-Anzeige-

Anzeige

Verwaltung stellt kommunales Integrationskonzept im Sozialausschuss vor

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kommunalpolitik

ratssaal2020KWvon Alex Grün

Kamen. Wie sieht die Zukunft der kommunalen Integrationsarbeit aus? Der möglichen Antwort auf diese Frage kamen die Mitglieder des Sozial-, Teilhabe-, Generationen- und Familienausschusses des Rates der Stadt Kamen auf dessen Sitzung am Dienstag ein Stück näher: Beigeordnete Hanna Schulze referierte über das Integrationskonzept der Stadt Kamen. Die Beschlussfassung darüber wurde verschoben.

Durch das Konzept, das sich, so Schulze, im steten dynamischen Prozess befinden solle, sollen die Chancen und neuen Herausforderungen der kommunalen Integrationsarbeit als Bestandteil einer präventiven Gesamtstrategie zu einem zukunftsfähigen, auf Nachhaltigkeit fokussierten Integrationsmanagement weiterentwickelt werden. Die dazu notwendigen Mittel wurden in den Haushalt eingestellt. Das Konzept beinhaltet im Groben die vier Handlungsfelder Unterbringung und Finanzen, Sprache und Bildung, Qualifizierung und Arbeit und kultureller Austausch. An der Entwicklung des Integrationskonzeptes für die Stadt Kamen waren neben der Verwaltung vielfältige Institutionen, Einrichtungen und Verbände aus Kamen beteiligt. Der Integrationsrat der Stadt Kamen soll künftig an der Weiterkonzeptionierung mitarbeiten. Auch wurde vorgeschlagen, die Aktion Zivilcourage mit ins Boot zu holen. Auf Grundlage des Konzeptes soll die Verwaltung unter Beteiligung von Institutionen und Einrichtungen formulierte Handlungsstrategien umsetzen  und weitere Maßnahmen bedarfsgerecht entwickeln. Die Beschlussfassung wurde auf die nächste Ausschusssitzung im Februar verlegt, um zuvor noch möglichst viele Akteure bei der Erstellung des Konzeptes ins Spiel zu bringen. Einstimmig abgestimmt wurde hingegen für die Teilnahme der Stadt Kamen am kreisweiten Förderprogramm "Kommunales Integrationsmanagement, beziehungsweise für den dafür notwendigen Weiterleitungsvertrag. Damit ermöglicht werden soll die Inanspruchnahme einer sogenannten Fall- beziehungsweise Schnittstellenmanagerstelle für die Stadt Kamen. Die Mitarbeiter würden gezielt in die Betreuung von Flüchtlingen eingesetzt, die, so Schulze, "sozusagen durch's Raster gefallen sind" und keinerlei Beratung fänden. Zur Umsetzung gibt es dazu eine pauschalierte Förderung von insgesamt acht zusätzlichen Vollzeitstellen für den Kreis Unna. Nach dieser Rechnung entfielen auf die Stadt Kamen 0,85 Stellenanteile. Förderfähig ist nur ein Vollzeitäquivalent von 0,5. Um die Förderbedingungen erfüllen zu können und letztlich 2,5 Stellen im Mittelkreis zu bilden, hat die Stadt Lünen auf Stellenteile verzichtet, das gleiche wird für die Stadt Bergkamen vorgeschlagen. Rechnerisch könnten die Städte Kamen und Bergkamen auf diese Weise jeweils 1,0 Stelle ausweisen und die Gemeinde Bönen 0,5. Dies solle die Grundlage einer entsprechenden Kooperationsvereinbarung der Stadt Bergkamen mit dem Kreis Unna und zwischen den Städten Kamen und Bergkamen und der Gemeinde Bönen im Mittelkreis sein. Die Stadt Bergkamen werde die vom Kreis verteilten Mittel weiterleiten, was keinerlei Nachteile mit sich bringen werde, da sich die Verwaltung in engem Austausch mit der Integrationsbeauftragten der Stadt Bergkamen befinde, so Dezernentin Schulze.

Das Förderprogramm ist zeitlich befristet bis Ende nächste Jahres. Mit dem einstimmigen Beschluss des Ausschusses wurde die Verwaltung beauftragt, den für die Umsetzung notwendigen Kooperationsvertrag mit der Stadt Bergkamen und der Gemeinde Bönen abzuschließen. "Wir sind seitens der Stadt guter Hoffnung, dass es ein langfristiges Projekt werden wird", freut sich Beigeordnete Schulze.