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Hausarztversorgung im Kreis Unna

am . Veröffentlicht in Kommunalpolitik

inascharrenbachmdlKreis Unna. In 48,2 % aller Städte und Gemeinden droht in Nordrhein-Westfalen eine Gefährdung der hausärztlichen Versorgung bzw. erscheint diese auf mittlere Sicht gefährdet.

Auch Städte aus dem Kreis Unna werden in den Listen des Landes Nordrhein-Westfalen geführt: In der Gemeinde Bönen droht weiterhin eine Gefährdung der hausärztlichen Versorgung. Die Gemeinde Selm wird neuerdings ebenfalls in den Listen des Landes geführt. Während in der Gemeinde Holzwickede 2014 die hausärztliche Versorgung noch auf mittlere Sicht gefährdet erschien, fällt Holzwickede aus den neuen Förderlisten heraus. Die Gemeinde Fröndenberg findet sich unverändert in der Förderkulisse, allerdings wurde sie von „drohend“ auf „mittlere Sicht gefährdet“ heruntergestuft.

Ina Scharrenbach MdL: „Wir haben im Kreis Unna bereits heute sehr große Unterschiede, was die Anzahl der Einwohner pro Arzt angeht: In Bergkamen kommen auf einen Arzt 2.433 Einwohner, in Schwerte sind es hingegen 1.298 Einwohner pro Arzt. Dass die Stadt Bergkamen nicht in der Förderkulisse des Landes aufgenommen wurde, hängt schlicht daran, dass das Land NRW die Niederlassung von Ärztinnen und Ärzte in Städten mit bis zu 40.000 Einwohnern fördert. Bergkamen ist größer. Die wohnortnahe, allgemeinmedizinische Versorgung ist gerade im Hinblick auf eine älter werdende Bevölkerung wichtig, denn: Auf weniger niedergelassene Ärzte kommen immer mehr ambulante Behandlungsfälle.“

Die CDU-geführte Bundesregierung hat am 31. März 2017 zusammen mit den Ländern den „Masterplan Medizinstudium 2020“ auf den Weg gebracht. Scharrenbach MdL: „Zwar gibt es bundesweit wieder mehr Mediziner, aber die wenigsten wollen Hausarzt werden. Hinzu kommt: Der Numerus clausus hält viele Studieninteressierte von einem Medizinstudium ab. Der „Masterplan Medizinstudium 2020“ sieht die Einführung einer „Landarzt-Quote“ im Medizinstudium vor. 10 % der Medizinstudienplätze können an Bewerber vergeben werden, die sich verpflichten, nach Abschluss des Studiums und der fachärztlichen Weiterbildung in der Allgemeinmedizin für bis zu 10 Jahre in der hausärztlichen Versorgung in einem unterversorgten Gebiet tätig zu werden. Darüber hinaus sollen die sozialen Kompetenzen bei der Auswahl der Studenten für das Medizinstudium stärker gewichtet werden. Es ist für mich absolut unverständlich, dass die SPD-geführte Landesregierung in NRW die Möglichkeit der Landarzt-Quote an NRW-Universitäten nicht offensiv angeht und deren Umsetzung vorantreibt. Stattdessen seit Jahren ein Zögern und Zaudern auch bei der Frage der Erhöhung der Medizin-Studienplätze in NRW.“

Scharrenbach MdL wirbt für eine zügige Umsetzung der mit dem „Masterplan Medizinstudium 2020“ gegenüber den Ländern eröffneten Möglichkeiten. „Die medizinische Grundversorgung unserer Bevölkerung ist nicht verhandelbar und die Hausärzte bilden das Fundament. Wir brauchen mehr junge Medizinerinnen und Mediziner, die in der allgemeinmedizinischen Versorgung tätig werden. Alleine in Westfalen-Lippe werden in den nächsten 10 Jahren 6.000 Vertragsarzt-Sitze frei.“