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Sechs Millionen Euro Landesförderung für das Kamener Kombibad

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kommunalpolitik

sport kombi1 1118Mit der sechs Millionen Euro schweren Landesförderung ist das Kamener Kombibad seiner Entstehung ein großes Stück näher gekommen. Grafik: Archiv

von Alex Grün

Kamen. Das Kamener Kombibad wirft auch in Corona-Zeiten seine Schatten voraus. Über längere Zeit war das Bauvorhaben mehr oder weniger aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit gewichen, jetzt wurden vom Land sechs Millionen Euro Förderung für das prestigeträchtige Projekt im Zuge der NRW-Städtebauförderung zugesagt. Damit dürfte der Realisierung nichts mehr im Weg stehen, die an eine Förderung gekoppelt ist. Darüber freut sich nicht nur die Ratsfraktion der SPD als Mitinitiatorin der Einrichtung, sondern auch die der CDU, die die Gelegenheit nutzt, um auf den Einsatz der Landesregierung hinzuweisen.

„Wir sehen damit unseren Weg bestätigt, alle Mittel und Wege auszuschöpfen, um das Schwimmen in Kamen für Freizeitsportler, Schulschwimmen und Vereinssport zu erhalten. Diesem Ziel sind wir nun wieder ein ganzes Stück näher gekommen“, erklärte SPD-Fraktionsvorsitzender Daniel Heidler. Die SPD hatte seit Beginn der Bäderdiskussion den Standpunkt vertreten, dass Kamen keine "schwimmbadfreie" Stadt werden dürfe. An der Entscheidung mitgewirkt hat auch das Kamener Mitglied der SPD-Fraktion im Ruhrparlament des Regionalverband Ruhr (RVR), Oliver Bartosch. „Ich freue mich über die große Einigkeit im Ruhrparlament, wo die Wichtigkeit des Schwimmsports als sozialpolitische Aufgabe verstanden wurde und neben vielen Projekten der sozialen Teilhabe diesmal auch unsere Stadt einen nennbaren Anteil bekommen hat", so Bartosch. Der Planungsausschuss des RVR befasste sich am 17. Februar mit den Vorlagen für die Fördertöpfe, der RVR-Verbandsausschuss verabschiedete die Vorlagen am 8. März einstimmig. 3,5 Millionen Euro bekommt die Stadt für das Kombibad aus Städtebaufördermitteln des Landes und 2,5 Millionen Euro vom Bund - "ein starkes Signal für den Schwimmsport in unserer Stadt Kamen", wie Oliver Bartosch bemerkt.

Die einstigen Kombibad-Skeptiker der CDU-Fraktion wollen die langwierige Debatte beenden und stellen fest, dass mit der Veröffentlichung des Städtebauförderprogramms NRW für das Jahr 2021 "nun die Weichen gestellt für den Bau des Bades" seien. Die Kamener Union macht den Erfolg nicht zuletzt am Einsatz der Landesregierung fest. Von den 294 geförderten Projekten gehöre das Kamener Kombibad mit diesem "Hammer-Betrag" zu den großen Projekten, die eine Einzelförderung erhalten haben, so CDU-Fraktionsvorsitzender Ralf Eisenhardt mit Blick auf die Millionensumme: „Wir erleben eine noch nie da gewesene Förderkulisse in den Städten. Das liegt jedoch nicht daran, dass es derzeit mehr Geld gäbe als in der Vergangenheit, sondern dass die Priorität auf die Stadtentwicklung seitens der CDU geführten Landesregierung einfach so hoch ist wie noch nie“, so Eisenhardt. Mit Blick auf die Lebensqualität in den NRW-Gemeinden sei die Verbindung des Kommunal- mit dem Bauressort "eine kluge und ideale Ergänzung", die bisher gefehlt habe. Kommunalministerin Ina Scharrenbach, die einst in Kamen Basispolitik betrieben hat, kenne die Nöte der Kommunen genau. Sie setze mit den Förderungen auf zukunftsfähige Projekte, die immer auch die Belange des Klimaschutzes aufnehmen. Die kommunale Infrastruktur sei der Dreh- und Angelpunkt für die Unterbreitung attraktiver Angebote. Schwimmen gehöre zur Daseinsvorsorge dazu, auch wenn es ein teures Unterfangen für Kommunen sei, Bäder zu bauen und zu unterhalten. In Kamen gelinge dies in der Zusammenarbeit mit den Gemeinschaftsstadtwerken sehr gut. Die CDU-Fraktion würde sich darüber freuen, wenn der Förderbescheid von Ministerin Scharrenbach selbst ins Rathaus gebracht werden könnte, sagt Eisenhardt. Die Rats-Union erwarte von der Verwaltung als nächstes einen genaueren Fahrplan zum Bau des Kombibades. Nicht aus den Augen gelassen werde indessen der Erhalt der Kleinschwimmhalle in Heeren-Werve, der für die Kamener Union mehr oder weniger an eine Zustimmung zum Kombibad-Bau gekoppelt war. "Wir wollen, dass die Kleinschwimmhalle auf jeden Fall erhalten bleibt" - dabei bleibe es, so Ralf Eisenhardt im Gespräch mit KamenWeb.de. Inwieweit die beiden Projekte zeitlich miteinander verbunden sein werden, müsse man abwarten - was aber auch nicht weiter schlimm ist, denn die GSW haben zugesichert, die Heerener Kleinschwimmhalle bis zur Fertigstellung des Kombibades in Betrieb zu behalten. Bis dahin ist der Erhalt des Schulschwimmsports vor Ort auf jeden Fall gesichert und den Heerenern eine kostengünstige und dezentrale Schwimmgelegenheit garantiert.