mehr. Die Bedenken von Grünen-Ratsmitglied Marian-Rouven Madeja, dass durch die Instandsetzungsarbeiten im Mersch die Zufahrt der dort ansässigen Feuerwehrwache beeinträchtigt werden könnte, konnte Liedtke zerstreuen: alle Abläufe an dieser Stelle seien in Abstimmung mit der Feuerwehr geplant, es werde dort zu keinem Zeitpunkt Einschränkungen geben.

Auch Beigeordnete Hanna Schulze hatte Neuigkeiten, was eine Anfrage in Bezug auf Geschwindigkeitsmessungen betraf. An zwei Stellen im Stadtgebiet, an der Afferder Straße und an der Wasserkurler Straße in Höhe der Kita Brausepulver sei eine Woche lang gemessen worden. Dort seien teilweise überhöhte Geschwindigkeiten von bis zu 60,8 km/h gemessen worden. Die Werte seien mit der Bitte um weitere Blitzer-Messungen an den Kreis weitergegeben worden. Die Geräte sollten auf Kamener Stadtgebiet künftig intensiver genutzt werden, so Schulze. Die nächste Sitzung des Mobilitäts- und Verkehrsausschusses ist für Mittwoch, 27. Oktober, angesetzt.

Mobilitätsausschuss stimmt Stellungnahme der Verwaltung zum Kreis-Radverkehrskonzept zu

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kommunalpolitik

Ludwig Holzbeck KREISUNKreis-Umweltdezernent Ludwig Holzbeck stellte im Mobilitäts- und Verkehrsausschuss des Rates der Stadt Kamen das Radverkehrskonzept vor. Foto: L. Peloso / Kreis Unna

von Alex Grün

Kamen. Einstimmig beschloss der Mobilitäts- und Verkehrsausschuss des Rates der Stadt Kamen in seiner letzten Sitzung, die von der Verwaltung verfasste Stellungnahme zur Neuaufstellung des Kreis-Radverkehrskonzeptes an die Kreisverwaltung zu übermitteln. Damit ist ein weiterer Schritt in Richtung des Ausbaus des Kreisradwegenetzes getan.

Kreis-Umweltdezernent Ludwig Holzbeck erstattete vor der Abstimmung ausführlich Bericht über die Entwicklung des Ausbaus. Hintergrund: Bereits im Jahr 2013 wurde das erste Radverkehrskonzept Kreis Unna im Kreistag verabschiedet, welches das Alltags- und Freizeitroutennetz im gesamten Kreisgebiet erfasste und Handlungsnotwendigkeiten für Lückenschlüsse im Radverkehrsnetz aufzeigte. 2019 informierte der Kreis seine Kommunen über die geplante Neuaufstellung eines Radverkehrskonzeptes für den Kreis Unna. Auf Grundlage des durch den Regionalverband Ruhr bis zum Jahr 2019 erstellten regionalen (Alltags-)Radwegenetzes sollte ein ergänzendes Radverkehrskonzept auf Kreisebene geplant werden, dass die Herausforderungen an ein Radverkehrsnetz der Zukunft berücksichtigt, wie etwa die zunehmende Bedeutung von E-Bikes für Alltags- und Freizeitfahrten. Die wachsenden Anforderungen an ein Radverkehrsnetz, aber auch die steigende Bedeutung des Radverkehrs insgesamt, sollen sich in den Ansätzen niederschlagen, überörtliche und regionale Radwegeverbindungen mit besonders hoher Qualität zu etablieren.

Es sei ein "Entwurf in breiter Beteiligungsphase", erklärt Holzbeck und berichtet, dass aus allen Kommunen reichlich Rückmeldungen mit Verbesserungsvorschlägen gekommen seien. Das Radverkehrskonzept sei ein wichtiger Baustein des Wegenetzes, wenn es auch nicht alle Mobilitätsfragen abdecke, so Holzbeck. Eine Hierarchisierung und Qualifizierung des Zielnetzes sei auch Grundlage für Förderanträge. Orientieren wolle man sich weitgehend an Kreisstraßen, was die Umsetzbarkeit durch den Kreis als Baulastträger sichere. Geplant seien gute und direkte Verbindungen mit möglichst hohen Qualitätsstandards, die sich nach den Maßgaben des Regionalverbands Ruhr richteten. So seien im regionalen Radwegekonzept maximale Distanzen von 25 Kilometern zwischen den Oberzentren, 20 Kilometern zwischen den Mittelzentren und 15 Kilometern zwischen Grundzentren vorgesehen. Angestrebt würde dabei für Alltagsradwege und außerörtliche Freizeitradwege eine Fahrbahnbreite von mindestens drei Metern, Ausnahmen davon bräuchten eine Begründung, erklärte Holzbeck. Das Zielnetz des Kreises Unna werde eine Länge von 325 Kilometern aufweisen und in zwei Kategorien eingeteilt werden, in Radhauptverbindungen mit einer Frequenz von bis zu 2000 und normalen Radverbindungen mit einer Frequenz von weniger als 500 Radfahrern. Dabei sollen auch Knotenpunkte optimiert und Oberflächen regelmäßig gewartet und repariert werden. Der Landesstraßenbaulastträger straßen.nrw werde dabei im Sinne des Nahmobilitätsgesetzes in die Pflicht genommen, die Finanzmittel für den Radwegebau an Landesstraßen zugunsten des innerörtlichen Netzes aufzustocken. Die Priorisierung der Radwege an den Kreisstraßen sei aktuell in Arbeit, so Holzbeck: hoch bedeute eine Umsetzung bis 2025, mittel bis 2030 und niedrig nach 2030. Im weiteren Verfahrensablauf stehe im Oktober ein Kreistagsbeschluss über das Gesamtkonzept an.

CDU-Ratsmitglied und ADFC-Kreisverbandssprecher Heinrich Kissing begrüßte die Zielsetzung und Planung im Allgemeinen. Man sei hier auf dem richtigen Weg, so Kissing. Wo straßen.nrw bislang meist aus der Sicht des Autofahrers handelte, müsse der Landesstraßenbetrieb künftig deutlich umdenken, so Kissing. Grünen-Ratsfrau Anke Schneider zeigte sich "verärgert" darüber, dass die Planung sich so in die Länge ziehe. Es sei "ein Trauerspiel, dass wir so lange warten müssen", so Schneider, deren Fraktion der städtischen Stellungnahme dennoch zustimmte.

CDU-Fraktion hofft auf Normalisierung der Ratsarbeit

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kommunalpolitik

ralfeisenhardtcduFraktionsvorsitzender Ralf Eisenhardt, CDU-Fraktion im Rat der Stadt KamenKamen. Die CDU-Fraktion hofft auf eine Normalisierung der Rats- und Ausschussarbeit nach der Sommerpause. Dies gab in einer Pressemitteilung der CDU-Fraktionsvorsitzende Ralf Eisenhardt bekannt.

„Die Rats- und Ausschussarbeit muss wieder auf ein normales und umfassendes Niveau gehoben werden. In der Corona-Pandemie hat sich die sachliche Arbeit auf ein notwendiges Maß beschränkt“, so Eisenhardt. Es sei viel nachzuholen. Das zeige die Sitzungsdichte im laufenden Monat, in dem allein schon fast alle Gremien noch vor der Sommerpause tagen bzw. es bereits getan haben. Einzig der Kulturausschuss und Gleichstellungsbeirat tagten nicht im Juni. In einigen Bereichen müssten Berichte zu aktuellen Sachständen gegeben werden. Sozial- und Entwicklungsberichte müssten wieder auf den Tagesordnungen erscheinen. Es müsse wieder mehr Raum für ausführliche Diskussionen geschaffen werden. Hier hätten sich die Rats- und Ausschussmitglieder zum Teil sehr zurückgenommen, damit die Sitzungen kürzer und gesundheitlich unbedenklicher durchgeführt werden konnten.

Die CDU-Fraktion selbst hätte die Arbeit mit den Sachkundigen Bürger/-innen kaum durchführen können. Das sei besonders schmerzlich gewesen, weil sich die Fraktionen in der Corona-Pandemie neu gebildet hätten. „Ich bin sehr dankbar, dass die sachkundigen Bürger/-innen, trotz der einschränkten Möglichkeit der Betreuung, auch gerade diejenigen, die neu diese Aufgabe wahrnehmen, so ein tolles Engagement zeigen“, sagt Eisenhardt. Die CDU-Fraktion würde in vollständiger Stärke über 30 Personen versammeln. Eisenhardt: „Das war bislang kaum möglich und aus gesundheitlichen Gründen nicht verantwortbar.“ Daher werde die CDU-Fraktion nach der Sommerpause die Arbeit wieder aufnehmen, wie vor der Corona-Pandemie.

Auch auf Klausurtagungen sei verzichtet worden. Diese Tagungen erlaubten thematisch sehr dichte und intensive Diskussionen. Auch hier wolle die CDU-Fraktion, im vierten Quartal, wieder die Möglichkeiten zur Durchführung einer solchen Tagung aufnehmen.

Insgesamt sei die CDU-Fraktion froh, dass sich die Corona-Lage derzeit auf niedrigem Niveau stabilisiere. Man sei traurig und betroffen über alle Opfer, die diese Pandemie gefordert hätte. „Wir schauen nun in die Zukunft und freuen uns auf die Normalität des ungezwungenen Umgangs miteinander. Aus der Erkenntnis, dass unsere Freizügigkeit und unsere Freiheiten ein hohes und nicht selbstverständliches Gut sind, hat die CDU-Fraktion gelernt und wird dies auch in die Tagespolitik umsetzen.“, so Eisenhardt abschließend.

KML stärkste Vertretung im Integrationsbeirat - wieder schlappe Wahlbeteiligung

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kommunalpolitik

ratssaal2020KWKamen. (AG) Gerade einmal 13,77 Prozent der in Kamen lebenden Migranten haben sich im September an der Wahl zum Integrationsrat der Stadt Kamen beteiligt, auf dessen Sitzung in der letzten Woche die Vorstandswahlen stattfanden.

Nur 858 von 6229 Wahlberechtigten Kamener Migranten gingen am 13. September im Zuge der Kommunalwahl zur Wahl des Integrationsbeirates. Das traditionell geringe Interesse seitens der Migranten an dem Integrationsgremium zeichnete sich bei den Kommunalwahlen 2020 einmal mehr als kreisweite Tendenz ab, in Bergkamen lag die Wahlbeteiligung gerade einmal bei 9,71 Prozent, in Unna bei 12,31 und in Schwerte immerhin bei 19,36 Prozent.

60 Prozent der Wahlteilnehmer stimmten für die Kamener Migrantenliste (KML), die sechs Sitze im Beirat stellt. Die Liste MONA, die 22,7 Prozent errang, stellt zwei Sitze, während der Einzelvertreter Vikkindran Indran 17,22 Prozent der Stimmen auf sich vereinte.

Sadik Akdag, Murat Akyol, Aynur Cufali, Merve Gürcü, Aziz Özkür und Mustafa Yücel vertreten im Migrationsbeirat künftig die KML, Mercan Karadag und Dogan Gülüzar die MONA und Vikkindran Indran sich selbst. Den Migrantenvertretern zur Seite gestellt wurden Gökcen Kuru (SPD), Oliver Romeo (CDU), Manuela Laßen (Bündnis90/Grüne), Alfred Mallitzky (FDP), Ruthild Lindemann-Opfermann (Linke/GAL), die Klaus-Dieter Grosch ablöst, und Helmut Stalz (FW).