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Hansastraße wird zur Dortmunder Allee hin gesperrt

am . Veröffentlicht in Kommunalpolitik

rathaus17KWvon Alex Grün

Kamen. Einstimmig grünes Licht wurde am Montag im Planungs- und Straßenverkehrsausschuss für die temporäre Sperrung der Hansastraße von der Dortmunder Allee für alle Kraftfahrzeuge gegeben.

Reagiert wurde damit auf eine Bürgerbeschwerde aus der Anwohnerschaft der Hansastraße, die als Spielstraße mit einer Höchstgeschwindigkeit von sieben Stundenkilometern ausgewiesen ist, der die Verwaltung im April letzten Jahres erreichte. Massive Geschwindigkeitsübertretungen und das verbotswidrige Einfahren von der Dortmunder Allee aus stoßen den Anwohnern übel auf. Sie sorgen sich um die Sicherheit von Kindern und Senioren, zumal die Hansastraße keinen Gehweg hat. Entsprechende Messungen waren im Juli letzten Jahres aus technischen Gründen fehlgeschlagen, im Januar dann wiederholt. Ergebnis: Das Verkehrsaufkommen in der Hansastraße sei insgesamt eher unauffällig, erklärt Fachbereichsleiter Matthias Breuer. Rund 120 bis 200 Fahrzeuge würden nach den aktuellen Messungen täglich die Straße passieren, sogar weniger geworden seien es nach der Schließung einer Bäckerei und dem Umzug einer Arztpraxis. Aber: Die Geschwindigkeit sei das Problem. Die Messungen ergaben Spitzenwerte von mehr als 50 Stundenkilometern, erlaubt ist Schrittgeschwindigkeit. Von den Anwohnern gefordert wird eine dauerhafte Lösung, der Einbau von Fahrbahnschwellen wurde als nächstliegende Lösung aufs Trapez gebracht. Aber mit Blick auf das überschaubare Verkehrsaufkommen, so Erster Beigeordneter Dr. Uwe Liedtke, sei die Maßnahme, die bald in die Prüfungsphase gehen soll, aus Sicht der Verwaltung angemessen - auch preislich. Denn auch andere Optionen wurden in Betrachtung gezogen, von einer Einengung der Fahrbahn über den Vollausbau zum verkehrsberuhigten Bereich bis zur Ausweisung zur Tempo 30-Zone - alles verbunden mit nicht unerheblichen Kosten. Jetzt sollen zunächst einfache Poller das Problem lösen, die nur noch Fußgänger, Radfahrer und vielleicht den ein oder anderen ordnungswidrigen Kradfahrer durchlassen sollen. Dies solle in erster Linie den Effekt haben, erklärt Breuer, dass der Durchgang zur Dortmunder Allee künftig fast ausschließlich von Anwohnern frequentiert wird. Als nächstes wird die Entwicklung an der Hansastraße unter den neuen Bedingungen beobachtet. Die Auswirkungen der Maßnahme sollen in der zweiten Jahreshälfte 2019 durch erneute Verkehrsmessungen überprüft werden. Ein "extremes Verkehrsproblem" beklagte auch ein Anwohner aus der Werver Mark in Heeren: Dort bilde sich schon frühmorgens durch die vielen Lkw von bis zu 40 Tonnen Gewicht, die die umliegenden Logistikzentren beliefern, "ein Stau bis nach Bönen durch", durch den im Notfall nicht einmal die Rettungstransportwagen der Feuerwehr durchkämen. Auch vor der Schadstoffbelastung würden sich die Anwohner fürchten. Dass das Verkehrsaufkommen in der Werver Mark mit einer Frequenz von rund 12.000 Fahrzeugen am Tag ein Problem ist, ist bekannt. Die Anwohnerfrage: Warum benutzt der Schwerlastverkehr nicht die Autobahn, an deren Peripherie die Lager eigens angesiedelt wurden? Da es sich um eine Landesstraße handele, liege die Zuständigkeit beim Landesbetrieb Straßen.NRW, zu dem die Verwaltung diesbezüglich Kontakt aufnehmen werde. Was die Schadstoffmessungen in dem Bereich betreffe, seien laut Verwaltung zumindest bei der letzten fünfjährlichen Messung 2015 keine nennenswerten Abweichungen ersichtlich geworden.