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Bündnis-Grüne sehen in städtischem Grünstreifen-Schutz Wahltaktik

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kommunalpolitik

grueneRandstreifen720"Zu spät, zu wenig" - so das Fazit der Bündnisgrünen-Fraktion in Bezug auf die geplante spätere Mahd an städtischen Grünflächen zugunsten des Umweltschutzes. Foto: Bündnis90/Grünevon Alex Grün

Kamen. Mit "Verwunderung" reagiert die Bündnis90/Grünen-Fraktion im Rat der Stadt Kamen auf die Ankündigung seitens der Verwaltung, künftig an mehr Stellen auf Kamener Stadtgebiet seltener und später mit dem Rückschnitt von überragenden städtischen Grünflächen zu beginnen.

Mit der Verzögerung der Mahd auf städtischen Grünflächen und der damit verbundenen Erhaltung von natürlichen Randstreifen will die Stadt sich für den Schutz von Insekten einsetzen. Diese würden dadurch mehr Nahrung finden und damit auch für den Erhalt und Fortbestand von Kleintierarten beitragen, so die Begründung der Verwaltung. Mit der Einschränkung, dass sie nur an jenen Örtlichkeiten Handlungsspielraum habe, die sich in städtischem Besitz befinden und wo der Ausschluss einer Verletzung der Verkehrssicherheitspflicht gewährleistet sei, wie die Stadt Anfang der Woche erklärte. Im Sinne des Umweltschutzes an sich eine gute Idee. Aber Fraktionsvorsitzende Anke Dörlemann sieht in dem Vorgang reine Wahlkamptaktik: Es verwundere sie "sehr, dass erst heute, im Juli 2020, mit der Prüfung begonnen wird, welche Flächen hierfür in Frage kommen", so Dörlemann. Bereits in der Sitzung des Umwelt- und Klimaschutzausschusses im Februar 2016 habe dieser auf Antrag ihrer Fraktion einen einstimmigen Prüfauftrag an die Verwaltung gefasst. "Passiert ist bezüglich der Gestaltung und Mahd von Randstreifen an Wegen und landwirtschaftlichen Straßen offenbar nichts", sagt Dörlemann. "Noch aktuell wurden im Bereich der Querstraße zwischen Fritz-Erler-Straße und Bergkamener Straße blühende Randstreifen durch unseren Baubetriebshof niedergemäht", sagt sie mit dem Verweis auf erst vor zwei Tagen aufgenommene Fotos. Wie diese belegen würden, könne hier nicht auf einer nur für die Landwirtschaft nutzbaren Straße von der Wahrung der Verkehrssicherungspflicht gesprochen werden. "Da sind sinnlos wichtige Nahrungsquellen für heimische Insekten vernichtet worden", ist sie überzeugt. "Dass die SPD-dominierte Verwaltung sich gerade in Wahlkampfzeiten gerne grüner als die Grünen geben will - damit müssen wir wohl leben. Besser wäre es parlamentarische Beschlüsse zeitnah umzusetzen, anstatt erst auf den nächsten Wahlkampf zu warten", gibt sich Dörlemann selbst wahlkämpferisch.

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