-Anzeige-

Anzeige

Große Herausforderungen für weiterführende Schulen

am . Veröffentlicht in Kommunalpolitik

gymnasium219AGAuch am städtischen Gymnasium beschäftigen die Themen Digitalpakt, Integration und Inklusion das pädagogische Personal. Foto: KamenWeb.devon Alex Grün

Kamen. Inklusion, Integration, Digitalpakt - auf die vier weiterführenden Kamener Schulen wird auch zukünftig eine Menge Neues zukommen. Sachstandsberichte gaben die Leitungen von Real-, Gesamt- und Hauptschule sowie des Gymnasiums in der letzten Sitzung des Schul- und Sportausschusses des Rates der Stadt Kamen.

Die Herausforderungen an das pädagogische Personal sind an allen Schulformen groß und oftmals überschneiden sich die Bedürfnisse, etwa in Sachen Digitalisierung. So sei an der Realschule mit der Einführung des Onlinedienstes Office 365 ein großer Schritt in Richtung Digitalpakt getan worden, aber, Schulleiter Peter Wehlack, mit der Anschaffung von Hard- und Software alleine sei es bei weitem nicht getan. "Die Einarbeitung bringt die Kollegen an den Rand der Belastung, die Grenzen des Machbaren sind erreicht", erklärt Wehlack, an dessen Anstalt zurzeit 470 Schüler unterrichtet werden. Man brauche an allen Schulen nicht nur materielle "Man-Power", sondern auch fachkundige Unterstützung bei der Anwendung. Auch an der Gesamstschule löst mit Office 365 das digitale Zeitalter die "Kreidezeit" ab, nachdem das Schulzentrum mit einer Breitbandanbindung ausgestattet wurde und weitere technische Grundlagen geschaffen wurden. Ende Februar sollen deshalb das komplette Kollegium und die Elternvertreter in die Grundlagen der neuen Software eingeführt werden. Eine der größten Anforderungen an die Pädagogen ist weiterhin das Thema Inklusion. Auch hier mache sich der leergefegte Pädagogenmarkt bemerkbar, so Realschulleiter Wehlack. Immer mehr Schüler müssten bei mangelndem Personal integriert werden. Trotzdem werde man auch an seiner Schule "alles tun, um die Neuausrichtung der Inklusion bestmöglich zu gestalten". Was die Inklusion betrifft, hat in Kamen indessen die Hauptschule die Nase ganz weit vorne, die im letzten Jahr den Landesinklusionspreis bekam. Erfolgreich ist die Hauptschule auch bei der Vermittlung von Schul- und Langzeitpraktika. Entsprechende Betriebe zu finden, sei kein Problem, wie Haupschulleiterin Dr. Beatrix Günnewig erklärte. Immerhin 43 Prozent der Zehntklässler hätten im letzten Jahr nach der Schule Ausbildungsplätze gefunden, was nicht zuletzt mit der guten Erfahrung in den Praktika zusammenhänge. Ganz oben auf der Liste der Baustellen steht natürlich auch das ewige Problemthema Integration: Am Gymnasium, wo von 873 Schülern 236 einen Migrationshintergrund haben, werden jetzt erste Erfahrungen mit der Online-Deutsch-Diagnose, einem Test- und Förderprogramm für die Stufen 5 bis 9 gemacht, das sich zeitsparend auf die Beurteilung der schulischen Kompetenzen sprachschwacher Schüler auswirken soll.