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CDU sieht Ende der Fahnenstange für Logistikflächen in Kamen erreicht

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kommunalpolitik

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von Alex Grün

Kamen. "Es ist genug", macht CDU-Fraktionschef Ralf Eisenhardt die Position seiner Partei deutlich und meint damit die immer weiter wachsende Zahl von Logistikflächen auf Kamener Stadtgebiet.

ralfeisenh320Die CDU sehe Bau und baldige Inbetriebnahme weiterer Logistikflächen in Kamen als schädlich für die Stadt an. Zwar bedeuteten die Logistikbetriebe auch einen Gewinn an Arbeitsplätzen, aber auch erhebliche Verkehre, die Lärm, Schmutz und öffentliche Folgekosten erzeugen, so Eisenhardt. Bereits mehrfach führte seine Fraktion schon Diskussionen zu diesem Thema und auch in der letzten Sitzung des Wirtschaftsausschusses machte er diese Bedenken gegenüber dem Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Unna (WfG), Dr. Michael Dannebom, deutlich. „Es ist genug, mehr Logistikflächen verträgt Kamen nicht“, sagt Eisenhardt. Ein Logistikkonzept für den Mittelkreis müsse her, welches auch die Lenkung der Verkehre beinhalten müsse. Ins gleiche Horn stößt sein Parteifreund Rainer Fuhrmann in seiner Funktion als Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses. Auch er sehe "in der Zukunft keinen Platz für die Erweiterung von Logistikflächen in Kamen".„Natürlich haben wir eine gute Verkehrsanbindung und auch die Rekrutierung von Arbeitskräften ist hier möglich, dennoch müssen wir auch die Probleme sehen, die eine Konzentrierung von Logistikflächen mitbringen.“ Auf die weist Fraktionschef Eisenhardt hin: „Der Schwerlastverkehr in der Stadt wird an allen möglichen Stellen beklagt. Auch wenn Straßen wie die Lünener Straße, Werver Mark und einige mehr für die Aufnahme von Schwerlastverkehr geeignet sind, müssen wir schon sehen, dass entlang der Strecken auch Menschen leben.Diese beklagten den Lärm, die Luftqualität, die Gefahren im Straßenverkehr und damit eine erhebliche Einbuße der Lebensqualität in ihrem Alltag. Kamen habe zudem das Problem, dass einige große Logistikansiedler auf Unnaer Gebiet vor allem Verkehre in Kamen verursachen. „Zudem fehlten in Kamen die hochwertigen Arbeitsplätze der Unternehmen, die diese Flächen anmieten“, so EisenhardtDie riesigen Logistikhallen von P3 Logistic Parks sollten erst einmal die letzten ihrer Art sein, die ans Netz gehen. Die CDU Fraktion werde weitere Logistikflächen sicher nicht mehr befürworten, wenn dafür weder ein Konzept noch eine schlüssige Begründung vorlägen, resümieren Eisenhardt und Fuhrmann abschließend.

Indessen sind die von der Fraktion angesprochenen P3-Logistikhallen an der Henry-Everling-Straße keine Flächen im Zuständigkeitsbereich der im Wirtschaftsausschuss kritisierten Kreisgesellschaft, wie Ute Heinze, Mitarbeiterin der Presse-, Marketing- und Öffentlichkeitsabteilung der WfG, betont. Die ehemaligen Gelände von Kettler und Metro seien privater Natur und mithilfe der Stadt Kamen zu dem entwickelt worden, was sie jetzt sind - die WfG hätten mit diesen Logistikriesen nichts zu tun. Außerdem habe die Kreisgesellschaft mittlerweile keine einzige Fläche mehr auf Kamener Gebiet zur Verfügung, die jetzt noch für logistische Ansiedlungen infrage käme, so Heinze. Gleichwohl sehe die WfG weiterhin Sinn darin, Logistikflächen im Kreisgebiet zu erschließenVon P3 wisse man seitens des Kreises, dass dort Hunderte durch die Schließung von Metro und Kettler verloren gegangene Arbeitsplätze kompensiert werden konnten. Auch was die Qualität der Arbeitsplätze betreffe, habe die Branche entgegen ihrem Ruf einiges zu bieten, nicht nur für Logistiker, sondern etwa auch für Mechatroniker, Maschinenbauer, Ingenieure oder Kaufleute, verteidigt Heinze die Branche.