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Zukunft der Bäder

am . Veröffentlicht in Kommunalpolitik

freibadKamen2012KWFreibad Kamen an der Straße Am Schwimmbad 8. Foto: KamenWeb.de

CDU möchte Schwimmbad neu denken. 

Kamen. „Die CDU-Fraktion sieht noch Spielräume für einen gemeinsamen Weg mit Bergkamen zum Thema Schwimmbad.“, erklärt der Vorsitzende der CDU-Fraktion Ralf Eisenhardt gegenüber der Presse. Wir fordern damit kein gemeinsames Bad, sagt Eisenhardt, doch Nachrichten aus Bergkamen, betriebswirtschaftliche Überlegungen und Bürgergespräche böten den Anlass, einen gemeinsamen Weg noch einmal ernsthaft zu bedenken. Im übrigen stelle sich die CDU-Fraktion ebenfalls hinter die Forderung der Bergkamener CDU, dass erst geklärt sein müsse, wie der Verlustausgleich aller Bädereinrichtungen im GSW-Gebiet vertraglich geregelt werde. Ansonsten seien Berechnungen des Zuschussbedarfs für die laufenden Kosten nicht möglich.

ralfeisenhardt1017Ralf Eisenhardt, Vorsitzender der CDU FraktionWenn in Bergkamen jetzt nicht nur ein reines Sportbad, sondern, wie in Kamen auch,ein Sport- und Freizeitbad geschaffen werden solle, könne nach Meinung der CDU-Fraktion eine Zusammenlegung sinnvoll sein. „Das kann sowohl für den Sport- wie für den Freizeitbetrieb Vorteile bringen.“, erklärt Ralf Langner, stellv. Fraktionsvorsitzender und CDU-Sprecher im Sportausschuss. Zum Beispiel die Flexibilisierung der Zeiten für den Freizeitbetrieb und die Berücksichtigung spezieller Bedürfnisse von Schwimm- und Rettungsschwimmvereinen. Dass ein gemeinsames Bad, sowohl in der Erstellung, als auch im Unterhalt betriebswirtschaftliche Vorteile bringe, hätten alle Gutachten bisher aufgezeigt und die GSW hätte das ebenfalls favorisiert. Vor allem aber Gespräche mit den Bürgerinnen und Bürgern zeigten, dass hier die Planungen noch einmal überdacht werden sollten. Hier hört die CDU, es sei doch verrückt so nah beieinander zwei Bäder zu bauen, die in gegenseitiger Konkurrenz stehen werden. „Da haben die Leute recht!“, meint Langner und ergänzt: „Die prognostizierten Besucherzahlen für das Bergkamener Bad können nicht nur aus Bergkamen gewonnen werden.“ Es gäbe zudem Wünsche nach attraktiven Öffnungszeiten. Ebenso den Wunsch die Kleinschwimmhalle in Heeren zu erhalten, was mit einer gemeinsamen Lösung für ein Zentralbad ebenfalls sicher besser vermittelbar wäre.

„Es müssen sich alle Fachleute Noch einmal an einen Tisch setzen und miteinander reden!“, meint Eisenhardt. „Nicht nur zwei Bürgermeister, die einen kleinen Hahnenkampf ausfechten.“ Die CDU regt an, dass GSW, Verwaltungsleitungen, Stadtsportbünde, Planer und Politiker aus Kamen und Bergkamen gemeinsam die Frage nach einem gemeinsamen Bad noch einmal auf der Arbeitsebene erörtern. Dann könne eine politische Befassung mit dem Thema erfolgen. Wie dann die Lösung aussieht, ein Bad oder zwei Bäder, das sei dann auch den Bürgerinnen und Bürgern besser zu erklären.

Heidlerspd1117Daniel Heidler, Vorsitzender der SPD-Fraktion

SPD-Fraktion sieht Zickzack-Kurs der CDU.

„Wie die CDU es schafft in einer Mitteilung ein interkommunales Bad zu forcieren und gleichzeitig zu sagen, man fordere kein gemeinsames Bad, ist schon eine besondere Form der politischen Flexibilität“, kommentiert SPD-Fraktionschef Daniel Heidler die Presseberichterstattung über einen Vorstoß der Kamener CDU-Fraktion für ein interkommunales Bad für Kamen und Bergkamen.

„Trotz dieser Absichtserklärung der CDU ist aber eines ganz klar:  Mit der Kamener SPD wird es kein Zentralbad für beide Städte geben! Und zwar nicht, weil wir interkommunale Lösungen grundsätzlich ablehnen, sondern weil die Experten eindeutig dargelegt haben, dass Schul- und Sportschwimmen in einem interkommunalen Bad nicht funktionieren. Und als Experten sehen wir an dieser Stelle u.a.  die Vertreter der Schwimmvereine und des Schulsports, die den Bedarf für ein Kamener Bad eindeutig belegt haben“, verweist Daniel Heidler auf die vielen Gespräche, die die SPD-Fraktion mit den Vertretern der Kamener Schwimmvereine geführt haben. „Wenn wir diese Expertise nicht ernst nehmen würden, hätten wir diese Gespräche nicht führen müssen. Wir empfehlen der CDU, den gleichen Kontakt zu suchen“, führte Daniel Heidler weiter.

Das von der CDU aufgeführte Argument, die beiden Bäder würden sich Konkurrenz machen, sieht den Kamener Sozialdemokraten schon aus einem Grund nicht: „Es handelt sich um Bäder der GSW. Diese können sich sehr wohl gut ergänzen und kommen der interkommunalen Gemeinschaft unter dem Dach unserer GSW zugute.“
Abschließend verweist Daniel Heidler darauf, dass im Stadtrat ein eindeutiger Planungsbeschluss zur Planung für ein Kamener Bad getroffen wurde. „Ein Ratsbeschluss muss umgesetzt werden. Der Planungsauftrag ist seitens der GSW bereits finanzwirksam erteilt worden. Wer politisches Handeln auf einen Streit zwischen Bürgermeistern, den es gar nicht gibt, reduziert, ist polemisch und oberflächlich. Wie sonst wäre der Eiertanz der Kamener CDU-Fraktion nach ihrem Zustimmungsbeschluss im Rat am 06. Juli 2017 zu erklären? Verantwortliche und verlässliche Kommunalpolitik sieht anders aus.“