Neubau der Rettungswache im Mersch ist "machbar" - für 5,4 Mio. Euro
von Alex Grün
Kamen. Gleich mehrfach stand die Kamener Feuerwehr am Dienstag im Fokus des Haupt- und Finanzausschusses des Rates der Stadt Kamen.
Es ist machbar - das ging aus einer entsprechenden Studie über den Neubau der Rettungswache Mersch hervor, die Ende letzten Jahres beim Dortmunder Architekturbüro Winkler & Partner in Auftrag gegeben wurde. Seit der letzten "Ertüchtigung" der Wache im Jahr 2001 habe sich vieles verändert, so Beigeordnete Ingelore Peppmeier, die in der Sitzung letztmals kommissarisch für die Belange der Feuerwehr Rede und Antwort stand - künftig wird diesen Bereich das neu geschaffene Dezernat V und damit Beigeordnete Hanna Schulze mit übernehmen. Die Belegschaft sei in diesen letzten 18 Jahren von 37 auf 100 Kameraden gestiegen - dementsprechend heftig ist schon seit längerem die Raumnot. Die Wache platzt aus allen Nähten, so dass mittlerweile schon jeder freie Quadratmeter als Lagerfläche genutzt wird. Ein Neubau soll jetzt die ersehnte Erlösung aus der Enge ermöglichen. Nachdem erstmal die Frage geklärt wurde, ob der Standort für einen Neubau geeignet ist, wurde mit der Kreisleitstelle ein Konzept entworfen worden, erklärt Architekt Heinrich Schwakopf von Winkler & Partner, auch die Krankenkassen als Refinanzierungspartner wurden in die Planungen miteinbezogen. Das Kernstück der neuen Anlage sollen sechs Abstellboxen für die Transportwagen des Rettungsdienstes werden. Der große Innenhof des insgesamt 1700 Quadratmeter großen Areals mit 20 Metern Durchmesser und einem entsprechend großen Wendekreis sei schon einmal eine hervorragende Grundlage für das Projekt. Denn im Alarmfall muss Platz da sein - was auch voraussetzt, dass kein Fahrzeug auf dem Gelände herumkurvt, dass dort nichts zu suchen hat. Die neuen Parkplätze für die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr sollen daher östlich, zum Unkeler Weg hin, gelegt werden, damit sie im Einsatz nicht den Weg über das Mersch-Gelände nehmen müssen, sondern praktisch "hintenrum" ihre Parkplätze erreichen und ihren hauptamtlichen Kollegen nicht im Weg herumfahren. Außerdem ermöglicht der große Wendekreis, die Anlage aus Gründen des Lärmschutzes für die Henri-David-Straße praktisch zum Hof hin "umzudrehen", da sowohl der Mersch, als auch die Henri-David-Straße als Ausfallstraßen stets zugänglich seien - genug Zufahrtswege seien auf jeden Fall da, so Schwakopf. In der rein erdgeschossigen Anlage sollten neben Lager- und Geräteräumen auch Gemeinschaftsräume, Duschen und Schlafunterbringungen Platz finden. Um die Wohnbebauung im nordöstlichen Bereich des Geländes zu schützen, soll zwischen Parkplätzen und Unkeler Weg eine Lärmschutzwand installiert werden. Reserveflächen hält man sich sowohl auf dem nordöstlichen Gelände als auch sozusagen auf dem Dach des Neubaus offen: Eine Erweiterung "nach oben" sei bei Bedarf kein Problem, erklärt Schwakopf. Mit Blick auf die vorhandenen Flächenreserven, so Beigeordnete Peppmeier, seien die veranschlagten Baukosten in Höhe von 5,4 Millionen auch eine "Investition in Sachen Nachhaltigkeit".