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Standort für Heimkehrer-Mahnmal: Kontroverse Debatte im Kulturausschuss

am . Veröffentlicht in Kommunalpolitik

holzer BZ 2 319Das Kriegsheimkehrer-Mahnmal von Otto Holz soll nach seiner Restauration am Amtsgericht neu aufgestellt werden. Foto: Klaus Holzer / Archiv

von Alex Grün

Kamen. Es war nicht die Frage, ob, sondern wo das Heimkehrer-Mahnmal von Otto Holz wieder aufgestellt werden soll, die am Donnerstag die Gemüter im Kulturausschuss des Rates der Stadt Kamen spaltete.

Der Beschussvorschlag der Verwaltung, das Denkmal auf der städtischen Grünfläche vor dem Amtsgericht an der Ecke Poststraße/Sesekedamm aufzustellen, statt am ursprünglichen Standort an der Maibrücke, wurde zwar bis auf eine Enthaltung seitens der Fraktion Linke/GAL einstimmig angenommen, im Vorfeld aber dennoch kontrovers diskutiert. CDU-Ratsherr Dietmar Wünnemann bescheinigt seiner Fraktion, ein "Problem mit dem neuen Standort" zu haben. Der Standort vorm Amtsgericht biete "keine hinreichende Würdigung", so Wünnemann. Der Sesekepark wäre als Lokalität angemessener, weil er als Aufenthaltsort deutlich mehr frequentiert würde. Die Verletzungsgefahr durch den zum Denkmal gehörenden Stacheldraht sei übersichtlich, so Wünnemann. Grünen-Fraktionschefin Anke Dörlemann, die den Platz am Amtsgericht für angemessen hält, schlägt vor, eine zusätzliche Stele anzubringen, auf der ein erläuternder Text von Stadthistoriker Klaus Holzer zur Entstehungsgeschichte des Mahnmals veröffentlicht werden solle. Für SPD-Ratsherr Heinrich Behrens steht fest, dass das Mal schon aus Gründen der Sicherheit gar nicht an seine angestammte Stelle zurückkehren könne - die Fläche habe sich komplett verändert. Die mittlerweile entstandenen Spiel- und Freizeitflächen am Sesekedamm seien für das Objekt nicht mehr geeignet. Linke/GAL-Fraktionssprecher Klaus-Dieter Grosch kann sich offenbar weder mit dem Standort, noch mit dem Mahnmal an sich anfreunden: Der aus seiner ästhetischen Sicht "furchtbare Betonklotz" solle trotzdem wieder aufgestellt werden, so Grosch, der ein Problem damit hat, dass dieser "ausschließlich an deutsche Kriegsgefangene" erinnere. Den Dalai-Lama-Spruch auf der dazugehörigen Stele, "Eine Voraussetzung für den Frieden ist der Respekt vor dem Anderssein und vor der Vielfältigkeit des Lebens", hält Grosch im Zusammenhang mit dem historischen Hintergrund für "zwar sympathisch, aber unpassend". Ausschussvorsitzender Daniel Heidler und Bürgermeisterin Elke Kappen versprachen die Prüfung entsprechender Modifizierungen des Denkmals, etwa in Form eines anderen Stelen-Zitates oder eines QR-Codes, abrufbar über die Stadt-App. Bekannt gegeben wurde seitens der Verwaltung außerdem, dass das Kunstwerk "Strukturwandel" des Kamener Kunstprofessors Lothar Kampmann an der Methleraner Jahnschule gereinigt und von Grünzeug frei geschnitten sowie mit einer Tafel versehen wurde, um den Standort aufzuwerten. Außerdem sei das Holzschild mit der Friedensbotschaft an der Friedenslinde am Sesekedamm, nachdem es Vandalen zum Opfer gefallen war, durch ein stabileres Exemplar ersetzt worden.

Archiv: Stadtführer: "Holz-Mahnmal gehört an seinen alten Platz"