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Free Software im Rathaus: Antrag auf Prüfung abgelehnt

am . Veröffentlicht in Kommunalpolitik

software219AGDie Software im Rathaus wird bis auf Weiteres nicht auf Free-Source umgestellt. Foto: Archiv KamenWeb.de

von Alex Grün

Kamen. Der Antrag der Fraktion der Bündnisgrünen im Rat der Stadt Kamen auf Prüfung der Möglichkeit der Umstellung auf Open-Source-Software in der Stadtverwaltung wurde auf der Ratssitzung am Donnerstag abgelehnt.

Der Antrag der Grünen sah vor, die Verwaltung mit der Prüfung zu beauftragen, inwieweit eine Umstellung der aktuell genutzten Software auf offene Standards und freie Software realisierbar ist und entsprechende Berichterstattung im zuständigen Fachausschuss zu geben. Europaweit, so die Grünen, stiegen immer mehr öffentliche Verwaltungen von kommerziellen Systemen auf freie Software um. Als Beispiel wird die Stadt Dortmund herangezogen, die sich den Umstieg auf Free-Software auf die Fahnen geschrieben, aber bisher noch keine konkreten Ergebnisse vorzuweisen hat. Kämmerer Ralf Tost hält andere, abschreckende Beispiele bereit. In München etwa sei man nach dem Umstieg auf Linux mit großem finanziellem Aufwand wieder auf Microsoft umgestiegen, da die Schnittstellenproblematik einfach zu groß gewesen sei, so Tost. An Windows Office, so Tost, gehe derzeit noch kein Weg vorbei, eine vollständige Umstellung sei zurzeit so gut wie unmöglich. "Freie Software gibt es nicht zum Nulltarif", so Tost. Die Lizenzgebühren fielen zwar weg, die Folgekosten aber seien unüberschaubar. Was die Auslotung der Möglichkeiten an freier Software betreffe, tue die Verwaltung ohnehin schon, was sie kann, ist die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Christiane Klanke überzeugt. CDU-Fraktionschef Ralf Eisenhardt betonte, dass der Antrag immerhin eines gebracht habe: Erkenntnisgewinn. Nachdem man seitens der CDU erst habe zustimmen wollen, sieht die Fraktion nach der umfänglichen Berichterstattung des Kämmerers als "nicht mehr gegenständlich" an. Die Planung sei schwierig, kommentierte Bürgermeisterin Elke Kappen: Das was heute machbar sei, habe sich womöglich schon in wenigen Monaten wieder erledigt. Die Mehrheitsfraktion der SPD stimmte komplett gegen den Antrag, die CDU enthielt sich, drei Ratsmitglieder stimmten dafür.