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Grüne setzen Corona-Hilferuf auf Tagesordnung des Schulausschusses und fordern Regenbogen-Flagge am Rathaus

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kommunalpolitik

schule2020CVWie wird es nach den Osterferien in den Schulen konkret weitergehen? Darauf fordern die Kamener Bündnisgrünen konkrete Antworten vom Land. Foto: Christoph Volkmer Archiv KamenWeb.devon Alex Grün

Kamen. In wenigen Tagen ist Schulbeginn - oder nicht? Mit einem Hilferuf an die NRW-Regierung geht die Fraktion Bündnis90/Grüne am kommenden Dienstag in den Schul- und Sportausschuss des Rates der Stadt Kamen. Sie fordert vom Land eine "nachhaltige und langfristig verlässliche Strategie" für den Umgang der Schulen mit der Corona-Pandemie während und nach der Krise - und stellt einen entsprechenden Antrag im Ausschuss.

Der Beschlussvorschlag im Rahmen des Sachantrages zum Bericht der Verwaltung lautet, dass der Schul- und Sportausschuss der Stadt Kamen den Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen auffordert, "endlich eine nachhaltige und langfristig verlässliche Strategie zur Beschulung der Schüler und Schülerinnen im Land Nordrhein-Westfalen bis zum Ende der Coronapandemie, unter Einbeziehung der Schüler und Schülerinnen-, Lehrer und Lehrerinnen- und Elternvertretungen sowie der Schulverwaltungen, vorzulegen, diese entsprechend zu kommunizieren und konsequent umzusetzen". Schule benötige Verlässlichkeit, so die Grünen. "Bis zum heutigen Tage ist völlig unklar, ob und wie die Schulen in NRW nach den Ferien wieder öffnen", so die Bündnisgrünen. Während Ministerpräsident Laschet von einem Brücken-Lockdown spreche, würden "nicht nur in Kamen die Schüler und Schülerinnen, Lehrer und Lehrerinnen, Eltern und auch die Schulverwaltungen im Stich gelassen", heißt es im Antrag. Landesregierung und Schulministerium seien "unfähig, wenigstens ein Stück weit Planungssicherheit für alle Beteiligten wenige Tage vor den Schulöffnungen zu präsentieren", so die Fraktion. Deren Vorsitzende Anke Dörlemann erlebe die Auswirkungen als Lehrerin täglich aus erster Hand: "Die Eltern sind extrem verunsichert und wissen teils gar nicht, wohin jetzt mit den Kindern", berichtet sie. Für den Distanzunterricht gebe es keinen handlungsfähigen Digitalisierungsplan, völlig unklar sei außerdem, wie ein möglicher Präsenzunterricht aussehen solle. "Uns ist bewusst, dass zum Zeitpunkt der Sitzung des Schul-und Sportausschusses der Unterricht, in welcher Form auch immer, wieder begonnen haben wird. Uns ist aber auch bewusst, dass sich an der Planlosigkeit der Handelnden der Landesregierung nichts geändert haben wird. Und der nächste Lockdown und die nächsten Ferien in Coronazeiten kommen bestimmt", so Dörlemann. Es fehle darüber hinaus eine "durchdachte und fähige Kommunikation". Aktueller Stand der Dinge ist, dass ab dem kommenden Montag alle Schulen in Nordrhein-Westfalen zunächst für eine Woche im Distanzunterricht starten. Ausgenommen bleiben die Abschlussklassen der Sekundarstufe I und der Sekundarstufe II inklusive der Qualifikationsphase 1, die sich weiterhin auch im Präsenzunterricht auf die Prüfungen vorbereiten können. Ab dem 19. April soll der Unterricht an den Schulen möglichst wieder mit Präsenzanteilen in Form von Wechselunterricht in Verbindung mit Testpflicht fortgesetzt werden.

Auch für die Sitzung des Sozial-, Teilhabe-, Generationen- und Familienausschusses am kommenden Montag legen die Kamener Bündnisgrünen einen Antrag zur Beschlussfassung vor: Unter dem Motto "Kamen ist bunt - mehr Sichtbarkeit schaffen" wollen die Grünen sich mit der "LGBTIQCommunity" solidarisieren - der Gemeinde der Menschen, die sich der Lesbian/Gay/Bisexual/Transgender/Intersexual/Queer-Bewegung zugehörig fühlen, also den sexuellen Minderheiten. Als Zeichen der Weltoffenheit und der Solidarität mit den Interessen der LGBTIQ-Community solle künftig jährlich am 17. Mai, dem Internationalen Tag gegen Homo-, Bi- und Transfeindlichkeit und dem Christopher Street Day, die Regenbogenfahne in Kombination mit der Fahne der Stadt Kamen vor dem Rathaus gehisst werden, so der Beschlussvorschlag. "Damit zeigen wir, dass wir uns in Kamen aktiv gegen Diskriminierung von LGBTIQ-Personen einsetzen", erklärt Fraktionschefin Dörlemann. "Mit dem Einbringen des Themas machen wir aufmerksam auf die Vielfalt der Lebensformen, wir geben Raum und sensibilisieren", so Dörlemann. Damit leiste der Rat der Stadt Kamen einen Beitrag dazu, dass Kamen, der Kreis Unna und die Welt zu einem sicheren Zuhause würden, unabhängig von sexueller Orientierung oder Geschlecht.