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Umweltausschuss: 27 Bäume fallen demnächst der Säge zum Opfer

am . Veröffentlicht in Kommunalpolitik

umwelta 1118agInsgesamt 27 Bäume werden demnächst auf Kamener Stadtgebiet gefällt. Foto: Alex Grün für KamenWeb.devon Alex Grün

Kamen. Insgesamt 27 Bäume werden auf Kamener Stadtgebiet demnächst der Säge zum Opfer fallen. Das wurde am Donnerstag im Umwelt- und Klimaschutzausschuss des Rates der Stadt Kamen bekannt gegeben.

Vom Riesen-Porling, einer schädlichen Pilzart, befallen ist eine der sechs Kastanien in der Westicker Straße in Höhe des Raiffeisen-Geländes. Die dritte Kastanie westlich in der Reihe soll noch im November gefällt, die entstehende Lücke mit einer Nachpflanzung geschlossen werden. Im Zuge des Anbaus für die Offene Ganztagsgrundschule an der Friedrich-Ebert-Straße müssen neun Laubbäume weichen: Sechs Ahornbäume und drei Buchen stehen im Weg und müssen bis Ende Februar den Bauarbeiten weichen. Eine der Baumsatzung entsprechende Neubepflanzung soll an anderer Stelle im Stadtgebiet erfolgen. 17 Bäume, die meisten davon Gingkos, stehen dem Umbau des Nebenzentrums Heeren-Werve an der Westfälischen und Märkischen Straße im Weg. Auch sie werden gefällt, aber auch erst im Februar, da man, so Erster Beigeordneter Uwe Liedte, noch auf den Bewilligungsbescheid zur Städtebauförderung warte. Im Frühjahr soll mit dem Bau begonnen werden. Ob es möglich sei, statt einer Neubepflanzung Umpflanzungen vorzunehmen und so die lieb gewonnen Großbäume zu erhalten, wurde aus den Reihen des Ausschusses gefragt. Möglich ja, aber auch wesentlich teurer und aufwändiger, allein was den Transport betreffe, außerdem unsicher, weil viele Bäume eine Umpflanzung nicht überständen. Ein weiteres Problem sei, so Liedtke, dass im Umfeld der Bäume, wie etwa in Heeren, Gas- und Stromleitungen verliefen und eine Ausgrabung erschwerten. So seien die Fällungen leider unumgänglich.

Einstimmig zugestimmt wurde im Ausschuss der Vergabe eines Auftrags an die Verwaltung, bei Dachsanierungs- und Umbaumaßnahmen an städtischen Gebäuden zu prüfen, ob Dach- und Fassadenbegrünungen, beziehungsweise die Installation von Photovoltaikanlagen technisch umsetzbar und wirtschaftlich vertretbar sind. Der Prüfauftrag soll die absolute Verpflichtung der Stadt Kamen zur Ausstattung mit Dach- und Fassadenbegrünung in Bezug auf stadteigene Bestands- und Neubauten in verbindliche Bahnen lenken. Dabei sollten insbesondere technische Gegebenheiten und Wirtschaftlichkeit einschließlich Folgekostenbetrachtung in die Entscheidungsfindung einbezogen werden. Auch die Möglichkeit der Installation von Photovoltaikanlagen in Kooperation mit den GSW soll geprüft werden. Ebenso soll die Verwaltung künftigen Bauherren in Kamen gezielt auf die Möglichkeiten - auch was Förderungen betrifft - von Gründach und Solaranlage ansprechen. Dabei behilflich sein soll das Gründachkataster, eine Unterabteilung des Solarpotenzialkatasters. Auch solle der Ausschuss regelmäßig über entsprechende Maßnahmen informiert werden. Auf Grundlage des Antrags der Fraktion Die Linke/GAL wird die Verwaltung in der nächsten Sitzung einen Vorschlag zur Beschlussfassung vorlegen.

300 Tonnen Treibhausgase sollen mit dem Nahverkehrskonzept eingespart werden, der jetzt auch im Umweltausschuss vorgestellt wurde. "Gegenüber den rund 80.000 Tonnen, die auf Kamener Einzugsgebiet insgesamt durch den Motorisierten Individualverkehr (MIV) anfallen, mag das nicht viel erscheinen", erklärt Johannes Pickert von der beauftragten Planersocietät. Andererseits sei die Grenze der CO2-Einsparungen nach oben hin offen, nach unten weniger. Dabei sei natürlich auch zu berücksichtigen, das die A1 und A2 den Kamenern ihre CO2-Bilanz bekanntlich gründlich versemmeln. Das Konzept stieß fraktionsübergreifend auf positive Resonanz, wobei Ratsherr Heinrich Behrens (SPD) betonte, dass der Nahverkehr "noch so toll konzipiert" sein könne, letztendlich müsse"die Bequemlichkeit aus den Köpfen der Menschen gebracht werden" - denn 62 Prozent der Kamener Verkehrsteilnehmer legen ihre Wege statistisch nach wie vor mit motorisiertem Untersatz zurück.